Freiherr-vom-Stein-Allee 15 (Weimar)

Die Freiherr-vom-Stein-Allee 15 ist eine Villa im Stil der Neurenaissance in der Südstadt von Weimar.
Architektur und Geschichte
Im Jahr 1897/98 entstand die Villa Freiherr-vom-Stein-Allee 15 nach dem Entwurf von Rudolf Zapfe. Auftraggeber war der Bauunternehmer Karl Paulin. Erster Besitzer war der norwegische Porträt- und Genremaler Carl Frithjof Smith (1859–1917), der von 1890 bis 1904 Lehrer an der Großherzoglichen Kunstschule war.[1][2] Smith ließ an der Nordostecke sein Atelier anbringen, als der Bau der Villa noch im Gange war.
Die Villa ist ein verputzter Backsteinbau mit verschiefertem Mansarddach. Um die Breite des Vorgartens rückt sie von der Straßenflucht ab. Der zweigeschossige Bau hat an seiner Südostecke einen Vorbau mit Schweifhaube und nimmt, bedingt durch seine städtebaulich exponierte Lage, somit Bezug zur Mündung an die Kantstraße. In der asymmetrischen Staffelung des Baukörpers, der pittoresken Durchdringung der Dachzone mit Schweifgiebeln, Haubenaufsatz und Gauben und die Gestaltung der Putzflächen stellt es ein charakteristisches Beispiel der Weimarer Villenarchitektur des späten Historismus dar.
Die Innenausstattung ist erhalten geblieben. Bemerkenswert ist die Gestaltung der Salondecke, eine Holzdecke, die in der Art orientalischer Teppiche bemalt ist. Der Hausherr Carl Frithjof Smith hat auch Blendarchitektur durch Einsatz von Arkaden verwendet. So gestaltete er in der Veranda Selbstporträtköpfe und die seiner Frau, der Pianistin Maria Hirschler-Smith als Engelsfiguren.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Walther Scheidig: Die Geschichte der Weimarer Malerschule 1860–1900. Böhlau, Weimar 1971, Neuauflage hrsg. von Renate Müller-Krumbach, Seemann, Leipzig 1991, S. 239, ISBN 3-363-00538-5.
- ↑ Art. Smith, Carl Frithjof, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 402.
- ↑ Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar, Bd. 4.2.: Stadterweiterung und Ortsteile, E. Reinhold Verlag, Erfurt 2009, S. 723 f.
Koordinaten: 50° 58′ 8,5″ N, 11° 19′ 52,8″ O