Bahnhof Friedrichshafen Stadt
| Friedrichshafen Stadt | |
|---|---|
Empfangsgebäude
| |
| Daten | |
| Lage im Netz | Knotenbahnhof |
| Bahnsteiggleise | 5 |
| Abkürzung | TF |
| IBNR | 8000112 |
| Preisklasse | 3 |
| Eröffnung | 8. November 1847 |
| Profil auf bahnhof.de | Friedrichshafen-Stadt |
| Architektonische Daten | |
| Architekt | Ludwig Friedrich Gaab |
| Lage | |
| Stadt/Gemeinde | Friedrichshafen |
| Land | Baden-Württemberg |
| Staat | Deutschland |
| Koordinaten | 47° 39′ 12″ N, 9° 28′ 24″ O |
| Höhe (SO) | 404,1 m ü. NHN |
| Eisenbahnstrecken | |
| Bahnhöfe in Baden-Württemberg | |
Der Bahnhof Friedrichshafen Stadt ist der größte Bahnhof der Stadt Friedrichshafen am Bodensee und ein Eisenbahnknoten in Baden-Württemberg. Er besitzt fünf Bahnsteiggleise und wird täglich von ungefähr 160 Zügen der Deutschen Bahn und der Bodensee-Oberschwaben-Bahn bedient. Im Bahnhof enden die Strecken Ulm–Friedrichshafen und Stahringen–Friedrichshafen, gleichzeitig beginnt hier die Bahnstrecke Friedrichshafen–Lindau. Ein weiterer wichtiger Bahnhof im Stadtgebiet ist der Hafenbahnhof, der heute als Bahnhofsteil von Friedrichshafen Stadt klassifiziert ist und durch die Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Friedrichshafen Hafen mit diesem verbunden ist.
Lage
Der Bahnhof liegt im Nordwesten der Innenstadt. Das Empfangsgebäude steht südlich der Gleise und hat die Adresse Stadtbahnhof 1. Südlich des Empfangsgebäudes am Bahnhofplatz erstrecken sich der Busbahnhof und die Friedrichstraße, die den Bahnhof mit der Innenstadt verbindet. An ihrem Südende trennt sie der Stadtgarten vom Ufer des Bodensees, das etwa 200 Meter vom Bahnhof entfernt ist. Nördlich des Bahnhofs befinden sich die Eugenstraße und der Franziskusplatz. Im Osten unterquert die Kreisstraße 7739, die an dieser Stelle Riedleparkstraße heißt, mittels eine Unterführung die Gleise. Im Westen des Bahnhofs werden die Gleisanlagen von der Olgastraße mit einem Bahnübergang überquert.
Geschichte
Der Bahnhof Friedrichshafen Stadt wurde von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen am 8. November 1847, als erster Bahnhof am Bodensee überhaupt, eröffnet. Er ging dabei zusammen mit dem ersten Teilstück der Württembergischen Südbahn von Ravensburg nach Friedrichshafen in Betrieb. Das bahnlinks gelegene Empfangsgebäude wurde in den Jahren 1846 bis 1848 vom Architekten Ludwig Friedrich von Gaab errichtet.
Mit Inbetriebnahme der Strecke nach Friedrichshafen Hafen am 1. Juni 1850 wurde die Station vom Endbahnhof zum Spitzkehrenbahnhof, bevor sie am 1. Oktober 1899, mit Eröffnung der Strecke nach Lindau, zum Knotenbahnhof mutierte. Am 2. Oktober 1901 folgte schließlich auch die Strecke nach Überlingen. Für die Lindauer und die Überlinger Strecke wurden zwei Seitenflügel an das Empfangsgebäude angebaut. Am 2. Juni 1922 nahm die von der Württembergischen Nebenbahnen AG betriebene Strecke nach Oberteuringen ihren Betrieb auf, die mittlerweile stillgelegt ist. Damit war die Station, bis zu deren Verstaatlichung im Jahr 1943, ein Gemeinschaftsbahnhof. Im Zweiten Weltkrieg wurde bei einem Luftangriff am 20. Juli 1944 der Westflügel des Empfangsgebäudes zerstört, dieser wurde nach dem Krieg im ursprünglichen Zustand wiederaufgebaut.[1]
Von Oktober 2021 bis Juni 2025 wurde der Bahnhof modernisiert. Unter anderem wurden die Bahnsteige an den Gleisen 1 bis 5 erneuert und erhöht. Die erwarteten Kosten erhöhten sich in dieser Zeit von 15 auf 23,5 Millionen Euro.[2][3]
Infrastruktur
Seit dem Jahr 2021 sind die Strecken von Ulm, nach Lindau und zum Hafenbahnhof elektrifiziert. Die Elektrifizierung der Strecke aus Richtung Radolfszell ist geplant.
Empfangsgebäude
Im Empfangsgebäude befinden sich ein Kundenzentrum des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund, eine Bahnhofsgaststätte, ein Schnellrestaurant und ein Imbiss. Im Nebengebäude sind ein Posten der Bundespolizei und ein Zeitschriftengeschäft untergebracht. Eine Bahnhofsmission befindet sich in einem kleinen Gebäude westlich des Empfangsgebäudes.
Bahnsteige und Bahnsteiggleise

Der Bahnhof Friedrichshafen Stadt[4][5] besitzt fünf Gleise an drei Bahnsteigen, wobei sich Gleis 1 am Hausbahnsteig befindet. Alle Bahnsteige sind überdacht und verfügen über digitale Zugzielanzeiger. Die Mittelbahnsteige sind über eine Unterführung mit dem Hausbahnsteig und dem Franziskusplatz verbunden. Für die Barrierefreiheit wurden Aufzüge an allen Bahnsteigen sowie eine Rampe am Franziskusplatz errichtet. Das Modernisierungsprogramm mit barrierefreiem Ausbau wurde am 26. Juni 2025 abgeschlossen.[3]
| Gleis | Nutzbare Länge in m |
Bahnsteighöhe in cm |
Nutzung |
|---|---|---|---|
| 1 | 250 | 55[3] | RJX und ICE nach Innsbruck, IRE nach Ulm, RB nach Radolfzell, Friedrichshafen Hafen und Aulendorf |
| 2 | 352 | 55[3] | RE und RB nach Lindau, Friedrichshafen Hafen und Aulendorf |
| 3 | 352 | 55[3] | RJX und ICE Richtung Ulm, IRE nach Ulm, RB nach Friedrichshafen Hafen |
| 4 | 265[3] | 55[3] | IRE nach Ulm, Basel und Lindau, RB nach Friedrichshafen Hafen und Ravensburg |
| 5 | 265[3] | 55[3] | einzelne RB nach Friedrichshafen Hafen, Radolfzell, Lindau und Ravensburg |
Stellwerk
Bis zum 28. November 2004 wurden die Signale und Weichen des Bahnhofes aus drei elektromechanischen Stellwerken der Bauart 1912 von Siemens & Halske gesteuert, die in den Jahren 1930, 1947 und 1953 eröffnet worden waren. Seit dem 28. November 2004 wird der Bahnhof aus der Betriebszentrale Karlsruhe mit einem elektronischen Stellwerk von Lorenz gesteuert.[6]
Verkehr
Fernverkehr
Im Schienenpersonenfernverkehr bedienen folgende Linien die Stadt:
| Linie | Strecke | Frequenz | Betreiber |
|---|---|---|---|
| RJ 28 | Frankfurt (Main) Hbf – Stuttgart – Ulm – Friedrichshafen Stadt – Lindau-Reutin – Bregenz – Innsbruck – Salzburg – Linz – Wien Hbf – Wien Flughafen | ein Zugpaar | DB Fernverkehr |
| ICE 32 | Dortmund – Hagen – Wuppertal – Köln – Koblenz – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Ulm – Friedrichshafen Stadt – Lindau-Reutin – Bregenz – Innsbruck | ein Zugpaar | DB Fernverkehr |
| Innsbruck – Bregenz – Lindau-Reutin – Friedrichshafen Stadt – Ulm – Stuttgart – Heidelberg – Mannheim – Mainz – Koblenz – Köln – Düsseldorf – Essen – Bochum – Dortmund |
Regionalverkehr
Im Regionalverkehr halten folgende Linien in Friedrichshafen:
| Linie | Strecke | Frequenz | Betreiber |
|---|---|---|---|
| RE 3 | Friedrichshafen Hafen – Friedrichshafen Stadt – Radolfzell – Singen (Hohentwiel) – Schaffhausen – Waldshut – Basel Bad Bf | Zweistundentakt | DB Regio |
| RE 3 | Ulm – Biberach – Aulendorf – Ravensburg – Friedrichshafen Stadt – Lindau-Reutin | Stundentakt | DB Regio |
| RE 5 | Stuttgart – Plochingen – Göppingen – Ulm – Biberach – Aulendorf – Ravensburg – Friedrichshafen Stadt | Stundentakt | DB Regio |
| RB 31 | Friedrichshafen Hafen – Friedrichshafen Stadt – Überlingen – Radolfzell | Stundentakt | DB Regio |
| RB 91 | Aulendorf – Ravensburg – Friedrichshafen Stadt – Friedrichshafen Hafen | Stundentakt, in den Hauptverkehrszeiten Halbstundentakt Ravensburg – Friedrichshafen Stadt | Bodensee-Oberschwaben-Bahn |
| RB 93 | Friedrichshafen Stadt – Lindau-Insel | Stundentakt | DB Regio |
| FEX 12 | Stuttgart – Ulm – Aulendorf – Friedrichshafen Stadt – Radolfzell – Singen | ein Zugpaar samstags, sonntags und feiertags im Sommerhalbjahr | SVG |
| Stand: 15. Dezember 2024 | |||
Aktuell eingesetzte Züge
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Baureihe 426 der BOB nach Aulendorf/ Friedrichshafen Hafen -
Baureihe 111 mit RE nach Stuttgart -
Baureihe 650 nach Radolfzell -
Railjet nach Frankfurt/Wien -
ICE4 nach Dortmund/Innsbruck
Vor der Elektrifizierung
-
Regionalbahn nach Friedrichshafen Hafen mit Baureihe 628
-
Zwei Lokomotiven der Baureihe 218 mit IRE nach Lindau und Ulm
-
Diesellokomotive der Baureihe V 100 mit Märklin-Werbung
-
IRE-Sprinter nach Ulm mit Baureihe 611
Für das Jahr 2030 werden 5,38 Millionen Reisende (Ein-, Aus- und Umsteiger) erwartet.[7]
Busverkehr
Vor dem Bahnhof befindet sich ein Busbahnhof mit 8 Bussteigen. Von dort fahren die Busse von Regionalverkehr Alb-Bodensee und Stadtverkehr Friedrichshafen in die Stadt sowie die umliegenden Ortschaften. Weiterhin sind auch Fernbus-Verbindungen vorhanden.
Weitere Bahnhöfe in Friedrichshafen
Neben dem Stadt- und dem Hafenbahnhof existieren in Friedrichshafen die Haltepunkte Löwental und Friedrichshafen Flughafen an der Ulmer Strecke, die Haltepunkte Friedrichshafen-Kluftern, Friedrichshafen-Fischbach, Friedrichshafen Landratsamt und der Bahnhof Friedrichshafen Manzell an der Stahringer Strecke sowie der Haltepunkt Friedrichshafen Ost an der Lindauer Strecke. Außerdem gab es früher die Haltepunkte Seemoos und Friedrichshafen Strandbad, die ebenfalls an der Stahringer Strecke lagen. An der Oberteuringer Strecke existierten die Haltepunkte Friedrichshafen-Zahnradfabrik, Friedrichshafen-Trautenmühle, Friedrichshafen-Meistershofen, Kappelhof und der Bahnhof Berg (b Friedrichshafen). Bereits 1954 wurde hier der Personenverkehr eingestellt. Der Friedrichshafener Güterbahnhof (Friedrichshafen Gbf) befindet sich kurz vor der Verzweigung der Ulmer und der Lindauer Strecke.
Siehe auch
Literatur
- Garrelt Riepelmeier: Friedrichshafen Stadt. In: Oliver Strüber [vorm. Erich Preuß] (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe (= 121. Ergänzungsausgabe). GeraMond Verlag, München 2015, ISSN 0949-2127 (2 Bl., 8 S.).
Weblinks
- Darstellung der Bahnanlagen auf der OpenRailwayMap
- Gleise in Serviceeinrichtungen (TF). DB InfraGO (PDF; 152 kiB)
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte des Bahnhofes ( vom 7. Februar 2013 im Internet Archive) auf friedrichshafen.de, abgerufen am 30. April 2024.
- ↑ a b Deutsche Bahn modernisiert mit rund 15 Millionen Euro Bahnhof Friedrichshafen Stadt. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn, 12. Oktober 2021, abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ a b c d e f g h i Bahnhofsmodernisierungsprogramm Baden-Württemberg mit Friedrichshafen Stadt abgeschlossen. Deutsche Bahn, 26. Juni 2025, abgerufen am 26. Juni 2025.
- ↑ a b Bahnsteiginformationen. In: Eisenbahnbundesamt. EBA-Beschlüsse, abgerufen am 9. Juli 2023.
- ↑ a b Bahnsteiginformationen. In: Eisenbahnbundesamt. EBA-Beschlüsse, abgerufen am 15. August 2024.
- ↑ Liste Deutscher Stellwerke. In: stellwerke.de. Abgerufen am 29. März 2012
- ↑ a b Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias Gastel, Harald Ebner, Stephan Kühn (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/12719 –. Band 18, Nr. 13070, 6. Juli 2017, ISSN 0722-8333, S. 3. BT-Drs. 18/13070