Frederic Remington

Frederic Sackrider Remington (* 4. Oktober 1861 in Canton, New York; † 26. Dezember 1909 in Ridgefield, Connecticut) war ein amerikanischer Maler, Illustrator und Bildhauer, der durch seine Darstellung des Wilden Westens bekannt wurde.[1]
Leben
Frederic Sackrider Remington wurde in Canton, New York, geboren, wuchs aber ab seinem elften Lebensjahr im nahe gelegenen Ogdensburg auf. Er beschloss, Künstler zu werden, und schrieb sich an der Yale School of Fine Arts ein. Nach eineinhalb Jahren beendete der Tod seines Vaters seine College-Karriere. Anschließend arbeitete er in verschiedenen Jobs in Ogdensburg und Albany, unternahm eine kurze Reise ins Montana-Gebiet und arbeitete in Albany als Angestellter. Mit einundzwanzig Jahren machte er eine Erbschaft, ging nach Kansas, kaufte eine Schafranch, die er nach weniger als einem Jahr wieder verkaufte, und investierte dann in einen Eisenwarenladen und später in einen Saloon, die beide scheiterten. Während seines Aufenthalts in Kansas City im Jahr 1884 begann er, seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Gemälden vor Ort sowie von Illustrationen an Verlage in New York City zu bestreiten. Remington heiratete 1884 Eva Caten. Bald begann er Illustrationen, Skizzen und andere Arbeiten für Western-Publikationen zu produzieren. Viele seiner frühen Arbeiten erschienen im Collier’s Weekly und im Harper’s Weekly.[1]

Frederic Remington bereiste die Gebiete New Mexicos und Arizonas, bevor er 1885 nach New York City zog. Dort arbeitete er als Illustrator und spezialisierte sich auf Western-Themen. 1886 studierte er ein Semester lang an der Art Students League of New York. Außerdem begann er, über den Westen zu schreiben.[2] 1889 konnte er sich ein großes Haus in einem Vorort kaufen. Im folgenden Jahr hatte er als ausgebildeter Maler seine erste Einzelausstellung mit Gemälden über das Leben und die Abenteuer im amerikanischen Westen.[1]
Frederic Remington kehrte immer wieder in den Westen zurück, um zu skizzieren und zu berichten. Manchmal reiste er dabei mit Kavallerietruppen mit, um das Leben der Soldaten und Cowboys kennenzulernen. Im Jahr 1892 reiste er nach Europa und Nordafrika. Die Sommer verbrachte er in der Regel in den Adirondacks. Im Jahr 1895, in dem die erste Sammlung seiner Zeitschriftenartikel veröffentlicht wurde, begann er, als Bildhauer zu arbeiten, und erlangte sofort Anerkennung. 1897 besuchte er Kuba. Im Jahr 1898 war Remington als Kriegskorrespondent und Illustrator beim Spanisch-Amerikanischen Krieg tätig. Er war beauftragt, William Randolph Hearst mit Illustrationen zu beliefern („You furnish the pictures. I’ll furnish the war.“ W. R. Hearst).[1]
Nach 1900 malte er den Großteil seiner Bilder während der Sommermonate auf Inglenook, einer kleinen Insel im Sankt-Lorenz-Strom nahe Ogdensburg. In dieser Zeit erfreute er sich noch größerer Erfolge und Anerkennung. Nach 1905 wandte er sich zunehmend von seinem hochrealistischen und actionreichen Malstil ab, der ihm zu Ruhm verholfen hatte, und bevorzugte eine weichere, atmosphärischere Darstellung fantasievollerer Themen. 1909 vollendete er den Bau eines großen Hauses in Ridgefield, Connecticut.[1]
Im Alter von achtundvierzig Jahren starb Remington nach einer Blinddarm-Not-Operation, die zu einer Bauchfellentzündung führte. Seine extreme Adipositas hat möglicherweise zu seinen Unterleibsschwierigkeiten geführt. Frederic Remington wird von Zeitgenossen als Lebemann beschrieben, der das Essen und Trinken mit gleicher Leidenschaft betrieb wie die Malerei. Seine 134 kg Gewicht sind verbürgt.
1891 wurde Frederic Remington zum assoziierten Mitglied (ANA) der National Academy of Design gewählt. 1898 wurde er in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen.
Bronzeskulpturen

Frederic Remington (1861–1909) schuf insgesamt 22 verschiedene Motive. Die erste Gießerei, mit der er zusammenarbeitete, war die Henry-Bonnard Bronze Company in New York. Ab 1895 wurden vier seiner Skulpturen im Sandgussverfahren in Bronze gegossen. Dabei handelte es sich um die Werke The Broncho Buster, The Wounded Bunkie, The Wicked Pony und The Scalp. Ab 1900 arbeitete Remington ausschließlich mit der Roman Bronze Works in New York zusammen. Diese produzierte seine Bronzeskulpturen bis zu seinem Tod im Jahr 1909 im Wachsausschmelzverfahren. Remingtons Witwe Eva ermächtigte die Gießerei, seine Bronzeskulpturen bis zu ihrem Tod im Jahr 1918 weiterzugießen. Gemäß ihrem Testament zerstörte die Gießerei die Gussformen kurz darauf.[3]
Literatur
- Alexander Nemerov: Frederic Remington and Turn-of-the-Century America. Yale University Press, New Haven, Connecticut und London, 1995.
- Allen P. Splete und Marilyn D. Splete: Frederic Remington: Ausgewählte Briefe. Abbeville Press, New York, 1988.
- Brian W. Dippie: The Frederic Remington Art Museum Collection. Frederic Remington Art Museum, Ogdensburg, New York, 2001.
- Emily Ballew Neff mit Wynne H. Phelan: Frederic Remington: The Hogg Brothers Collection of the Museum of Fine Arts, Houston. Princeton University Press in Zusammenarbeit mit dem Museum of Fine Arts, Houston, 2000.
- The Collected Writings of Frederic Remington. Peggy Samuels und Harold Samuels, Hrsg. Doubleday, Garden City, New Jersey, 1979.
- Frederic Remington – Pony Tracks. Einleitung von J. Frank Dobie. University of Oklahoma Press, Norman und London, 1961.
- James K. Ballinger: Frederic Remington. Harry N. Abrams, Inc. in Zusammenarbeit mit dem National Museum of American Art, Smithsonian Institution, New York, 1989.
- Michael D. Greenbaum; Icons of the West: Frederic Remington's Sculpture. Frederic Remington Art Museum, Ogdensburg, New York, 1996.
- Michael Edward Shapiro und Peter Hassrick: Frederic Remington: The Masterworks. Harry N. Abrams, Inc., New York, 1988.
- Michael Shapiro: Cast and Recast: The Sculpture of Frederic Remington. National Museum of American Art, Smithsonian Institution, Washington, D.C., 1981.
- Peter H. Hassrick und Melissa J. Webster: Frederic Remington Catalogue Raisonne of Paintings, Watercolors and Drawings. Cody, Wyoming: Buffalo Bill Historical Center (in Zusammenarbeit mit der University of Washington Press), 1996.
- Peggy Samuels und Harold Samuels: Frederic Remington: A Biography. Doubleday, Garden City, New Jersey, 1982.
- Peggy Samuels und Harold Samuels: Remington: The Complete Prints. Crown, New York, 1989.
- Peter H. Hassrick: The Frederic Remington Studio. University of Washington Press in Zusammenarbeit mit dem Buffalo Bill Historical Center, Seattle, Washington und London, 1994.
- Peter H. Hassrick: Remington, Russell and the Language of Western Art. Trust for Museum Exhibitions, Washington, D.C., 2000.
- Peter H. Hassrick und Melissa J. Webster: Frederic Remington: Ein Werkverzeichnis seiner Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen. Buffalo Bill Historical Center in Zusammenarbeit mit der University of Washington Press, Cody, Wyoming, 1996.
- Roscoe L. Buckland: Frederic Remington: The Writer. Twayne Publishers, New York, 2000.
Trivia
Der Band Der Kunstmaler der Reihe Lucky Luke setzt Remington eine Art literarisches Denkmal.
Werke
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Shotgun hospitality -
The Hunters' Supper -
Pretty Mother of the Night—White Otter is No Longer a Boy -
The Scout: Friends or Foes -
Off the Range (Coming Through the Rye), Entwurf 1902, Guss 1903
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Peggy Samuels und Harold Samuels: Frederic Remington: A Biography. Doubleday, Garden City, New Jersey 1982.
- ↑ Roscoe L. Buckland: Frederic Remington: The Writer. Twayne Publishers, New York 2000.
- ↑ Sculptures | Frederic Remington Art Museum. Abgerufen am 28. August 2025.
Weblinks
- Literatur von und über Frederic Remington im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Frederic Remington Art Museum, Ogdensburg, New York
- Frederic Remington bei The Artchive
- Frederic Remington. Eintrag bei Kansas Historical Society, Juli 2010, zuletzt aktualisiert im April 2024.
- Frederic Remington in der Datenbank Find a Grave