Franz-Josef Holznagel

Franz-Josef Holznagel (* 21. März 1958 in Bergheim) ist ein deutscher Germanistischer Mediävist und Hochschullehrer.[1]

Leben und Wirken

Nach seiner Reifeprüfung 1977 in Köln und dem Zivildienst studierte Franz-Josef Holznagel von 1979 bis 1987 Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Universität zu Köln. Nach dem ersten Staatsexamen für den höheren Schuldienst 1987 arbeitete er von 1989 bis 1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent am Institut für Deutsche Sprache und Literatur in Köln und promovierte dort 1992 zum Dr. phil. Im Jahre 1999 habilitierte er sich an dieser Universität und lehrte bis 2003 als Hochschuldozent. Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Rostock (2001 bis 2003) wurde er dort 2003 auf eine ordentliche Professur für Germanistik berufen. Von 2012 bis 2021 war er Erster Vorsitzender der Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft.[2] Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit und Publikationen ist die deutsche Literatur des Spätmittelalters.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Wege in die Schriftlichkeit. Untersuchungen und Materialien zur Überlieferung der mittelhochdeutschen Lyrik (= Bibliotheca Germanica, Bd. 32). Francke, Tübingen 1995, ISBN 3-7720-2023-2 (= Dissertation Universität zu Köln).
  • Ein Fall von Interregionalität. Oswalds von Wolkenstein "Wach auf, mein Hort" (Kl 101) in Südtirol und in Norddeutschland. In: Helmut Tervooren/Jens Haustein (Hrsg.): Regionale Literaturgeschichtsschreibung. Aufgaben, Analysen und Perspektiven. Erich Schmidt, Berlin 2003, S. 102–133, ISBN 3-503-06197-5.
  • Mittelalter. In: Geschichte der deutschen Lyrik. Reclam, Stuttgart 2004, S. 11–94, ISBN 3-15-010544-7 (spätere separate Ausgabe: Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-018888-0).
  • Die deutschsprachige Lyrik des Mittelalters. Eine Skizze. In: Wolfgang Achnitz (Hrsg.): Deutsches Literaturlexikon – Das Mittelalter. Bd. 4: Lyrik und Dramatik. de Gruyter, Berlin 2012, S. 1–60, ISBN 978-3-598-24993-8.
  • Weltliche Liederbücher des 15. und 16. Jahrhunderts. Zur Beschreibung eines literarisch-musikalischen Diskurses im deutschsprachigen Spätmittelalter. In: Oliver Krämer/Martin Schröder (Hrsg.): "Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen". Grenzüberschreitung als Paradigma in Kunst und Wissenschaft. Festschrift für Hartmut Möller zum 60. Geburtstag (= Rostocker Schriften zur Musikwissenschaft und Musikpädagogik, Bd. 3). Verlag Die Blaue Eule, Essen 2013, S. 75–87, ISBN 978-3-89924-352-9.
  • Zirkulationen. Zur Wirkungsgeschichte eines spätmittelalterlichen Schwankliedes. In: Rudolf Bentzinger u. a. (Hrsg.): Grundlagen. Forschungen, Editionen und Materialien zur deutschen Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit [Gisela Kornrumpf zum 5. August 2013] (= Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, Beihefte, Bd. 18). Hirzel, Stuttgart 2013, S. 417–438, ISBN 3-7776-2348-2.
  • Luther und die deutsche Sprache. In: Margot Käßmann/Martin Rösel (Hrsg.): Die Bibel Martin Luthers. Ein Buch und seine Geschichte. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2016, S. 170–192, ISBN 978-3-374-04408-5.
  • (Mithrsg.): Das Rostocker Liederbuch. Historisch-kritische Neuedition der Texte und Melodien, Übersetzung und Kommentar. Schwabe, Berlin 2026, ISBN 978-3-7574-0017-0.
  • Handschrift – Texttypologie – Literaturgeschichte. Die kleineren mittelhochdeutschen Reimpaardichtungen des 13. Jahrhunderts und der Wiener Stricker-Codex 2705 (= Hermaea, N.F., Bd. 124). de Gruyter, Berlin 2026, ISBN 978-3-11-025070-1.

Außerdem zahlreiche weitere Aufsätze in Fachzeitschriften und Sammelbänden.

Festschrift

  • Jan Cölln u. a. (Hrsg.): Lyrik interdisziplinär. Texte und Studien zu Ehren von Franz-Josef Holznagel. Schwabe, Berlin 2024, ISBN 978-3-7574-0130-6.

Einzelnachweise

  1. Holznagel, Franz-Josef. In: Catalogus Professorum Rostochiensium (mit allen biografischen Daten, Publikationsverzeichnis u. Foto, abgerufen am 1. September 2025); Prof. Dr. Franz-Josef Holznagel. In: Universität Rostock / Institut für Germanistik / Ehemalige Professorinnen und Professoren.
  2. Vorstand - Über uns. In: Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft. Abgerufen am 7. September 2025.