Frauenmoschee

Kleine Frauenmoschee im libanesischen Byblos

Frauenmoscheen (chinesisch 清真女寺, Pinyin qīngzhēn nǚsì, kurz: 女寺, nǚsì, englisch Women's mosques, französisch Mosquées féminines) haben in China eine Geschichte von über dreihundert Jahren.[1] Besonders zahlreich sind sie unter den Hui-Chinesen in den Provinzen Henan, Shanxi und Hebei.[2]

Dabei handelt es sich um von der islamischen Gemeinschaft eigens für Frauen eingerichtete Moscheen. Im Gegensatz dazu ist es in der islamischen Welt außerhalb Chinas nicht üblich, dass es nach Geschlechtern getrennte Moscheen gibt. Dort verrichten Männer und Frauen ihre Gottesdienste gemeinsam in einer Moschee, wobei sie allerdings getrennte Wasch- und Gebetsräume benutzen. Ende der Ming-, Anfang der Qing-Dynastie hatten chinesische Frauen[3] damit begonnen, eigene Moscheen zu gründen.

Die muslimische Gemeinschaft hatte zuvor aus religiösen Erwägungen angefangen, vermehrt Frauen theologisch heranzubilden. In der Folge wurde ein Teil der weiblichen Muslime, die eine religiöse Erziehung erfahren hatten, allmählich in die täglichen religiösen Aktivitäten einbezogen und es ging daraus später die Einrichtung von Frauenmoscheen hervor.[4]

Seit dem 20. Jahrhundert gibt es separate Gebetsorte als Frauenmoscheen, das heißt als einer besonderen Form des Sakralbaus, entweder als Einrichtung einer eigenen Moschee oder an eine bereits bestehende größere Moschee angegliedert. Ihre Führungskräfte sind Frauen, Ehefrauen der Akhunds („Imam[5][6]) einer größeren Moschee oder andere. Der allgemein für sie verwendete Titel ist Shiniang (chinesisch 师娘, Pinyin shiniang).

Übersicht

Frauenmoscheen in China

(Quelle: Maria Jaschok & Jingjun Shui, S. 161.[9])

Frauenmoscheen außerhalb Chinas

Asien

Afrika

Europa

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Maria Jaschok: Religious Women in a Chinese City: Ordering the past, recovering the future – Notes from fieldwork in the central Chinese province of Henan (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive; PDF; 85 KB, englisch, S. 8)
  2. "Les minorités musulmanes en Chine" ("Les mosquées féminines"). In: icampus.ucl.ac.be. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. April 2010 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.icampus.ucl.ac.be (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. chinalink.de: Die chinesische Frau (Memento vom 17. April 2010 im Internet Archive)
  4. cnki.com.cn: 北京历史上的清真女寺 (Memento vom 2. September 2020 im Internet Archive) (chinesisch)
  5. chinesisch 阿訇, Pinyin Ahong; 1001-idee.eu: Weibliche Imame (Memento vom 6. Oktober 2010 im Internet Archive)
  6. Ingrid Mattson: Can a Woman be an Imam? Debating Form and Function in Muslim Women’s Leadership (Memento vom 25. Juli 2011 im Internet Archive; PDF; 308 KB)
  7. Zhengzhou zählt nach algerie-dz.com: "Mosquées féminines" ("Qingzhen nusi") 18 Männermoscheen und 7 Frauenmoscheen.
  8. Vgl. flickr.com: A Women's Mosque in Xian (gefunden am 1. April 2010)
  9. Einige Schreibungen wurden leicht modifiziert, s. a. die Arbeiten von Elisabeth Allés und die angegebenen Weblinks.
  10. Vip – nicht Vip Ramadan. In: moritzleuenberger.net. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. April 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.moritzleuenberger.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Bakhauddin-Ensemble. In: sambuh.com. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. August 2025.@1@2Vorlage:Toter Link/www.sambuh.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven); vgl. den Artikel Nakschibendi.
  12. deutsche-welle.de: Erste Moschee für Frauen in Kabul (Memento vom 24. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  13. haumaldives.wordpress.com: Aid to women’s mosques terminated and women Imam’s left jobless, as if the deprivations the MDP government of Mohamed Nasheed cause is not enough. (Memento vom 16. März 2010 im Internet Archive) Siehe auch en:Islam in the Maldives (englisch).
  14. GIGA: Afrika Spectrum – Vol. 42 (2007) 1 (Memento vom 29. März 2012 im Internet Archive) (englisch)
  15. unesco.org (PDF; 452 kB)
  16. welt.de: "Frauenmoschee für niederländische Feministen"
  17. Evangelische Akademie Loccum: Wie geht der Dialog weiter? Religionen in Deutschland angesichts des globalen Terrors – 7. bis 9. Januar 2002 (Memento vom 8. August 2011 im Internet Archive; PDF; 57 KB)
  18. dmk-berlin.de: Moscheen und Gebetsräume in Berlin (Memento vom 8. August 2011 im Internet Archive)