Gederner See

Gederner See
Geographische Lage Wetterau
Zuflüsse Quelle
Abfluss Nidder → Nidda → Main → Rhein → Nordsee
Orte am Ufer Gedern
Daten
Koordinaten 50° 25′ 45″ N, 9° 10′ 50″ O
Gederner See (Hessen)
Gederner See (Hessen)
Höhe über Meeresspiegel 357 m ü. NN
Fläche 12,68 ha
Maximale Tiefe 3,0 m
Mittlere Tiefe 1,7 m
pH-Wert 7,5[1]
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Der knapp 13 ha große Gederner See liegt im Wetteraukreis, ca. 35 km östlich der Kreisstadt Friedberg, am Rande des Naturparks Hoher Vogelsberg. Er ist einer der Quellorte der Nidder (Flussgebiets-Kennzahl 2486).

Entstehung

Der Gederner See wurde im 18. Jahrhundert vom Fürstenhaus Stolberg-Wernigerode, den Besitzern der vormaligen Herrschaft Gedern, als Fischgewässer angelegt. Dazu wurde ein der Nidder zulaufender Quellbach angestaut. Der See ist von Feldern und Wiesen umgeben.

Tourismus

Sein flacher Uferbereich macht ihn zu einem idealen Badesee mit einer sehr guten Badewasserqualität und einer Wassertemperatur von bis zu 24 °C. Boote sollen dem Uferbereich fernbleiben. Direkt am See liegt ein großer Campingplatz, zu dem auch eine Adventure Golf- und eine Trampolinanlage sowie ein Bootsverleih gehören. Gleich unterhalb des Sees liegt ein Familienferiendorf des Deutschen Erholungswerks.

Im See leben Karpfen, Welse und Hechte; das Angeln ist mit einer Angelberechtigungskarte, welche nach Vorlage eines Fischereischeins und Zahlung von 10 Euro an der Rezeption erhältlich ist, erlaubt.

In den fünfziger Jahren erlangte der Gederner See eine gewisse internationale Popularität, da der Sänger Elvis Presley während der Ableistung seiner Militärzeit in Friedberg bevorzugt dort badete. Ein Gedenkstein erinnert an ihn.

Der „Gederner Seekrieg“ 2008 bis 2011

Eigentümer des Sees ist Philipp-Konstantin Fürst zu Stolberg-Wernigerode. Die Stadt Gedern hatte den See seit 1959 als Badesee gepachtet. Dieser Pachtvertrag lief Ende 2008 aus. Da sich beide Parteien nicht über die Pachthöhe einigen konnten, musste die Stadt Gedern alle von ihr für den Badebetrieb und den Bootsverleih installierten Anlagen abbauen. Zudem bekundete die Eigentümerfamilie ein Interesse an der Renaturierung des Sees. Vermittlungsversuche der Kreisverwaltung scheiterten zunächst. Das vom Eigentümer angerufene Verwaltungsgericht Gießen entschied in erster Instanz, dass die Badenutzung erst 1959 begann und somit der ursprünglichen Anlage als Fischteich der Vorzug gebührt.[2]

2011 einigten sich die Parteien schließlich auf einen neuen Pachtvertrag. Dieser Vertrag wurde von der Stadtverordnetenversammlung im März 2011 unterzeichnet, so dass die Nutzung als Badesee seit Sommer 2011 für zunächst 25 Jahre gesichert ist. eine Verlängerungsoption besteht.

Einzelnachweise

  1. Hessische Landesanstalt für Umwelt Stammdatenblatt Messstelle Stehendes Gewässer s11b Gederner See, Zulauf.
  2. Wo sich Elvis einst erholte, ruht nun still der See. In: FAZ. 10. Mai 2008.