Gelenkblume

Gelenkblume

Gelenkblume (Physostegia virginiana)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Physostegia
Art: Gelenkblume
Wissenschaftlicher Name
Physostegia virginiana
(L.) Benth.

Die Gelenkblume (Physostegia virginiana) oder auch Etagenerika ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Gelenkblumen (Physostegia) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Beschreibung

Blütenstände
Fruchtstände und Samen

Vegetative Merkmale

Die Gelenkblume ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimeter erreicht. Sie bildet ein Rhizom aus.

Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die einfache Blattspreite ist länglich oder lanzettlich und gesägt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Das Ungewöhnliche an den Blüten dieser Pflanzenart ist, dass sie aufgeblüht sich in einem gewissen Maße seitwärts auslenken lassen und dann in der neuen Ausrichtung verharren. Von daher auch die deutschsprachige Namensgebung.

Die zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Krone ist purpur-, rosafarben, weinrot oder weiß.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38.[1]

Vorkommen

Die Gelenkblume gedeiht im östlichen Nordamerika an Flussufern, in feuchten Gebüschen und auf Wiesen.

Systematik und Verbreitung

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 under dem Namen (Basionym) Dracocephalum virginianum durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, Seite 594.[2][3][4] Die Neukombination zu Physostegia virginiana (L.) Benth. wurde 1834 durch George Bentham in Labiatarum Genera et Species, Band 7, Seite 504 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Physostegia virginiana (L.) Benth. sind: Dracocephalum speciosum Sweet, Physostegia speciosa (Sweet) Sweet, Physostegia virginiana var. speciosa (Sweet) A.Gray.[4]

Je nach Autor gibt es etwa Unterarten unterscheiden:[4]

  • Physostegia virginiana subsp. praemorsa (Shinners) P.D.Cantino (Syn.: Physostegia praemorsa Shinners): Sie kommt von den zentralen bis östlichen Vereinigten Staaten und bis ins nordöstliche Mexiko vor.[4]
  • Physostegia virginiana (L.) Benth. subsp. virginiana: Sie kommt von Kanada bis zu den zentralen und östlichen Vereinigten Staaten vor.[4]
Sorte ‘Rosea’
Illustration in The Botanical Magazine, Volume 13, 1799, Tafel 467

Nutzung

Die Gelenkblume wird zerstreut als Zierpflanze für Staudenbeete und als Schnittblume genutzt. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen, feuchten Standort. Die Art ist seit spätestens 1683 in Kultur. Es gibt einige Sorten.

Literatur

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.

Einzelnachweise

  1. Physostegia virginiana bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2. Stockholm 1753, S. 594 (eingescannt bei Biodiversity Heritage LibraryDracocephalum virginianum).
  3. Physostegia virginiana bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 15. Dezember 2011.
  4. a b c d e Physostegia virginiana. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 5. Januar 2018.
Commons: Gelenkblume (Physostegia virginiana) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien