Fritz Steidl

Fritz Steidl, auch Fritz Steidl-Franke (* 23. Januar 1868 in Hamburg;[1]1. Dezember 1927 in Berlin; eigentlich Julius Friedrich Karl Franke)[2] war ein deutscher Sänger, Humorist und Theaterdirektor.

Leben

Fritz Steidls Vater Robert Franke war Theaterdirektor des Zentralhallen- und Wilhelm-Theaters in Hamburg. Er begann bei den Stettiner Sängern, ebenso wie seine Brüder Otto, Robert und Max.[3] 1895 gründete er in Berlin einen Theater-Couplet- und Musikverlag.[4] Später war er im Metropol- und Apollo-Theater in Berlin engagiert. 1902 übernahm er das ehemalige Scala-Theater in der Linienstraße 132 und nannte es Steidl-Theater,[5] musste es aber bereits 1905 wieder aufgeben. 1906 und 1907 war er dann Direktor der Steidl-Sänger,[6] machte dann den Versuch der Gründung eines Steidl-Theater- u. Konzerthauses in der Brückenstraße 2, der aber scheiterte, und war dann zwischen 1915 und 1918 Direktor des Nationaltheaters in der Köpenicker Straße 68 in Berlin. 1915 feierte er sein 30-jähriges Bühnenjubiläum.

Familie

Er heiratete 1894 in Berlin die Schauspielerin Clara Emilie Wittenberg (1877–1945). Die Ehe wurde 1921 geschieden.[7] Die Tochter Flora (1894–1958) wurde ebenfalls Schauspielerin, spielte zu Beginn ihrer Karriere am Metropol-Theater in Berlin und machte mit Paul Lincke Gastspielreisen. Sie trat nach ihrer Heirat im Jahr 1918 nicht mehr auf.[8] Der Sohn Fritz (* 28. April 1902, † nach 1982) wurde Schauspieler und Regisseur. Er spielte bereits mit 13 Jahren in Stummfilmen und dann als Tanz- und Operettenbuffo.[9] In zweiter Ehe war Steidl dann ab 1925 mit der Sängerin Ida Agnes Kühn verheiratet.[1]

Literatur

  • Wilhelm Kosch, Ingrid Bigler-Marschall: Deutsches Theater-Lexikon. 4, Singer-Tzschoppe. K. G. Saur, Bern, München 1998, ISBN 3-907820-30-4, S. 2297.

Einzelnachweise

  1. a b Standesamt Charlottenburg III, Heirats-Register 1925, Urkunde Nr. 830. In: Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874–1936 [Datenbank online].
  2. Standesamt Berlin 12a, Sterbe-Nebenregister 1927, Urkunde Nr. 1874. In: Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874–1986 [Datenbank online].
  3. Steidl, Max. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1902, 1, S. 1674. „Stettiner Sänger“.
  4. Steidl, Fritz. In: Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler (Hrsg.): Adreßbuch des deutschen Buchhandels. Band 60. Leipzig 1898, S. 542 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  5. Friedrich Franke. In: Berliner Adreßbuch, 1903, 1, S. 414. „Friedrich Franke gen Fritz Steidl Theater- und Festsäle“.
  6. Steidl, Fritz. In: Berliner Adreßbuch, 1906, 1, S. 221. „Direktor d. Steidl-Sänger“.
  7. Standesamt Berlin III, Heirats-Register 1894, Urkunde Nr. 584. In: Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874–1936 [Datenbank online].
  8. Wilhelm Kosch, Ingrid Bigler-Marschall: Deutsches Theater-Lexikon. 4, Singer-Tzschoppe. K. G. Saur, Bern, München 1998, ISBN 3-907820-30-4, S. 2297.
  9. Wilhelm Kosch, Ingrid Bigler-Marschall: Deutsches Theater-Lexikon. 4, Singer-Tzschoppe. K. G. Saur, Bern, München 1998, ISBN 3-907820-30-4, S. 2297.