Gastspiel
Ein Gastspiel ist das Auftreten eines Bühnenkünstlers oder eines Theaterensembles außerhalb seines Stammtheaters.
Gastspiele entstanden mit der Herausbildung des Berufsschauspielerstandes und festen Bühnen mit eigenen Truppen. Durch das Bespielen von benachbarten Bühnenhäusern wurde die wirtschaftliche Basis verbessert und die Bekanntheit der Künstler gefördert. Ein Meilenstein in dieser Entwicklung waren im 19. Jahrhundert die Gastspiele der Meininger. Die Comédie-Française schuf eigene Gastspiel-Ensembles für auswärtiges und internationales Publikum.
Als Spielstätte dienen besonders solche Bühnen, die aus Haushaltsgründen kein eigenes Ensemble unterhalten und von auswärtigen Truppen wie öffentlich-rechtlichen Landesbühnen und privaten Tourneetheatern bespielt werden. Ein einzelner namhafter Schauspieler, der ein Gastspiel gibt, wird auf dem Theaterzettel „als Gast“ (a. G.) vermerkt.
Literatur
- Horst Schumacher: Gastspiel. In: Manfred Brauneck, Gérard Schneilin: Theaterlexikon 1. Begriffe und Epochen, Bühnen und Ensembles. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1986, 5. vollständig überarbeitete Neuausgabe 2007, ISBN 978 3 499 55673 9, S. 416
Siehe auch
- Gastspielbühne (Begriffsklärung)