Georg Bierbaum
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Georg Karl Alexander Bierbaum (* 13. August 1889 in Neugersdorf; † 22. Juni 1953 in Dresden) war ein deutscher Prähistoriker.
Leben
Bierbaum studierte kurzzeitig Medizin an der Universität Marburg, leistete dann seinen Militärdienst ab, bevor er an der Universität Leipzig ein Studium der Naturwissenschaften (Fächer Zoologie, Botanik, Geologie und Mineralogie) abschloss. 1913 wurde er zum Thema Untersuchungen über den Bau der Gehörorgane von Tiefseefischen promoviert wurde. Im August 1914 wurde er mit Beginn des Ersten Weltkriegs zum Wehrdienst einberufen. Nach einer Erkrankung wurde er in die sächsische Heimat versetzt und konnte sein Medizinstudium in Leipzig fortsetzen und 1916 das Physikum ablegen. Dies qualifizierte ihn zur weiteren Kriegsteilnahme als Feldunterarzt an der Westfront. Nach Kriegsende kehrte Bierbaum im Februar 1919 nach Dresden zurück, wo er im Verlauf Assistent unter Ernst Kalkowsky am Staatlichen Museum für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte wurde, das mit dem Minrealogisch-Geologischen Institut der Technischen Universität verbunden war. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Johannes Deichmüller leitete Bierbaum ab Oktober 1923 die prähistorische Abteilung. 1927 erfolgte seine Ernennung zum Kustos. Bierbaum wurde 1931 Leiter des Archivs urgeschichtlicher Funde aus Sachsen in Dresden. 1938 wurde er fachlicher Leiter des Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Dresden, zum Direktor wurde der politisch unbelastete[1] Bierbaum 1946 ernannt. 1949 trat Birnbaum aus gesundheitlichen Gründen im Alter von 60 Jahren in den Ruhestand,[2] an anderer Stelle wird eine Kündigung aufgrund von Etatkürzungen angegeben.[1] Bierbaums wissenschaftlicher Nachlass wird im Sächsischen Staatsarchiv – Hauptstaatsarchiv Dresden verwahrt.
Zu den wesentlichen Leistungen Georg Bierbaums zählt Werner Coblenz den flächendeckenden Aufbau der Bodendenkmalpflege in Sachsen und die Unterschutzstellung von örtlichen Bodendenkmälern.[2]
Bierbaum war ab 1933 korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.
Georg Bierbaum war von 1923 bis zur Scheidung 1928 mit Annemarie Margarete, geb. Lenzner (1905–1940), verheiratet.[1] Seine Schwester Liddy Bierbaum setzte nach dem Tod ihres Brudes dessen unvollendet gebliebene Arbeiten an einer Bibliografie zur Vor- und Frühgeschichte des Landes Sachsen fort.[2]
Schriften (Auswahl)
- Von Schanze zu Schanze. Eine vorgeschichtliche Wanderung im Süden Dresdens. (= Geschichtliche Wanderfahrten ZDB-ID 527667-6, Nr. 24.) Heinrich, Dresden 1932.
Literatur
- Werner Coblenz: In Memoriam Georg Bierbaum. In: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege. Nr. 33, 1989, S. 357–367 (slub-dresden.de).
- Kristina Geupel-Schischkoff: Um die Früchte der eigenen Arbeit gebracht... Georg Bierbaum, Sachsens erster Landesarchäologe. In: Archaeo, Archäologie in Sachsen (ISSN 1614-8142), Band 5 (2008).
Weblinks
- Karin Müller-Kelwing: Georg Bierbaum. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Karin Müller-Kelwing: Georg Bierbaum. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- ↑ a b c Werner Coblenz: In Memoriam Georg Bierbaum. In: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege. Nr. 33, 1989, S. 357–367 (slub-dresden.de).