Friedrich III. zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen

Graf Friedrich III. zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen

Friedrich III. Wiprecht Franz Graf zu Leiningen-Westerburg-Alt-Leiningen (* 30. Dezember 1852 in Laibach heute Ljubljana (Slowenien); † 7. Februar 1916 in Schloss Ilbenstadt (heute Ortsteil von Niddatal, Hessen-Darmstadt)) war ein deutscher Graf aus dem Adelsgeschlecht Leiningen, Standesherr und Abgeordneter.

Familie und Leben

Friedrich III. zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen war der Sohn des Grafen Johann Ludwig Graf zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen (1807–1864), Sohn des Friedrich I. Ludwig Christian Graf von Leiningen-Westerburg-Altleiningen, und dessen Ehefrau Josephine Ernestine Freiin von und zu Stadel-Kornberg aus Görz (1815–1869), Tochter des Georg Reichsfreiherr von und zu Stadel-Kornberg aus Görz und der Josefine Francisca Freiin von Königsbrunn.[1]

Friedrich III. zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen heiratete am 11. März 1875 in Genf Hermine Luise Sophie Olga von Braillard (* 13. Januar 1851; † 20. Oktober 1937), Tochter des Jean Charles Braillard, Professor, Präsident des Verwaltungsrates der Stadt Genf. Die Ehe wurde 1895 geschieden.

Im Mai 1876 hatte Friedrich III. mit seiner Sekretärin Maria Theresia Thurner, einer wiener Gastwirtstochter, eine Liaison. Aus der Romanze ging ein Sohn hervor, der am 29. Januar 1877 in Wien geboren worden war und den Namen Johann Wenzel erhielt.[2] Per Adoption 1923, die nach Beauftragung Friedrichs III. durch seine Schwester Hermine Gräfin zu Leiningen-Westerburg-Alt-Leiningen nachgeholt wurde, sowie rückwirkendem Gerichtsbeschluss von 1934 in Hessen, wurde Johann Wenzel als leiblicher Sohn zum einzigen männlichen Stammeshalter des Friedrich III. erklärt (Adoption und Gerichtsakt abgedruckt in Heiberger).[3]

In zweiter Ehe heiratete Friedrich III. am 17. Mai 1907 in Klagenfurt Maria Theresia Henriette Elisabeth Freiin Schluga von Rastenfeld (* 26. Dezember 1884; † nach 1920 in Budapest), Tochter des Oskar Freiherr Schluga von Rastenfeld und der Elisabeth Freiin Huebmershofen von Silbernagl.[4]

1877–1887 als Standesherr Mitglied der Ersten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen, ab 1877 zum Eintritt berechtigt, jedoch Aufnahme in die Kammer 1887 wegen Unebenbürtigkeit verweigert, danach ruhte der Sitz, 1870–1872 Vormundschaftsvertretung durch Viktor Graf zu Leiningen-Westerburg-Altleiningen. 1881–1884 war er Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für die Standesherrschaft Westerburg.

Nachkommen

  • Gustav Friedrich Oskar (* 8. Februar 1876; † 23. Juli 1929)
  • Johann Wenzel (* 29. Januar 1877; † 30. März 1945)[5]
  • Ernst Hesso Viktor (* 4. Mai 1877; † 14. Januar 1890)
  • Eleonore Margarete Ernestine Olga (* 6. März 1880; † 8. November 1942)
  • Hilda (* 4. Januar 1886; † 1974).[6]

Quellen

  • Hans Heiberger: Das Ende der Grafen zu Leiningen-Westerburg in ihrem Ursprungsland und dem Fortbestehen des Namens Leiningen-Westerburg in Österreich, Grünstadt 2000, ISBN 3-9806596-1-5
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 238.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, Nr. 217.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 522.

Einzelnachweise

  1. Leiningen-Westerburg-Altleiningen, Friedrich III. Wiprecht Franz Graf zu. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Hans Heiberger: Das Ende der Grafen zu Leiningen-Westerburg: in ihrem Ursprungsland und dem Fortbestehen des Namens Leiningen-Westerburg in Österreich. Dinges, Grünstadt 2000, ISBN 978-3-9806596-1-1, S. 60 ff.
  3. Hans Heiberger: Das Ende der Grafen zu Leiningen-Westerburg: in ihrem Ursprungsland und dem Fortbestehen des Namens Leiningen-Westerburg in Österreich. Dinges, Grünstadt 2000, ISBN 978-3-9806596-1-1, S. 64 ff.
  4. Leiningen-Westerburg-Altleiningen, Friedrich III. Wiprecht Franz Graf zu. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Hans Heiberger: Das Ende der Grafen zu Leiningen-Westerburg: in ihrem Ursprungsland und dem Fortbestehen des Namens Leiningen-Westerburg in Österreich. Dinges, Grünstadt 2000, ISBN 978-3-9806596-1-1, S. 60.
  6. Stammliste der Grafen zu Leiningen-Westerburg