Freya (Schiff, 1882)

Freya p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Bark
Heimathafen Brake (Unterweser)
Eigner Partenreederei
Bauwerft Johann Friedrich Strenge & Sohn, Fünfhausen/Hammelwarden für eine Partenreederei
Stapellauf 12. September 1882
Verbleib Am 23. Oktober 1902 vor der mexikanischen Westküste als Schifffahrtshindernis in Brand gesetzt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 46,6 m (Lüa)
Breite 9,2 m
Tiefgang (max.) 6,0 m
Vermessung 659 Registertonnen
 
Besatzung 11

Die Freya war eine deutsche Bark, die im Oktober 1902 als Wrack treibend vor der mexikanischen Westküste aufgefunden wurde. Die Besatzung gilt als verschollen. Benannt war das Schiff offensichtlich nach der germanischen Göttin Freya. Charles Berlitz führte in seinem Werk Das Bermuda-Dreieck den Seeunfall der Freya als Beweis für scheinbar wissenschaftlich nicht erklärbare Vorgänge im so genannten Bermudadreieck an.

Geschichte

Die Freya war die erste von vier Barken, die von 1882 bis 1885 für eine Braker Partenreederei gebaut wurde. Erster Korrespondenzreeder war Karl Groß, danach Gerhard Eilers & Sohn. Das Schiff war in weltweiter Fahrt eingesetzt. Kapitäne waren:

  • Gerhard Eilers (1882/83)
  • H. Kölln (1883–1889)
  • Menssen (1889–1892)
  • G. Schnieders (1892–1895)
  • F. Koopmann (1895/96)
  • R. zu Klampen (1896–1899)
  • B. J. Aden (1899–1902)

Am 24. Mai 1888 fand in den Niederlanden eine Grundberührung trotz eines an Bord befindlichen Lotsen statt. Die Ursache wurde nicht geklärt. Danach reiste die Bark am 19. Juli des Jahres nach Guayaquil/Ecuador.

Anschließend führte sie eine Reise von Punta Arenas nach Europa durch. Unklar wo, geriet sie in Seenot und wurde durch den britischen Dampfer Assaye, Heimathafen Liverpool, aufgenommen und nach Queenstown (heute Cobh)/Irland geschleppt.

Am 22. Oktober 1902 wurde die Freya als treibendes Wrack ohne Besatzung vor der mexikanischen Westküste auf Position 19° N, 107° W durch ihr „Schwesterschiff“ Victoria, Kapitän Hotes, aufgefunden. Die Victoria befand sich auf einer Reise von Bordeaux nach Mazatlán.

Das Wrack der Freya hatte eine Schlagseite von 45° nach Steuerbord. Der Fockmast und der Großmast waren abgebrochen, das Schiff hatte stark Wasser genommen. Die nautischen Geräte befanden sich nicht mehr an Bord und waren daher wahrscheinlich von der Besatzung beim Verlassen des Schiffs mitgenommen worden. Der Schiffskalender war bis zum 4. Oktober 1902 abgerissen. Offenbar trieb das Wrack seit rund 20 Tagen auf See. Da es ein Schifffahrtshindernis war, ließ Kapitän Hotes es am 23. Oktober 1902 in Brand setzen.

Das Seeamt Brake rekonstruierte den Vorgang in seiner Seeamtsverhandlung am 14. November 1903. Danach war die Freya unter Kapitän Aden am 3. Oktober 1902 mit einer elfköpfigen Besatzung aus Manzanillo ausgelaufen und unmittelbar danach in einen schweren Sturm geraten. Der Seeunfall wurde auf die Wetterbedingungen zurückgeführt. Die Besatzung war auch zum Zeitpunkt der Seeamtsverhandlung noch verschollen.

Der US-amerikanische Autor Charles Berlitz, der seit den 1970er Jahren durch Publikationen zu so genannten parawissenschaftlichen Themen wie Atlantis, UFOs oder dem so genannten Philadelphia-Experiment bekannt ist, hielt den Seeunfall der Freya für einen Beweis scheinbar unerklärlicher Vorgänge im so genannten Bermudadreieck. Allerdings hatte Berlitz den Auslaufhafen Manzanillo in Mexiko mit Manzanillo in Kuba verwechselt.

Ein Gemälde der Freya, das dem französischen Maler Édouard Adam (1847–1929) zugeschrieben wird, befindet sich im Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser und ist bei Pawlik reproduziert.

Literatur