Günther Meinhardt

Günther Meinhardt (* 22. Januar 1925 in Blankenburg am Harz; † 17. September 1999 in Göttingen[1]) war Numismatiker und Kulturhistoriker mit dem Schwerpunkt Südniedersachsen.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur in Blankenburg am Harz 1943 begann Günther Meinhardt ein Geschichtsstudium an der Universität Göttingen u. a. bei Wilhelm Jesse und Karl Brandi.[2] Er wurde dann Offizier der Wehrmacht und erlitt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in Italien eine schwere Kriegsverletzung, durch die er ein Bein verlor.[3] Versteifungen an Arm und Schulter behinderten seine künftige Schreibarbeit.[4] Nach Kriegsende studierte er an der Universität Halle Pädagogik und wurde Volksschullehrer. Aufgrund von Differenzen bezüglich des Religionsunterrichts verließ er die DDR und setzte sein Studium ab Sommersemester 1950[4] an der Universität Göttingen in Numismatik mit den Nebenfächern Neuere und Mittlere Geschichte (bei Percy Schramm[4]) sowie Völkerkunde[4] fort und promovierte 1958 mit einer Arbeit über Die Münz- und Geldgeschichte des Herzogtums Preußen, 1569–1701 zum Dr. phil.

Sodann begann Günther Meinhardt mit seinem Werk als selbständiger Historiker. Sein Hauptinteresse galt der Kultur- und Alltagsgeschichte[3]; der Schwerpunkt seiner Arbeiten lag in Südniedersachsen, wo er als Auftragsarbeiten[3] eine Vielzahl von „stark archivgestützten“[5] Büchern, wie Ortschroniken, Kirchen- und Vereinsgeschichten[6] schrieb. Nach Ansicht von Arnd Krüger gehörte Meinhardt „mit über 40 Monographien, 60 wissenschaftlichen Aufsätzen und über 1500 Zeitungsartikeln zu den profiliertesten deutschen wissenschaftlichen Schriftstellern, hat jedoch nie eine Hochschulkarriere gemacht“.[7][3]

Seine gesammelten Münzen und Medaillen mit einer numismatischen Fachbibliothek sind in die Dr.-Günther-Meinhardt-Stiftung eingegangen.[8][3]

Meinhardt lebte seit 1972 in Waake bei Göttingen,[3][4] wo er auch beigesetzt wurde.[9] Er war Mitglied im Göttinger Arbeitskreis.[10] Seit 1969 war er Mitglied der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung.[3] Zeitweise leitete Meinhardt die Prussia Gesellschaft.[11]

Auszeichnungen

Literatur

  • Helmut Freiwald: Gedenkworte auf Günther Meinhardt. In: Preußenland, Jg. 40 (2002), Nr. 1, S. 9–12. (Digitalisat)
  • Arnd Krüger: Dr. Günther Meinhard. In: Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte Hoya e. V. NISH (Hrsg.): Jahrbuch 1999, S. 35–36. (Digitalisat) – Enthält Porträtfoto.

Einzelnachweise

  1. Helmut Freiwald: Gedenkworte auf Günther Meinhardt. In: Preußenland, Jg. 40 (2002), Nr. 1, S. 9–12. (Digitalisat)
  2. Helmut Freiwald: Gedenkworte auf Günther Meinhardt. In: Preußenland, Jg. 40 (2002), Nr. 1, S. 9–12, hier S. 10. (Digitalisat)
  3. a b c d e f g h i Arnd Krüger: Dr. Günther Meinhard. In: Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte Hoya e. V. NISH (Hrsg.): Jahrbuch 1999, S. 35–36, hier S. 35. (Digitalisat)
  4. a b c d e Helmut Freiwald: Gedenkworte auf Günther Meinhardt. In: Preußenland, Jg. 40 (2002), Nr. 1, S. 9–12, hier S. 9. (Digitalisat)
  5. a b Helmut Freiwald: Gedenkworte auf Günther Meinhardt. In: Preußenland, Jg. 40 (2002), Nr. 1, S. 9–12, hier S. 11. (Digitalisat)
  6. zuletzt: Günther Meinhardt: Gesangverein „Liederkranz“ Waake-Bösinghausen gegr. 1872: Chronik 1872–1997. Waake: Liederkranz 1999.
  7. Letzte Arbeit: Günther Meinhardt: Karl Friedrich Friesen, in: Arnd Krüger, Bernd Wedemeyer-Kolwe (Hrsg.): Aus Biographien Sportgeschichte lernen. Festschrift zum 90. Geburtstag von Prof. Dr. Wilhelm Henze. NISH, Hoya 2000, ISBN 3-932423-07-0, S. 87–103.
  8. Die Münzen und Medaillen der Dr.-Günther-Meinhardt-Stiftung. In: lgv.vufind.net. Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg, abgerufen am 10. Februar 2025.
  9. Arnd Krüger: Dr. Günther Meinhard. In: Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte Hoya e. V. NISH (Hrsg.): Jahrbuch 1999, S. 35–36, hier S. 36. (Digitalisat)
  10. Forschung. Primat aus Waake. In: Der Spiegel, Heft 12/1972. 12. März 1972, abgerufen am 10. Februar 2025.
  11. Die Prussia-Gesellschaft. In: Das Ostpreußenblatt, Jg. 31, Folge 10 vom 7. März 1981, S. 18 (Digitalisat)
  12. Für sein Werk: 600 Jahre Göttinger Bürger-Schützen-Gesellschaft. 1392–1992. Wartberg-Verlag, Gleichen 1992. - Vgl. Arnd Krüger: Dr. Günther Meinhard. In: Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte Hoya e. V. NISH (Hrsg.): Jahrbuch 1999, S. 35–36, hier S. 36. (Digitalisat)