Franz Kiechle

Franz Kiechle (* 27. November 1931 in München; † März 1991 in Bochum) war ein deutscher Althistoriker. Ab 1964 war er ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Universität Bochum.

Leben

Franz Kiechle, Sohn von Anny Kiechle, geborener Sichinger, und des Bankbeamten Franz Kiechle, war katholisch, studierte Geschichte und Philologie sowie Ägyptologie und Byzantinistik an der Universität München und an der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er 1955 das Staatsexamen in Geschichte, Latein und Griechisch absolvierte und als Schüler von Helmut Berve im Wintersemester 1957/1958 1957 von der Philosophischen Fakultät promoviert wurde. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit den Messenischen Kriegen und der Auswanderung der Messenier. Anschließend war Kiechle Stipendiat bei der Kommission für Alte Geschichte in München. 1962 habilitierte er sich in Erlangen mit der Arbeit Lakonien und Sparta (erschienen München 1963). An der Universität Erlangen-Nürnberg begann er als Dozent daraufhin seine Lehrtätigkeit.

Im Jahr 1964 wurde Kiechle als ordentlicher Professor für Alte Geschichte an die neu gegründete Ruhr-Universität Bochum berufen. Dort wirkte er bis zu seinem Tod als Leiter des Instituts für Alte Geschichte und wohnte in Bochum-Querenburg.

Franz Kiechles Forschungsschwerpunkt war die antike Sozial- und Militärgeschichte. Neben der Geschichte Spartas und der Peloponnes beschäftigte er sich intensiv mit der römischen Geschichte. Seine Monografien Roms Aufstieg zur Weltmacht und Sklavenarbeit und technischer Fortschritt im römischen Reich gelten als Standardwerke.

Schriften (Auswahl)

  • Messenische Studien. Untersuchungen zur Geschichte der Messenischen Kriege und der Auswanderung der Messenier. Lassleben, Kallmünz 1959.
  • Lakonien und Sparta. München 1963.
  • Römische Geschichte. Band 1: Roms Aufstieg zur Weltmacht. Stuttgart 1967 (mehr Bände nicht erschienen).
  • Sklavenarbeit und technischer Fortschritt im römischen Reich. Wiesbaden 1969.

Literatur

  • Who’s who in Germany. 5. Ausgabe. 1974, S. 832.
  • Kiechke, Franz. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 629.