Għargħur
| Wappen | Karte |
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| Basisdaten | |
| Staat: | |
| Koordinaten: | 35° 55′ N, 14° 27′ O |
| Insel: | Malta |
| Region: | Reġjun Tramuntana (Region Nord) |
| Distrikt: | Northern |
| Fläche: | 2,02 km² |
| Einwohner: | 2922 (31. Dezember 2020)[1] |
| Bevölkerungsdichte: | 1.449,45 Einw./km² |
| ISO 3166-2: | MT-15 |
| Postleitzahl: | GHR |
| Website: | www.gharghur.gov.mt |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Mario Gauci (PN) |
Għargħur [] (oder Ħal Għargħur) ist eine der ältesten und kleinsten Städte Maltas. Għargħur liegt auf einem Hügel zwischen zwei Tälern im Nordosten der Insel und hat 2922 Einwohner (Stand 31. Dezember 2020). Sein Wappen besteht aus einem roten Stern und einem roten Dreieck auf einem silbernen Schild mit dem Motto Excelsior. Dieses Motto zeigt an, dass die Stadt geografisch auf einem der höheren Punkte Maltas liegt.
Għargħur war eine ländliche Gemeinde in einer Gegend, die nicht allzu fruchtbaren Boden besaß und in der steter Wassermangel herrschte. Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist die Pfarrkirche, die dem hl. Bartholomäus geweiht ist. Das Innere besitzt eine dorische Aufteilung, aber die Fassade ist im Barock entstanden. Die ursprüngliche Fassade wurde zerstört und 1743 wieder aufgebaut. Die Kirche selbst wurde zwischen 1610 und 1638 vom maltesischen Architekten Tumas Dingli entworfen.
Unter ihren Schätzen findet sich eine hölzerne Statue des hl. Bartholomäus, die in Rom geschnitzt wurde und dem maltesischen Künstler Melchiore Gafà zugeschrieben wird. Sie entstand um 1666, und man nimmt an, dass sie das Vorbild für ein ähnliches Standbild in der Laterankirche in Rom war. Sie wurde 1772 erworben. 1912 wurde sie restauriert. 2005 restaurierte man die Statue erneut und dazu auch ihre Nische.
Die nach der englischen Königin Victoria benannten Victoria Lines, die die Insel von Ost nach West teilen, verlaufen durch Għargħur. Man findet auch andere Befestigungen.
In Għargħur ist der größte Teil der Telefon-Infrastruktur Maltas untergebracht. Hier stehen auch Sendeanlagen für die terrestrische Verbreitung der Programme von Radju Malta. Vor der Installation der Radaranlagen gab es in Għargħur eine konkave Wand, mit deren Hilfe man im Zweiten Weltkrieg von Italien anfliegende Flugzeuge ortete, dieses Bauwerk nannten die Einwohner „il-Widna“ (dt.: das Ohr).
Nach Għargħur wurden während des Krieges viele Flüchtlinge aus dem Gebiet um den Großen Hafen evakuiert. Sie suchten Schutz vor den ständigen Bombenangriffen der Achsenmächte. Die öffentliche Schule wurde als Flüchtlingsunterkunft genutzt.
Das Hauptereignis im Jahreskreis ist das Stadtfest, das am 24. August – oder wenn dieser nicht auf einen Sonntag fällt, am letzten Sonntag im August – gefeiert wird. Die Statue des Heiligen wird auf den Schultern durch die beleuchteten Straßen getragen und von Musikkapellen begleitet. Ein farbenfrohes Feuerwerk setzt beendet das Fest.
In letzter Zeit ist eine Diskussion über den tatsächlichen Namen der Stadt aufgekommen – ob sie eigentlich Għargħur oder Ħal-Għargħur heißen muss. Der ältere Name ist Ħal-Għargħur. Ħal ist eine Abkürzung von Raħal (dt.: Dorf, kleine Stadt), während Għargħur möglicherweise von Gregorio abgeleitet ist; jedenfalls ist für die Mitte des 15. Jahrhunderts Casal Gregorio als Name des Ortes belegt. Es wäre möglich, dass sich Gregorio im Maltesischen zu Għargħur verschliffen hat, wobei die Aussprache des Graphems għ zu der Zeit höchstwahrscheinlich anders lautete als die heutige vokalische Aussprache, nämlich wie ein frikatives /g/.[2] Ebenso ließe sich vermuten, dass sich der Name des Ortes vom maltesischen Wort għargħar (Sandarakbaum), dem Namen des maltesischen Nationalbaums, herleitet und das italienische Gregorio damit assoziiert wurde und daher Teil der italienischen Bezeichnung wurde.

