Freda Freifrau von Rechenberg

Petronella Amalie Erdmuthe Antonie Friederike („Freda“) Freifrau von Rechenberg, geborene von Meyerinck (* 27. Juli 1869 in Klein Bresa, Niederschlesien; † 26. April 1962 in Hamburg[1]) war eine deutsche Politikerin (DNVP).

Leben und Wirken

Freda von Rechenberg stammte aus der preußischen Adelsfamilie von Meyerinck. Ihr Vater war der Rittmeister Kurt von Meyerinck (1843–1893), ihre Mutter Emilie von Kraewel (* 26. Juli 1848). Zu ihren Neffen zählten der Offizier Bernhard von Tschirschky und der Diplomat Fritz Günther von Tschirschky.[2]

Am 1. Dezember 1891 heiratete sie den Landrat Richard Fedor von Rechenberg (* 2. Januar 1856 in Ilmen; † 15. Januar 1939 in Potsdam), mit dem sie seit dem August desselben Jahres verlobt war.[3] Zuvor lebte sie in Hannover.[4][5] Aus der Ehe gingen der Sohn Hans Albrecht Richard Fedor Melchior (1892–1953), verheiratet, Fabrikdirektor, Dr. phil., M.d.B. für die FDP; und die Töchter Freda Augusta (1896–1985), verheiratet; und Margarete Maria (* 1907), geschieden, hervor.

Nach dem Ersten Weltkrieg trat Rechenberg in die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) ein. Für diese gehörte sie von 1924 bis 1928 dem Preußischen Landtag an und amtierte als Vorsitzende des Landesfrauenausschusses von Mittelschlesien, saß nach jetzigen Kenntnissen kurzzeitig im Vorstand.[6] 1928 lebte sie in Breslau.[7] Nach der Wahl Alfred Hugenbergs zum Parteivorsitzenden der DNVP 1928 verließ Rechenberg die Partei und schloss sich den sogenannten „Volkskonservativen“, einer DNVP-Abspaltung unter der Führung des nachmaligen Ministers Gottfried Treviranus an, die sich als rechts von der DVP, jedoch links vom Hugenberg-Flügel der DNVP sahen.

Schriften

  • Gefährdung der Eheauffassung. In: Frauenkorrespondenz 10, 22. März 1928.
  • Von der Rassenkunde zum Völkischen Staat. In: Die Deutschnationale Frau. 14, Nr. 22, 15. November 1932.[8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Walter von Hueck. Et al: Genealogisches Handbuch der Adelige Häuser A (Uradel). 1985. Band XVI, Band 87 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg/Lahn 1985, S. 335.
  2. Fritz Günther von Tschirschky: Erinnerungen eines Hochverräters, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1972, ISBN 3-421-01602-X, S. 51.
  3. R. v. Mosch: Deutsches Adelsblatt. Wochen-Schrift für die Aufgaben des christlichen Adels. №. 35, IX. Jahrgang, G & G, Berlin, Sonntag 30. August 1891, S. 614.
  4. Ad. M. Hildebrandt: Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde. XXIII Jg., Nr. 1, Hrsg. Herold (Verein), Carl Heymanns Verlag, Berlin Januar 1892, S. 13.
  5. Paul von Salvisberg (Hrsg.), Eduard Panzerbieter (Red.): Academische Monatshefte. Organ der deutschen Corpsstudenten. Nr. 90/91, Hefte 6/7 d. VIII. Jg., Winter-Semester 1891/92, Selbstverlag, Starnberg, Montag 26. Oktober 1892, S. 308.
  6. Kirsten Heinsohn: Das konservative Dilemma und die Frauen. In: Larry Eugene Jones, Wolfram Pyta (Hrsg.): "Ich bin der letzte Preuße". Der politische Lebensweg des konservativen Politikers Kuno Graf von Westarp (1864-1945). In: Stuttgarter historische Forschungen. Band 3; Böhlau, Köln; Weimar; Wien 2006, ISBN 3-412-26805-4, S. 95.
  7. Sonderausgabe des Amtsblatts für den Regierungsbezirk Potsdam 1928. Nr. 2, A. W. Hayn, Potsdam 16. Mai 1928, S. 163.
  8. Ute Planert (Hrsg.): Nation, Politik und Geschlecht. Frauenbewegungen und Nationalität in der Moderne. In: Reihe "Geschichte und Geschlechter", Band 31; Campus-Verlag, Frankfurt/Main; New York 2000, ISBN 3-593-36578-2, S. 252.