Franz Xaver Hildenbrand

Franz Xaver Hildenbrand, seit 1794 Franz Xaver Edler von Hildenbrand (* 7. September 1789 in Wierzbowiec, Wolhynien; † 6. April 1849 in Wien) war ein österreichischer Mediziner und Botaniker.
Leben
Franz Xaver Edler von Hildenbrand war ein Sohn des Mediziners Johann Valentin Hildenbrand, der zur Zeit seiner Geburt als Leibarzt im Dienst des polnischen Grafen Mniszek stand und 1794 in den erblichen österreichisch-erbländischen Adelstand erhoben wurde.
Franz von Hildenbrand studierte Medizin an der Universität Wien, promovierte 1812 zum Dr. med., wurde zunächst Assistent seines Vaters an der Medizinischen Klinik im Wiener Allgemeinen Krankenhaus und wirkte dann in der Zeit von 1817 bis 1830 als ordentlicher Professor der speziellen Therapie und medizinischen Klinik an der Universität Pavia. Er hatte darüber hinaus in dieser Zeit auch das Amt des Direktors des Kranken- und Findelhauses sowie des Vorstands des pathologischen Kabinetts inne und wurde für den Zeitraum 1829/30 zum Rector magnificus gewählt.
In der Zeit von 1830 bis zu seinem Rücktritt 1841 leitete er die medizinische Klinik am Wiener Allgemeinen Krankenhaus.
Das umfangreiche Werk seines Vaters Johann Valentin Hildenbrand über Fieberkrankheiten „Institutiones practico-medicae rudimenta nosologiae et therapiae specialis complectentes“ war vor dessen Tod nur im ersten Band erschienen. Franz von Hildenbrand setzte die Arbeit seines Vaters fort, vervollständigte das Werk und gab letztendlich drei weitere Bände heraus.
Als Botaniker arbeitete er an einer Flechtenflora Österreichs, für die er bereits zahlreiche Abbildungen hatte anfertigen lassen, konnte dieses Projekt jedoch nicht mehr zum Abschluss bringen.
Franz Xaver Edler von Hildenbrand wurde für seinen Einsatz als Arzt während der Kriegsjahre 1813/1814 mit der goldenen Zivil-Ehrenmedaille und für seine Verdienste bei der Bekämpfung der Cholera 1831 in Wien und 1835 in Mailand mit dem Ritterkreuz des Ordens der eisernen Krone ausgezeichnet.
Er wurde am 28. November 1823 unter der Präsidentschaft des Mediziners Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck mit dem akademischen Beinamen Huxham[1] unter der Matrikel-Nr. 1272 als Mitglied in die Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Akademie der Naturforscher aufgenommen.[2]
Schriften
- Institutiones practico-medicae rudimenta nosologiae et therapiae specialis complectentes. 4 Bände. Van Ghelen, Wien 1816–1825. (Digitalisat Band 1), (Band 2), (Band 3), (Band 4)
Literatur
- Hildenbrand, Franz Xaver von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 315 f. (Direktlinks auf S. 315, S. 316).
- Franz Xaver Hildenbrand im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Constantin von Wurzbach: Hildenbrand, Franz Xaver Edler von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 9. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 13 (Digitalisat).
Weblinks
- Mitgliedseintrag von Franz Xaver von Hildenbrand bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
- Franz Xaver von Hildenbrand. In: ZOBODAT.at. OÖ Landes-Kultur GmbH.
Anmerkungen
- ↑ Die Wahl seines akademischen Beinamens war vermutlich eine Reverenz an den englischen Mediziner John Huxham, der sich im 18. Jahrhundert als nüchterner Beobachter von epidemischen Krankheiten einen ausgezeichneten Ruf in der medizinischen Wissenschaftswelt erworben hatte.
- ↑ Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, Verzeichniss der Mitglieder der Akademie, nach der Zeitfolge, S. 256 (Textarchiv – Internet Archive).