Friedrich Wilhelm von Vernezobre
Friedrich Wilhelm Baron von Vernezobre, auch Friedrich Wilhelm Baron de Vernezobre de Laurieux (* 7. August 1721 in Berlin; † 5. November 1781) war ein preußischer Offizier, Gutsbesitzer und Landrat.
Leben
Er war ein Sohn von François Mathieu Vernezobre de Laurieux und Marie Henriette geborene Vernezobre. Zusammen mit seinem ein Jahr älteren Bruder Matthäus schrieb er sich 1737 an der Universität in Frankfurt (Oder) ein.[1] Er trat dann in die preußische Armee ein und diente 1741 bis 1742 im Kürassier-Regiment „Graf Wrangel“,[2] wechselte dann in das Dragoner-Regiment von Möllendorff und wurde 1748 als Leutnant in das Neumärkische Dragoner-Regiment Nr. 3 versetzt.[3]
Nachdem sein Vater 1748 gestorben war, gab er mit dem Rang eines Hauptmanns die militärische Laufbahn auf. Er hatte von seinem Vater die Lausitzer Güter Krieschow, Briesen, Brahmow und Milkersdorf geerbt. Er ließ sich auf Briesen im Landkreis Cottbus nieder, wo er 1758 zunächst Nebenlandrat des Julius Ulrich von Buggenhagen († 1763), dem Ehemann seiner Schwester Marie Anne war, folgend in diesem brandenburgischen Kreis dann selbst 1760 Landrat wurde. Durch den Siebenjährigen Krieg und wirtschaftliche Misserfolge geriet er in große Schwierigkeiten. Die schuldenfrei übernommenen Güter waren 1769 hoch belastet und wurden 1781 zwangsversteigert. Er starb ohne männlichen Erben und hinterließ seinen Töchtern keinen nennenswerten Besitz.
Nach einer Vakanz von einem Jahr folgte ihm Friedrich Ehrenreich von Muschwitz als Landrat.
Literatur
- Siegfried Passow: Ein märkischer Rittersitz, Verlag von Rudolf Schmidt, Eberswalde 1907, S. 132–210. Digitalisat Vita
- Hugo Rachel, Johannes Papritz, Paul Wallich: Die Zeit des Merkantilismus. Erstdruck nach Handschrift 1938. In: Vereinsveröffentlichungen, 33; Neudrucke, 2; Reprint: Verlag De Gruyter, Berlin 1967, S. 89–101. Detail-Digitalisat Familie Vernezobre
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. Verlag K. G. Saur, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 1044 f. Teil-Digitalisat
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Friedlaender (Hrsg.): Aeltere Universitäts-Matrikeln: I. Universität Frankfurt a. O. Band 2, Verlag S. Hirzel, Leipzig 1888, S. 348. Digitalisat
- ↑ Max Orlop: Geschichte des Kürassier-Regiments Graf Wrangel (Ostpreußischen) Nr. 3. Band 1, Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1892, S. 132. Digitalisat
- ↑ E. von Hagen: Geschichte des Neumärkischen Dragoner-Regiments Nr. 3. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1885, S. 412. Digitalisat
Quellen
- Familie v. Vernezobre / Friedrich Wilhelm Baron v. Vernezobre (1721-1781), in: Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA) Rep. 37 Briesen, Kr. Cottbus 3.2
- F. Schmidt: Verzeichnis der Akten des hiesigen Landrats Friedrich Wilhelm v. Vernezobre, 1916 (Ablieferungsverzeichnis des Stadtarchivs Cottbus); 1916 (Akte), In: BLHA Rep. 37 Briesen, Kr. Cottbus 439