Friedrich Hoßfeld (Architekt)

Friedrich Hoßfeld (genannt Fritz) (* 1879; † 1972 in Stuttgart[1]) war ein deutscher Architekt und kommunaler Baubeamter, der 1918–1930 als Stadtbaurat in Naumburg (Saale) wirkte.[2][3]

Ausbildung und Wirken

Auf einen Entwurf von Hoßfeld geht das Jägerdenkmal in Naumburg an der Bergstraße zurück. Bedeutender ist die Kirche in Tabarz.[4] In seine Amtszeit von 1918 bis 1930 fällt auch die Restaurierung und zugleich Modernisierung des Naumburger Rathauses, dieses war eine seiner größten Aufgaben.[5] Hoßfeld war auch der Architekt des Naumburger Georgentorviertels.[6] Auch sorgte Hoßfeld u. a. für die Instandsetzung der Jenaer Straße.[6] Der noch traditionell in der preußischen Bauverwaltung ausgebildete Hoßfeld wurde jedoch zunehmend durch die beginnende Moderne beeinflusst, was sich in seiner Bautätigkeit in Naumburg niederschlug. So wurden durch ihn in seiner Amtszeit als Stadtbaurat (1918 bis 1930) zahlreiche qualitativ hochwertige und hervorragend in die Naumburger Stadtstruktur eingepasste Wohn- und Siedlungsbauvorhaben realisiert. Dazu gehören u. a. das Altenheim am Moritzberg unmittelbar an der Moritzkirche bzw. der Lindenhof. Das 1920 entstandene Siedlungsviertel war eine seiner ersten größeren Bauaufgaben in Naumburg. In Naumburg wurde der Hoßfeldweg nach ihm benannt.

Hoßfeld trat auch als Autor zur Architektur in Erscheinung, insbesondere zu Architekturdenkmälern in Süddeutschland.[7]

Familie

Hoßfeld entstammte einer Künstlerfamilie. Sein Vater war der Architekt Oskar Hoßfeld[5] und sein Großvater Friedrich Hoßfeld (1809–1882) war Zeichenlehrer in Schulpforta.[8][5][9]

Friedrich Hoßfeld war seit 1909 verheiratet mit der Künstlerin Ina Hoßfeld geb. Plüddemann (1881–1943),[10] einer Tochter des Architekten Richard Plüddemann (1846–1910).

Werke (Auswahl)

  • Friedrich Hoßfeld, Hans Vogel: Kreis Hechingen (=Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns Bd. 1), Vorarbeiten von Wilhelm Friedrich Laur, Albert Waldenspul. Geschichtliche. Einleitung und Ortsbeschreibungen von Willy Baur, Holzinger & Co., Mechingen 1939.
  • Friedrich Hoßfeld, Hans Vogel u. a.: Kreis Sigmaringen (=Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns Bd. 2), Spemann, Stuttgart 1948.

Einzelnachweise

  1. Hartmut Mai: Der Kirchenbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Thüringen. (PDF; 160 kB) Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, S. 13, abgerufen am 10. Juli 2013.
  2. Stadtgeschichte von Naumburg Saale (1900–1999). In: stadt-naumburg.de. Abgerufen am 19. September 2023 (Vgl. Einträge zu den Jahren 1914, 1923, 1995).
  3. Chronik der Stadt Naumburg(Saale), 1971–1978. In: naumburg-online.de. Abgerufen am 19. September 2023 (Eintrag zum Jahr 1972).
  4. Hartmut Mai: Der Kirchenbau des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Thüringen. (PDF; 160 kB) Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, S. 13, abgerufen am 10. Juli 2013.
  5. a b c Walter Bettauer: Denkmal des Monats, Februar 2019: Rathaus, Markt 1, Naumburg. In: archlsa.de. 2019, abgerufen am 19. September 2023.
  6. a b Chronik der Stadt Naumburg(Saale), 1920–1929. In: naumburg-online.de. Abgerufen am 19. September 2023 (Einträge zu 1921 und 1924).
  7. Friedrich Hoßfeld, Hans Vogel: Kreis Hechingen (=Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns Bd. 1), Vorarbeiten von Wilhelm Friedrich Laur, Albert Waldenspul. Geschichtliche. Einleitung und Ortsbeschreibungen von Willy Baur, Holzinger & Co., Mechingen 1939. -Friedrich Hoßfeld, Hans Vogel u. a.: Kreis Sigmaringen (=Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns Bd. 2), Spemann, Stuttgart 1948.
  8. Friedrich Hoßfeld zum 200. Geburtstag. In: isbn.de. Abgerufen am 19. September 2023 (Buchanzeige).
  9. Matthias Lehmann, Kristin Gerth, Petra Dorfmüller: Friedrich Hoßfeld zum 200. Geburtstag, Die Familien des Münzmeisters Dr. Friedrich Gotthelf Kummer in Dresden, Landesschule Pforta, 2009. (Begleitband zur Ausstellung in Bad Kösen 2009)
  10. Helga Heilig: Ein Haus erwacht zum Leben. In: mz.de. 2012-07-18, abgerufen am 19. September 2023.