Französistik

Die Französistik (auch Franko-Romanistik, Frankoromanistik, Franzistik)[1] ist die Wissenschaft, die sich mit der französischen Sprache und Literatur beschäftigt. Sie wird auch als französische Philologie bezeichnet und bildet neben der Hispanistik, der Italianistik und der Lusitanistik einen zentralen Fachbereich der Romanistik. Die Galloromanistik umfasst neben der Französistik noch weitere Sprachen auf dem Gebiet des historischen Galliens, darunter Okzitanisch und Frankoprovenzalisch.

Die Befassung mit der französischen Sprache und Literatur hatte innerhalb der Romanistik an deutschsprachigen Universitäten seit dem 19. Jahrhundert gegenüber den anderen romanischen Sprachen eine dominante Stellung. Bis in die 1960er-Jahren war das Französische die einzige moderne romanische Sprache, in der in Deutschland das Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen abgelegt werden konnte. Dies war das Studienziel der meisten Romanistikstudenten. Während die einzelsprachlichen Philologien des Italienischen, Spanischen oder Portugiesischen als besondere Subdisziplinen der Romanistik ausgewiesen wurden, galt eine Spezialisierung auf das Französische gewissermaßen als der „Normalfall“ innerhalb der Romanistik, weshalb sich keine einheitliche Bezeichnung für dieses Fach etablierte und seine Vertreter oftmals generisch als „Romanisten“ bezeichnet wurden. Erst 1995 gründete sich ein eigener Frankoromanistenverband innerhalb des Deutschen Romanistenverbands, der seine Schreibweise 2000 in „Franko-Romanisten“ (mit Bindestrich) änderte. Keine der in Analogie zur Benennung der anderen einzelsprachlichen Philologien naheliegenden Bezeichnungen „Französistik“ oder „Franzistik“ konnte sich bislang eindeutig durchsetzen.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Jens Lüdtke: Französische Philologie / Romanistik, eine Information des Romanistischen Dachverbands.