Franz Thurner (Psychologe)

Franz Thurner (* 10. September 1928 in Innsbruck; † 16. November 2017 in Göttingen) war ein österreichisch-deutscher Psychologe und emeritierter Professor der Georg-August-Universität Göttingen.[1]

Leben

Er hat an der Universität Innsbruck Psychologie studiert und unter Ivo Kohler promoviert; dann hat er sich mit einer Arbeit über die „kurzzeitigen Nacheffekte“ habilitiert.[2] Er wurde 1966 auf eine Professur für Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Göttingen berufen, die 1978 in die Georg-August-Universität Göttingen eingegliedert wurde; hier forschte und lehrte er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1994.[3]

Werk

In seiner Innsbrucker Zeit war er an Untersuchungen zu Problemen der Wahrnehmung mit Prismenbrillen beteiligt und leitete die „Studies of artificially disturbed sensorimotor coordination in man“, in der auch Manfred Ritter promovierte. Im Zuge seiner weiteren Karriere arbeitete er an psychologischen Themen, die für die Lehrerausbildung relevant sind. Dabei hat er sich auch mit Fragen der psychologischen Diagnostik beschäftigt und dazu mehrere Testverfahren entwickelt.

Ehrungen/Positionen

  • Mitherausgeber der Zeitschrift Psychologie in Erziehung und Unterricht

Publikationen (Auswahl)

Monografien
  • Mit Uwe Tewes: Kinder-Angst-Test (KAT) (3. Auflage). Hogrefe, Göttingen 2016.
  • Lehren - Lernen - Beurteilen: Einführung in die pädagogische Psychologie. Athenäum, Königstein/Taunus 1981, ISBN 978-3761030233.
  • Sprachsystemkompetenz: Untersuchung verbaler Fähigkeiten von Schülern. Westermann, Braunschweig 1977, ISBN 978-3141600834.
  • Mit Uwe Tewes: Testbatterie Grammatische Kompetenz. Westermann, Braunschweig 1976.
  • Mit Ingrid Herlyn; Karl Sauer: Effektiver Unterricht. Ehrenwirth Verlag, München 1972, ISBN 978-3431014846.
  • Kurzzeitige Nacheffekte unserer Wahrnehmungen. Eine allgemein- und differentialpsychologische Untersuchung. Phil. Habilitationsschrift, Innsbruck 1961 (zugleich in: Schweizerische Zeitschrift für Psychologie und ihre Anwendungen, Beiheft 41).
  • Studies of artificially disturbed sensory coordination in man. 1 March 1966 – 28 Febr. 1967; final scientific report. Institut für Psychologie der Universität Innsbruck, Innsbruck 1967.
Zeitschriftenartikel/Buchbeiträge
  • Mit Uwe Tewes: Bestimmung und Nutzung der Konstruktvalidität von Items bei der Entwicklung von Fragebögen. In: Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 2001, 22 (4), S. 229–238.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige Uni.-Prof. (em.) Franz Thurner, abgerufen am 17. September 2025.
  2. Pierre Sachse; Peter Goller: Kurz gefasste Geschichte des Instituts für Psychologie an der Universität Innsbruck (1896-1993/2000), abgerufen am 16. September 2025.
  3. Emeriti Georg-August-Universität Göttingen, abgerufen am 17. September 2025.