Fred Reichwald

Fred Reichwald (* 15. März 1921 in Berlin; † 17. Januar 1963 ebenda) war Deutscher jüdischer Herkunft, der aus dem NS-Staat emigrierte und späterer Autor und Dramatiker in der DDR.

Leben und Werk

Reichwald kam aus einer assimilierten jüdischen bürgerlichen Berliner Familie. Seine Eltern wurden von den Nazis in ein Konzentrationslager verbracht und kamen dort um.

Reichwald machte zur Vorbereitung auf eine mögliche Auswanderung aus dem NS-Staat eine kurze landwirtschaftliche Ausbildung und emigrierte nach England. Dort arbeitete er zwei Jahre als Landarbeiter. 1939 ging er nach Australien und dann nach Indien, auf dessen Seite er am Zweiten Weltkrieg teilnahm. Nähere Angaben dazu wurden nicht gefunden. 1941 soll er in die KPD eingetreten sein.[1]

Nach dem Untergang des NS-Staats ging Reichwald 1947 in die Sowjetische Besatzungszone. Dort nahm er auf dem Lande aktiv am kulturpolitischen Neuaufbau teil. Auf Anregung Hans Marchwitzas begann er 1952, sich literarisch zu betätigen. Ab 1955 gehörte er zu den ersten Studenten des Leipziger Literatur-Instituts. Er war dann in Berlin und Kleinmachnow freischaffend als Mitglied des Schriftstellerverbands der DDR vor allem als Dramatiker für das Fernsehen der DDR und die DEFA tätig. Seine Gegenwartsstücke befassen sich systemkonform mit Problemen beim „Aufbau des Sozialismus“ in der DDR, häufig in der Landwirtschaft.

Reichwald war u. a. Mitglied der SED. 1959 wurde er für die Bühnenfassung des 1958 geschriebenen Fernsehspiels Der Hektarjäger[2] mit dem Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur geehrt.

Weitere Werke (unvollständig)

  • Dachziegel und Bomben (1951, Laienspiel)
  • Das Märchen von der verlorenen Zeit (1954, Fernsehspiel nach Jewgeni Schwarz)[3]
  • König Drosselbart (1954, Fernsehspiel nach den Gebrüdern Grimm)[4]
  • Das verpfändete Halstuch (1955, Fernsehspiel)[5]
  • Haberfeldtreiben (1957, Fernsehspiel)
  • Das Wagnis der Maria Diehl (1957, Fernsehspiel und Schauspiel)[6]
  • Verdacht auf Dieter (1958, Kriminalstück für Kinder)
  • Erzieher und Examen (1960, Fernsehspiel und Schauspiel; 1960 im Aufbau Verlag Berlin)[7]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Fred Reichwald gestorben. In: Neues Deutschland, Berlin, 9. Januar 1963, S. 5
  2. Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 28. August 2025.
  3. Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 28. August 2025.
  4. Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 28. August 2025.
  5. Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 28. August 2025.
  6. Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 28. August 2025.
  7. Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 28. August 2025.