Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie

Fraunhofer IMW
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Leipzig
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fachgebiete: Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften, Sozialwissenschaften
Leitung: Prof. Dr. Thorsten Posselt[1]
Mitarbeiter: ca. 220 (einschließlich Hilfskräfte)[2]
Homepage: www.imw.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW war eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft und mit Sitz in Leipzig. Die Forschungsaktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung in den Fächern Wirtschafts-, Politik- und Sozialwissenschaften zuzuordnen. Das Zentrum wurde 2006 gegründet. Das Institut war aus der Neupositionierung des Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa hervorgegangen. Im April 2024 wurde bekannt, dass das IMW aufgelöst werden soll.[3][4] Am 31. März 2025 wurde es als eigenständiges Institut der Fraunhofer-Gesellschaft geschlossen.[5]

Geschichte

Das Fraunhofer-Zentrum hatte seinen Fokus seit seiner Gründung 2006 zunächst auf Mittel- und Osteuropa gelegt. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung im Jahr 2015 erweiterte das Institut seine Forschungsaktivitäten auf andere und weitere Regionen in der Welt und heißt seit dieser Umbenennung Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie.[4] Wenige Jahre später ergänzte das Center for Economics and Management of Technologies CEM ergänzte das Portfolio des Leipziger Institutes als dessen Außenstelle in Halle (Saale) mit werkstoffwissenschaftlicher und technoökonomischer Expertise. Der Übergang in das Fraunhofer IMW erfolgte zum 1. Januar 2020, wodurch das Institut neben dem Standort im Freistaat Sachsen auch in Sachsen-Anhalt vertreten war.[6]

2024 entschied die Fraunhofer-Gesellschaft, das IMW März 2025 aufzulösen, da es dem IMW „im Rahmen des Fraunhofer-Forschungportfolios und der internen Finanzierungstruktur nicht gelungen sei, nachhaltig erfolgreich zu agieren“.[7][8] Die verbleibenden Abteilungen „Wissens- und Technologietransfer“ sowie „Regionale Transformation und Innovationspolitik“ werden seit Anfang 2025 als Außenstelle des Karlsruher Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Leipzig weiter geführt.[4][9] Die Außenstelle Center for Economics and Management of Technologies CEM in Halle (Saale) wurde im Januar 2025 in Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden integriert.[10][11][12]

Forschungsschwerpunkte

Das Institut fokussierte sich auf Fragestellungen zur Internationalisierung von Forschung, Entwicklung und Innovation. Entscheidende Trends aus Sicht des Fraunhofer IMW waren dabei insbesondere die weltweite Entwicklung zur Wissensgesellschaft (knowledge economy), die globale Verschiebung bei der Generierung von Wertschöpfung (value creation) und die zunehmende Einsicht in die Notwendigkeit, nachhaltige Entwicklung regional und weltweit voranzutreiben (sustainable development). Das Leipziger Fraunhofer-Institut unterstützte seine Auftraggeber und Kunden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik dabei, die mit diesen Trends verbundenen Herausforderungen erfolgreich zu meistern.[13]

Abteilungen

Das Fraunhofer-Zentrum bestand aus vier Abteilungen, die sich aus den Forschungsschwerpunkten des Zentrums ergeben: „Unternehmensentwicklung im internationalen Wettbewerb“, „Wissens und Technologietransfer“, „Regionale Transformation und Innovationspolitik“ und „Technologieökonomik und -management“.[14]

Infrastruktur

Das Institut wurde seit Februar 2008 bis zur Teilbetriebsschließung und Auflösung der Eigenständigkeit im März 2025 von Prof. Dr. Thorsten Posselt geleitet.[15] Er ist zugleich Inhaber des Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Innovationsökonomik an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. Das Institut beschäftigte knapp 130 Mitarbeitende (Stand 2022), die von etwa 100 wissenschaftlichen Hilfskräften unterstützt wurden.[16]

Einzelnachweise

  1. https://www.imw.fraunhofer.de/de/institut/Institutsleitung.html
  2. https://www.saechsische.de/lokales/leipzig/leipzig-schock-und-bestuerzung-im-fraunhofer-institut-MFERYKYRTRIFF4BGT6CSHWS5CQ.htmlf
  3. Mathias Wöbking: Leipzig: Fraunhofer-Zentrum soll zu Außenstelle herabgestuft werden. In: Leipziger Volkszeitung. 18. April 2024, abgerufen am 23. Mai 2024.
  4. a b c Christoph Ulrich: Sachsens Wirtschaft verliert wichtiges Forschungsinstitut. In: Freie Presse. 18. April 2024, abgerufen am 23. Mai 2024.
  5. Fraunhofer IMW. Abgerufen am 5. Mai 2025.
  6. Center für Ökonomik der Werkstoffe an IMW überführt - Fraunhofer IMWS. Abgerufen am 5. Mai 2025.
  7. mdr.de: Teilschließung des Fraunhofer-Zentrums in Leipzig geplant | MDR.DE. 19. April 2024, abgerufen am 23. Mai 2024.
  8. dpa: Teilschließung des Fraunhofer-Zentrums in Leipzig geplant. In: Die Zeit. 19. April 2024, abgerufen am 23. Mai 2024.
  9. Restrukturierung am Fraunhofer-Standort Leipzig: Fraunhofer ISI integriert Abteilungen des Fraunhofer IMW. Abgerufen am 5. Mai 2025.
  10. 2.7.2024 PM: Center for Economics and Management of Technologies CEM wird Teil des Fraunhofer IKTS - Fraunhofer IKTS. Abgerufen am 5. Mai 2025.
  11. Umstrukturierung bei Fraunhofer CEM in Halle. 2. Juli 2024, abgerufen am 5. Mai 2025.
  12. Halle, Dresden, Leipzig: Umstrukturierung bei Fraunhofer - Wirtschaft in Sachsen. 11. Juli 2024, abgerufen am 5. Mai 2025 (deutsch).
  13. Das Institut. Abgerufen am 15. Juli 2019.
  14. Abteilungen des Fraunhofer IMW. Abgerufen am 5. Mai 2025.
  15. Sven Heitkamp: Leipzig: Schock und Bestürzung im Fraunhofer-Institut. 21. Juni 2024, abgerufen am 5. Mai 2025.
  16. Institut. Abgerufen am 5. Mai 2025.