Friedrich Pruckmann

Friedrich Pruckmann

Friedrich Pruckmann (* 4. Februar 1562 in Frankfurt (Oder); † 25. Januar 1630 in Cölln (Berlin))[1] war von 1616 bis 1630 Kanzler des Kurfürsten von Brandenburg.

Herkunft

Pruckmanns Vater war Christoph Pruckmann, Patrizier und Bürgermeister in Frankfurt (Oder) sowie Geheimer Rat des Kurfürsten Joachim Hector. Seine Mutter war Anna Pruckmann, geb. Roch, Tochter des Erasmus Roch, Bürgermeister in Frankfurt (Oder) und der Emerentia Roch, geb. Wins.[2]

Wirken

Pruckmann studierte Jura in an der Brandenburgischen Universität Frankfurt (Oder) und an der Universität Wittenberg, wo er ca. 1584 promovierte. Zu dieser Zeit ehelichte er Eva Otto (1560–1624), mit der er zwei Töchter hatte. Pruckmann arbeitete zunächst in Frankfurt (Oder) und dann in Berlin, wo er 1592 in kurbrandenburgische Dienste trat. Er wurde Hof- und Kammergerichtsrat, 1594 Rat bei der Amtskammer zur Verwaltung der Domänen und Forsten und bald danach Assessor am Quartalsgericht der Uckermark in Prenzlau. 1597 und 1603 war Pruckmann Mitglied der brandenburgischen Gesandtschaft an den Reichstagen in Regensburg.

1604 wurde Pruckmann in den stehenden Geheimen Rat des Kurfürsten Joachim Friedrich berufen, 1606 wurde er Vizekanzler und 1616 Kanzler, also nach dem Statthalter des Kurfürsten der zweithöchste Beamte in Brandenburg. Diese Stellung übte er bis zu seinem Tod aus. Pruckmann vertrat den Kurfürsten in zahlreichen diplomatischen Missionen, so 1612 und 1619 bei den Wahlen in Frankfurt am Main und 1616 und 1618 bei Verhandlungen mit Polen über Handelsangelegenheiten.

Familie

Friedrich Pruckmann heiratete 1584[2] Eva Otto (Ott; 1560–1624), Tochter des Juristen Loren(t)z Otto, königlich polnischer Rat und fürstlich pommerscher Kanzler.[3]

Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter:

  • Lucretia ⚭ Schle(t)zer[2]
  • Eva Maria (1590–1645), ⚭ 1613 Sebastian Striepe[2] (1582–1649), brandenburgischer Staatsmann
  • Sibylle (1592–1640), ⚭ I. ... Schardius;[2] ⚭ II. 1623 Hoyer Striepe[2] (1586–1639), brandenburgischer Geheimer Kammersekretär und Pfennigmeister

Schriften (Auswahl)

Pruckmann trat hervor als Verfasser zahlreicher Werke juristischen Inhalts sowie eines Werkes über Jagd und Fischerei.

  • Tractatus de regalibus, sive explicatio brevis et methodica c. I. quae sint regalia, in usibus feudorum Berlin 1587, Digitalisat
  • Tractatus methodici et accuratissimi, de differentiis fere omnibus, quae tam ratione iudiciorum & contractuum, quam ultimarum voluntatum & maleficiorum, ius romanum, inter utrumque sexum, masculorum & femellarum Frankfurt an der Oder 1598, Digitalisat
  • Consilia sive Responsa Leipzig 1603, Digitalisat
  • Tractatus de venatione, piscatione et aucupio Speyer 1605, Digitalisat

Literatur

  • Dr. jur. Friedrich Pruckmann b. 4 Feb 1562 Frankfurt a.d. Oder d. 25 Jun 1630: Geneagraphie - Families all over the world. In: www.geneagraphie.com. Archiviert vom Original am 11. September 2018;.

Einzelnachweise

  1. Leichenpredigt Friedrich Pruckmann. In: Digitalisat Staatsbibliothek Berlin. Abgerufen am 21. Januar 2022.
  2. a b c d e f Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgusche Gelehrte der Frühen Neuzeit. Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506–1640, Berlin 2009, S. 564.
  3. Ahnentafel 43: Müller/Striepe in: Christian Schmitz: Ratsbürgerschaft und Residenz: Untersuchungen zu Berliner Ratsfamilien, Heiratskreisen und sozialen Wandlungen im 17. Jahrhundert, 2002, S. 299.