Friedrich von Triebig

Paul Friedrich von Triebig als Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regiment Nr. 123

Paul Friedrich Triebig, seit 1870 von Triebig, (* 15. Juni 1826 in Döffingen; † 11. Oktober 1894 in Ludwigsburg) war ein württembergischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Paul Friedrich Triebig war ein Sohn des Döffinger Pfarrers Johann Christian Friedrich Triebig (1796–1851) und dessen Ehefrau Luise, geb. Schneider (1802–1856).[1][2] Vor seinem Militärdienst war er bereits Schüler an einem Vorbereitungsinstitut.[3]

Militärkarriere

Er trat am 23. September 1842 als wirklicher Zögling in die Offiziersbildungsanstalt Ludwigsburg ein. Nach Abschluss seiner Ausbildung wurde er mit Ernennung vom 24. August 1846 zum Lieutnant befördert und der Artillerie zugeteilt. Dort erhielt er am 29. Januar 1848 – mit Patent vom 2. Februar – die Beförderung zum Oberlieutnant. Am 11. Juli 1848 wurde er zum Regimentsadjutanten ernannt. Schließlich erfolgte am 6. August desselben Jahres seine Einteilung als Compagnieoffizier bei der Artillerie, verbunden mit der Einweisung in den Gehalt eines Oberlieutnants. Am 25. September 1855 wurde er, mit Patent vom 3. Oktober, zum Hauptmann befördert.[3]

Nach seiner Ernennung zum Kommandanten der 12. Halbbatterie am 9. Mai 1859 wurde er bereits am 31. Juli Adjutant der Artillerie-Brigade unter Generalleutnant Fidel Karl von Baur-Breitenfeld. Am 1. September 1861 erhielt er das Kommando über die 3. Fußbatterie. Bereits im April desselben Jahres wurde ihm die Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen des Königlich Preußischen Roten Adlerordens IV. Klasse erteilt.[3]

Am 19. März 1866 erfolgte seine Versetzung zum Generalquartiermeisterstab, wo er in der Taktischen Abteilung als Kommandant der Kriegsschule Ludwigsburg Verwendung fand. Bereits am 11. Juni 1866 wurde er an die Artilleriedirektion im Hauptquartier des VIII. Armee-Korps versetzt. Von dort kehrte er jedoch schon zum 1. September desselben Jahres zurück und trat erneut in die Taktische Abteilung ein.[3]

Am 5. März 1867 wurde er mit dem Ritterkreuz des Friedrichs-Ordens ausgezeichnet und am 14. Mai in derselben Dienststellung zum Major und Stabsoffizier befördert. Zum 4. Mai 1868 folgte seine Kommandierung als Stabschef ins Korpskommando der Württembergischen Armee. Dort wurde er am 4. Januar 1869 zum Oberstlieutnant befördert und am 1. März mit dem Militär-Dienstehrenzeichen ausgezeichnet.[3]

Mit der Verleihung des Ritterkreuzes des Kronenordens am 5. März 1870 wurde er in den persönlichen, nicht vererbbaren württembergischen Adelsstand erhoben und durfte ab diesem Zeitpunkt das Prädikat „von“ in seinem Namen tragen. Am 28. März erfolgte unter Ernennung zum Generalquartiermeister seine Beförderung zum Oberst. Als Chef des Generalstabs der Württembergischen Felddivision nahm er sodann am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 teil. Für seine Teilnahme an der Schlacht von Sedan wurde er Ende September 1870 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet und erhielt am 24. November die Erlaubnis zum Tragen des großherzoglich Mecklenburg-Schwerinschen Militärverdienstkreuzes II. Klasse. Am 28. Dezember erhielt er zudem das Ritterkreuz zum Militärverdienstorden.[3]

Nach Erhalt der Trageerlaubnis zur Anlegung des Kommenturkreuzes II. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens mit der Kriegsdekoration am 18. April 1871 und des Königlich Russischen St. Annen-Ordens II. Klasse erfolgte zum 18. Dezember desselben Jahres unter Aggregation zum Generalstab seine Kommandierung zum 1. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 87 nach Mainz. Dort wurde ihm am 1. September 1872 das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen, ehe er mit Wirkung vom 14. Oktober zum Kommandeur des 5. Württembergischen Infanterie-Regiments (Grenadier-Regiment) König Karl Nr. 123 ernannt wurde. In dieser Dienststelle wurde ihm am 3. März 1873 das Kommenturkreuz II. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern verliehen.[3]

Unter Stellung à la suite seines Regiments wurde von Triebig am 1. Dezember 1873 mit der Führung der 54. Infanterie-Brigade (4. Königlich Württembergische) beauftragt.[4] Dort erfolgte am 1. März 1875 seine Beförderung zum Generalmajor.[5] Im September 1875 wurde ihm dann der Rote Adler Orden II. Klasse verliehen.[6] Mit Versetzung zur 53. Infanterie-Brigade (3. Königlich Württembergische) übernahm der vom 9. Februar 1878 bis 17. Juni 1879 die Brigadeführung.[7] Anschließend erfolgte seine Ernennung zum Kommandanten von Stuttgart und zum Vorstand des Ober-Rekrutierungsrates.[8][9] In dieser Dienststellung wurde er im März 1880 mit dem Kommenturkreuz I. Klasse des Friedrichs-Ordens mit Schwertern ausgezeichnet und am 5. April 1881 zum Generalleutnant befördert.[10][11] Im Oktober 1885 wurde er mit dem Roten Adler-Orden I. Klasse mit dem Emailleband des Königlichen Kronenorden.[12]

In Genehmigung seines Abschiedgesuches wurde von Triebig am 6. Juli 1888 mit der gesetzlichen Pension in den Ruhestand verabschiedet. Wenige Tage später erfolgte auch die Enthebung von der Dienststellung als Vorstand des Ober-Rekrutierungsrates.[13][14]

Grabstätte von Paul Friedrich von Triebig auf dem Stuttgart Pragfriedhof

Friedrich von Triebig verstarb am 11. Oktober 1894 im 68. Lebensjahr in Ludwigsburg.[15] Seine Beisetzung erfolgte unter großer Anteilnahme, unter anderem im Beisein von Herzog Albrecht von Württemberg, Prinz Herrmann von Sachsen-Weimar-Eisenach, Oberhofmarschall Carl Sigmund Felix von Reitzenstein sowie des Generalleutnants und diensttuenden Generaladjutanten von König Wilhelm II., Kuno von Falkenstein, auf dem Stuttgarter Pragfriedhof.[16]

Privatleben

Triebig verheiratete sich am 22. Oktober 1855 in der Garnisonkirche in Ludwigsburg mit Julie Marie Henriette, geb. Freybler (1830–1897).[17] Aus der Ehe entstammte unter anderem der Sohn Friedrich (1861–1946), der wie sein Vater ebenfalls bis zum Generalleutnant der Württembergischen Armee aufstieg.

Archivische Überlieferungen

Die militärische Personalakte von Friedrich von Triebig befindet sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter Bestand M 430/1 Bü 2781,[18] ebenfalls seine Personalakte als Generalquartiermeister unter Bestand E 284 a Bü 454.[19]

Einzelnachweise

  1. Taufregister der evangelischen Kirchengemeinde Döffingen. Jahrgang 1826, Eintrag Nr. 17 (kostenfrei online bei Landesarchiv Baden-Württemberg)
  2. Württembergische Kirchengeschichte Online: Pfarrerbuch des Königreichs Württemberg. Personenregistereintrag zu Johann Christian Friedrich Triebig. Abgerufen am 3. September 2025.
  3. a b c d e f g Landesarchiv Baden-Württemberg - Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Bestand E 297 Bü 207 – Stammliste der in Württemberg gedienten Offiziere und Militärbeamten. Abgerufen am 4. September 2025.
  4. Militär-Wochenblatt. Nr. 98 vom 5. Dezember 1874, S. 982.
  5. Militär-Wochenblatt. Nr. 21 vom 13. März 1875, S. 418.
  6. Militär-Wochenblatt. Nr. 82 vom 11. Oktober 1876, S. 1442.
  7. Militär-Wochenblatt. Nr. 16 vom 23. Februar 1878, S. 263.
  8. Militär-Wochenblatt. Nr. 54 vom 2. Juli 1879, S. 951.
  9. Militär-Wochenblatt. Nr. 57 vom 12. Juli 1879, S. 999.
  10. Militär-Wochenblatt. Nr. 20 vom 10. März 1880, S. 347.
  11. Militär-Wochenblatt. Nr. 33 vom 20. April 1881, S. 663.
  12. Militär-Wochenblatt. Nr. 21 vom 13. März 1885, S. 1442.
  13. Militär-Wochenblatt. Nr. 61 vom 11. Juli 1888, S. 1297.
  14. Militär-Wochenblatt. Nr. 63 vom 18. Juli 1888, S. 1336.
  15. Deutsches Zeitungsportal: Schwäbischer Merkur vom 11. Oktober 1894, S. 13. Abgerufen am 3. September 2025.
  16. Deutsches Zeitungsportal: Schwäbischer Merkur vom 15. Oktober 1894, S. 9. Abgerufen am 3. September 2025.
  17. Eheregister der evangelischen Garnisonsgemeinde Ludwigsburg. Jahrgang 1855, Eintrag Nr. 37 (kostenpflichtig online bei Ancestry).
  18. Findbuch M 430/1, auf landesarchiv-bw.de
  19. Findbuch E 284 a, auf landesarchiv-bw.de