Frank & Frei (Verlag)

Frank & Frei ist ein 2015 gegründeter österreichischer Verlag mit Schwerpunkt auf Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, der vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes als rechtsextrem eingestuft wird.[1] Er ging aus der Parteiakademie des Team Stronach hervor, welches 2017 als Partei aus dem österreichischen Nationalrat ausschied. Der Name des Verlags ist eine Anspielung auf den Parteigründer Frank Stronach.[2]

Genderismus(s), das im Jahr 2015 als erstes im Verlag erschienene Werk, richtet sich inhaltlich gegen den sogenannten „Gender-Wahnsinn“ und enthält einen Beitrag von Birgit Kelle.[3] 2017 publizierte Karin Kneissl, von der FPÖ nominierte Außenministerin zwischen 2017 und 2019, ein Buch im Verlag Frank & Frei.[4] Konrad Weiß, Pressesprecher von Heinz-Christian Strache, publizierte ebenfalls in diesem Verlag.[5][6]

Kritik

Medienberichten zufolge soll die Parteiakademie nach Auflösung des Team Stronach 2017 die bis dahin erhaltenen Parteiförderungen aus Steuergeldern behalten haben.[7] Der Großteil des Fördergeldes an die Parteiakademie soll dabei in den Verlag Frank & Frei, das zugehörige Magazin "Frank&Frei sowie Studien und Veranstaltungen geflossen sein,[8] etwa in Veranstaltungen mit Martin Lichtmesz, einem führenden Ideengeber der österreichischen Identitären.[8]

Christian Günther, Autor beim Verlag Frank & Frei, begründete das Vorgehen folgendermaßen: „Wir wollen den Bildungsauftrag unabhängig davon, was im Parlament passiert, zu Ende führen“.[7]

Einzelnachweise

  1. Rechtsextremismus in Österreich 2023. Unter Berücksichtigung der Jahre 2020 bis 2022. (PDF; 1.82 MB) Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, 2025, S. 135, abgerufen am 14. Juni 2025 (im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres und des Bundesministeriums für Justiz).
  2. „Frank & Frei“ dank Förderung. Die Presse, 18. Juli 2019, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  3. Dieter Chmelar: Sommerfest: "Alter Mann" erzählt einen Witz. In: kurier.at. Kurier, 31. Juli 2015, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  4. Karin Kneissls komische China-Ansichten - derStandard.at. Der Standard, abgerufen am 22. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
  5. Blaue Ministerien rekrutieren aus früherem Team Stronach - derStandard.at. Der Standard, abgerufen am 22. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
  6. Ex-Team-Stronach-Mitarbeiter arbeiten bei Strache und Co. Die Presse, 16. August 2018, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  7. a b clemens.neuhold: Team Stronach: Akademie will ohne Partei weitermachen. profil, 1. Juli 2017, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  8. a b Jan Michael Marchart: Team-Stronach-Akademie wird aufgelöst. Wiener Zeitung, abgerufen am 22. Oktober 2020.