Franz Roubal

Franz Roubal (* 25. Juli 1889 in Wien; † 9. Februar 1967 in Irdning) war ein österreichischer Landschafts- und Tiermaler sowie Bildhauer.

Leben und Werk

Roubal studierte 1906 bis 1914 an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter Christian Griepenkerl und an der Meisterschule unter Rudolf Bacher. 1913 erhielt er den Spezialschulpreis für ein großes Tiergemälde; 1914 wurde bei ihm im Auftrag des Barons Max Guttmann ein historisches Wandgemälde für den Sitzungssaal des Rathauses in Rottenmann bestellt, welches den Jagdzug des Kaisers Maximilian I. darstellt. Für die Ausführung dieses Werkes erhielt Roubal den Rompreis.

Als Bildhauer schuf Roubal hauptsächlich Tierplastiken, in der Hauptsache waren dies Rekonstruktionen von prähistorischen Tieren. Weiters lieferte er zahlreiche Illustrationen für zoologische Werke. Auf den vom Steirischen Jagdschutzverein ausgegebenen Jägerbrief sind von Roubal gezeichnete Jagdmotive abgebildet. Er stellte auf der Herbstausstellung 1932 im Wiener Künstlerhaus die Ölgemälde Motiv aus Obersteier und Gimpel im Schnee aus. Weiters war Franz Roubal Mitglied der Genossenschaft Bildender Künstler Steiermarks.[1]

1921 lernte Roubal den Paläontologen Othenio Abel kennen, mit dem er zahlreiche bildliche und plastische Rekonstruktionen schuf. Abel lud Roubal 1935 nach Göttingen ein, wo er eine Professur erhalten hatte. Roubal war 1934 aus politischen Gründen in Wien frühpensioniert worden. Als Deutschnationaler und Mitglied der in Österreich 1933 verbotenen NSDAP (Illegaler Nationalsozialist) befürwortete er den Anschluss Österreichs. Regulär beantragt er am 22. Oktober 1941 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1. Januar 1942 aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.009.623).[2]

Seit 1922 hatte er ein Atelier in Irdning, später zog er nach Berlin.[3] 1937 zeigte er dort vier Gemälde von Wildpferden auf der Internationalen Jagdausstellung.[4] Der Berliner Zoologe Ludwig Heck, für den er Pinzgauer Zugpferde malte, schrieb 1938: „Er ist jetzt im Altreich, weil er viel von Verlegern herangezogen wird und auch sonst bei uns sich Freunde und Gönner erworben hat, die ihm Aufträge erteilen.“[5] 1943 gestaltete er eine Briefmarke für die Reichspost zum Gedenken an den Hitlerputsch.[6]

Werke (Auszug)

  • Ausmarschierende Soldaten: Soldaten vor der Karlskirche in Wien, um 1914, Öl auf Karton, ca. 45 × 75 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien

Literatur

  • Werner Radig: Otto der Große. Erläuterungsheft zu einem Wandbild von Franz Roubal, Leipzig: Wachsmuth, 1938.
  • Helmuth Zapfe: Akad. Maler Prof. Franz Roubal †. In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 73, 1969, S. 19–23 (zobodat.at [PDF]).
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900, Band 2, Wien 1977, Seite K 71.
  • Thomas Engel / Jürgen H. Jungbluth: Die Originale des österreichischen Akademischen Tier- und Eiszeitmalers Franz Roubal (* 25.07.1889,1 09.02.1967) im Naturhistorischen Museum Mainz, Mainzer naturwiss. Archiv, 43, 2005, S. 5–27, Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881-1900, Band 2, Wien 1977, Seite K 71.
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/35820459
  3. Z.B.: Der Maler der Urwelttiere, in: Der oberschlesische Wanderer, 11. Mai 1939, 1. Beiblatt. Digitalisat
  4. Nationalsozialistische Monatshefte: zentrale politische und kulturelle Zeitschrift der NSDAP. Zentralverlag der NSDAP Frz. Eher nachf, 1937, S. 70.
  5. Ludwig Heck: Heiter-ernste Lebensbeichte: Erinnerungen eines alten Tiergärtners. Deutscher Verlag, 1938, S. 338.
  6. German Postal History and More. Abgerufen am 10. September 2025.