Göhren (Schwarzenbach am Wald)

Göhren
Koordinaten: 50° 18′ N, 11° 37′ O
Höhe: 666 m ü. NHN
Einwohner: 88 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 95131
Vorwahl: 09289
Karte
Lage von Göhren in Schwarzenbach am Wald

Göhren ist ein Gemeindeteil der Stadt Schwarzenbach am Wald im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Göhren liegt in der Gemarkung Räumlas.[3]

Geografie

Das Dorf liegt auf einer Hochebene des Frankenwaldes. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2194 bei Straßdorf (0,4 km östlich) bzw. zur Kreisstraße HO 28 (0,4 km südlich).[4]

Geschichte

Göhren gehörte zur Realgemeinde Räumlas. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Göhren aus 13 Anwesen (8 Gütlein, 5 Tropfhäuser). Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das bayreuthische Verwaltungsamt Bernstein am Wald.[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand Göhren dem Justiz- und Kammeramt Naila. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Göhren dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Bernstein[6] und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Räumlas zugewiesen. Nach 1952 wurde Göhren nach Straßdorf eingemeindet, das am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Schwarzenbach eingegliedert wurde.[7]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1: Wohnstallhaus[8]
ehemalige Baudenkmäler
  • Haus Nr. 6: Wohnstallhaus mit Frackdach, 1736 errichtet; Erdgeschoss verputzt massiv, hofseitiges Obergeschoss verbrettertes Ständerwerk, teilweise mit (senkrechter!) Blockfüllung, Giebel mit geteilter Schalung. Im Obergeschoss noch zwei Brettertüren mit schwarzer Bemalung (Ranken und Blumenmotive), bezeichnet „1736“, und originalen Beschlägen.[9]
  • Haus Nr. 8: Eingeschossiges Wohnstallhaus mit Satteldach, vielleicht noch erste Hälfte des 18. Jahrhunderts; Ständerbau mit Blockfüllung auf Bruchsteinsockel, Kunstschieferverkleidung, um 1952, Giebel mit geteilter Schalung.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002020
Einwohner 95 119 126 131 102 96 111 93 93 80 88
Häuser[10] 20 19 19 20 22 30
Quelle [6] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Religion

Göhren ist evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Michael (Bernstein am Wald) gepfarrt,[5] seit 1818 ist die Pfarrei Schwarzenbach am Wald zuständig.[11]

Literatur

  • Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 173.
  • Matthias Körner: Kooperation – Koexistenz – Konkurrenz: Herrschaftskräfte und Herrschaftsformen im Raum Naila vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Dissertation. Erlangen 2010, DNB 1066268703 (PDF; 6,4 MB).
  • Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Naila (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 27). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 453135234, S. 30.
Commons: Göhren (Schwarzenbach am Wald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Schwarzenbach am Wald: Einwohnerzahlen2020. 31. Dezember 2020, abgerufen am 12. April 2025.
  2. Stadt Schwarzenbach a.Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. April 2025.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. April 2025.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. April 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b M. Körner: Naila, S. 286.
  6. a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 35 (Digitalisat). Dort als Göhrn aufgelistet.
  7. Schwarzenbach am Wald > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 12. April 2025.
  8. Denkmalliste für Schwarzenbach am Wald (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  9. a b K.-L. Lippert: Landkreis Naila, S. 30. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 920, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1041 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1092 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 974 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 718 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 157 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).