Friedrich Weichs

Friedrich Weichs, auch Friedrich Freiherr von und zu Weichs-Glon, Friedrich Freiherr zu Weichs, Friedrich Eckbrecht von Weichs, Friedrich von Weichs-Glon oder Friedrich von Weichs (* 12. August 1832 im Schloss Walchen, Gemeinde Vöcklamarkt[1]; † 5. Dezember 1873 in Linz[2]) war Großgrundbesitzer und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus.[3]

Leben

Friedrich Weichs war Sohn des Herrschaftsbesitzers Klemens Freiherr Weichs-Glon († 1838). Nach dem Genuss einer Privaterziehung trat er im Jahr 1848 als Kadett in die Armee ein, wurde 1851 Unterleutnant, im Jahr 1852 wurde er aber schon als Rittmeister a.D. außer Dienst gestellt. 1869 war er Mitgründer der Bank für Oberösterreich und Salzburg in Linz und 1870 Mitgründer der „Deutschen Zeitung“[4] in Wien. Weiters wurde er 1869 Gründungsmitglied, 1871 Obmann-Stellvertreter und schließlich 1873 Obmann des liberalen Vereins für Oberösterreich.

Friedrich Weichs war von 1867 bis zu seinem Tod im Jahr 1873 Mitglied im Oberösterreichischen Landtag (II., III., IV. und V. Wahlperiode), als Abgeordneter des Großgrundbesitzes (Wahlkreis Linz) (bis 1869) bzw. als Abgeordneter der Städte und Industrialorte (Wahlkreis Ried) (1870 bis 1871) bzw. Abgeordneter der Städte und Industrialorte (Stadt Ried) (ab 1871).

Er starb am 5. Dezember 1873 im Alter von 41 Jahren an einem Gehirnschlag. Da er zu Lebzeiten ein antiklerikales Profil hatte (er war Gegner des Ultramontanismus)[5][6], weigerte sich der Linzer Bischof Franz Joseph Rudigier Presseberichten zufolge, dem Verstorbenen eine kirchliche Beerdigung zu gewähren. Der Bischof dementierte diese Angaben später mit der Begründung, es sei keine kirchliche Bestattung gewünscht worden.[7]

Er war römisch-katholisch und ab 1854 verheiratet mit Maria Gräfin Sermáge, mit der er eine Tochter hatte.

Politische Funktionen

Friedrich Weichs war vom 20. Mai 1867 bis zum 21. Mai 1870 und vom 4. November 1873 bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1873[8] Abgeordneter des Abgeordnetenhauses im Reichsrat (II. und V. Legislaturperiode) und war dort während der II. Legislaturperiode für die Kurie Oberösterreich, Großgrundbesitz und während der V. Legislaturperiode für die Kurie Oberösterreich, Städte 5 (Ried, Haag, Obernberg, Braunau, Altheim, Mauerkirchen, Mattighofen, Schärding, Raab, Riedau, Peuerbach, Engelhartszell) zuständig. Sein Nachfolger war Heinrich Klinkosch.

Klubmitgliedschaften

Friedrich Weichs war ab 1867 Mitglied im Herbst-Kaiserfeld'schen Klub, ab dem 2. Oktober 1867 im Klub der Linken, ab dem 27. Januar 1869 im Klub der neuen Linken und ab 1873 im Fortschrittsklub.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Matricula Online – Voecklamarkt, Taufen - Duplikate 1832, 7. Zeile
  2. Matricula Online – Linz - Heilige Familie (ehemalig St. Josef), Sterbefälle - Duplikate 1873, 10. Zeile
  3. Weichs-Glon, Friedrich Freiherr von und zu, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments, abgerufen am 7. April 2025.
  4. Von der Österreichischen Nationalbibliothek digitalisierte AusgabenDeutsche Zeitung (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dzg
  5. Wiener Tagesbericht - Friedrich Freiherr von Weichs †. In: Neues Wiener Tagblatt (Abendausgabe), 6. Dezember 1873, S. 3 links oben (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  6. Kleine Chronik - † Freiherr v. Weichs. In: Neue Freie Presse (Abendblatt), 6. Dezember 1873, S. 1 unten links (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  7. Politische Rundschau. In: Neues Wiener Tagblatt (Abendausgabe), 10. Dezember 1873, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  8. Ablebensmitteilung In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0008, VIII. Session, S. 296 rechts (online bei ANNO).