Fritz Funke (* 24. Dezember 1907 in Chemnitz; † 9. Mai 1977 in Siegburg) war ein deutscher Radsportler, der vor und nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv war. Nach dem Krieg betrieb er Radsport in der DDR.
Sportliche Laufbahn
Mit 17 Jahren fuhr Funke seine ersten Radrennen. 1930 trat er dem RC Wanderfalke in Dresden bei und wechselte 1933 zum RC Wanderer Chemnitz. Mit dessen Sechsermannschaft gewann Funke im selben Jahr die Deutsche Meisterschaft auf der Straße im Mannschaftszeitfahren und auf der Bahn in der Mannschaftsverfolgung. Ebenfalls 1933 siegte er in deutschland- und sachsenweiten Rennen. Im folgenden Jahr unterschrieb er beim deutschen Radsportteam Presto einen Vertrag als Berufsfahrer und startete bei zahlreichen Profirennen im In- und Ausland. Ab 1936 tauchte Funke bei den größeren internationalen Wettbewerben wie Tour de France, Tour de Suisse oder der Deutschland-Rundfahrt auf. Während er bei der Tour de France 1936 nach der achten Etappe ausscheiden musste, erreichte er bei der Tour de Suisse 1937 als bester Deutscher den 21. Platz. Bei der 1937er Deutschland-Rundfahrt kam er auf den zwölften Rang. Ab 1937 fuhr Funke für das deutsche Team Diamant. Bei der Deutschland-Rundfahrt 1938 schied er wieder vorzeitig aus.
Der Zweite Weltkrieg unterbrach seine Karriere, die er erst 1948 wieder fortsetzen konnte. Er gehörte in Chemnitz zu den ersten Aktiven, die den Radsport wieder ins Leben riefen. Bis 1949 fuhr er weiter als Berufsfahrer zahlreiche Rennen sowohl auf der Straße wie auch auf der Bahn. Nachdem der Berufssport in der DDR diskreditiert wurde, ließ sich Funke reamateurisieren und wurde Mitglied der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Wismut Dwigatel Chemnitz. 1951 gewann er den Radsportklassiker Rund um die Hainleite und nahm als ältester Fahrer an der DDR-Rundfahrt teil, bei der er als Bester des Wismut-Teams Platz 16. erreichte. Der größte Erfolg der Saison 1952 war der Gewinn der DDR-Meisterschaft im Mannschaftszeitfahren mit der BSG Wismut. Diesen Erfolg konnte er als 45-Jähriger 1953 noch einmal wiederholen. Im selben Jahr fuhr Funke seine letzte DDR-Rundfahrt, die er als 19. abschloss.
Literatur
- Radsportwoche, Ausgabe 8/53: Fritz Funke – 46 Jahre alt
Weblinks

1906 Gehrt, Schröder, Reich, Bachmann, Stapelberg, Böhm |
1907 Böhm, Kotsch, Katzer, Tartsch, Zeeh |
1920 Schneidawind, Zeissner, Sachs, Köhler, Schmidt, Lendner, K. Pfister, Buchner, Lorenz |
1921 Lorenz, Buchner, Schneidawind, Zeissner, Pfister, Sachs, A. Pfister, M. Pfister, Josef Lendner |
1922 Eisinger, Härtl, Schönauer, Steber, Hillinger, Wackerl |
1923 Schugk, Nebe, Rodies, Hundertmarck, Seiferth, Dost |
1924 Schneidawind, Pfister, Zeissner, Sachs, Klass, Lanzutti |
1925 Wemme, Schmidt, Kotsch, Langer, Müller, Rühl |
1927 Stöpel, Ussat, Feder, Litschi, Horn, Hübscher |
1929 Risch/Stache/Grützke/Kliemchen/Jänicke/Putkammer |
1930 Risch/Stache/Panke/Putkammer/Stach/Gräfe |
1931 Risch/Stache/Panke/Gräfe/Kerber/Stach |
1933 Bruno Schulze/Rudi Thoß//Gerhard Hanke/Hans John/Kurt Hertwig |
1934 Paul Reichel/Friese/Dornberger/Richter |
1940–1947 nicht ausgetragen |
1948 Stubbe/Rühl/Jakobi/Pfannenmüller/Sartel |
1949, 1950 Wunderlich/E. Ziegler/Popp/Zeissner/Werner Knieß |
1951 Neuser/Schwab/Liebermann/Schnell/Winkelmann |
1952 E. Ziegler/G. Ziegler/Popp/Zeissner |
1953 E. Ziegler/G. Ziegler/Zeissner/Knieß/Vay/Karrlein |
1954 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel |
1955 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Becker/Karrlein/Schabel |
1956 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel |
1957 Duschl/Hofmann/Mehl/Stern/Reusch/Gömmel |
1958 Hofmann/Mehl/Stern/Duschl/Reusch/Wunderlich |
1959 Bäßler/Raab/A. Ziegler/Popp/Selbmann/Knieß |
1960 Puschel/Alexander/Stolp/Bath |
1961 Rohr/May/Hinschütz/Meindl |
1962 Rohr/Meindl/Mangold/Ruster |
1963 Rohr/May/Mangold/Meindl |
1964, 1965 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke |
1966 Tschan/Ruster/Jourdan/Oleknavicius |
1967 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke/Lindow |
1968 Tschan/Walter/Leitner/Oleknavicius |
1969 Tschan/Rösler/Jourdan/Oleknavicius |
1970 Kraft/Mücke/Becker/Podbielski |
1971 Flachs/Koslar/Leitner/Kuhn |
1972 Becker/R. Podlesch/Schulz/Oleknavicius |
1973 Bremer/Lindow/Poulain/Seidel |
1974 Oleknavicius/Becker/R. Podlesch/Paltian |
1975 Lutz/Weissinger/Schütz/Colombo |
1976 R. Podlesch/Paltian/Becker/Kassun |
1977 Brehm/Oleknavicius/Weibel/Weis |
1978 Paltian/Kassun/R. Podlesch/K. Podlesch |
1979 Loeffelholz/Burkhardt/Flögel/Münch |
1980 vakant wg. Dopings |
1981 Stauff/Freienstein/Stadler/Wüller |
1982 Gölz/Walczak/Schlapphoff/Weissinger |
1983 Marx/Gölz/Walczak/Schlapphoff |
1984 Bölts/Maue/Schenk/Gröne |
1985 Burkhardt/Freienstein/Knauer/Stauff |
1986 Bölts/Schenk/Maue/Gröne |
1987 Plambeck/Müller/Hillenbrand/Becker |
1988 Christl/Stumpf/Stauff/Wüller |
1989 Echtermann/Egyed/Weida/Zemke |
1990 Dittert/Hernig/Lötzsch/Lahmer |
1991 Blochwitz/Meier/Will/Wolke |
1992 Lehmann/Zemke/Schmidt/Höbel |
1993 Voigt/Schaffrath/Knispel/Morgner |
1994 Rich/Peschel/Steinhauser/Lebsanft
Es sind nur die Ergebnisse ab 1948 aufgeführt. Vorerst zum letzten Mal wurde diese Disziplin 1994 bei deutschen Meisterschaften ausgetragen.