Francis Trevithick

Francis Trevithick (1812–1877)

Francis Trevithick (* 1812 in Camborne, Cornwall; † 27. Oktober 1877 in Penzance, Cornwall) war ein britischer Eisenbahningenieur und einer der ersten Lokomotivkonstrukteure der London and North Western Railway (LNWR). Er war der älteste überlebende Sohn von Richard Trevithick, dem Erfinder der Hochdruckdampfmaschine und Konstrukteur der ersten Lokomotive.

Leben

Francis Trevithick begann um 1832 das Studium des Bauingenieurwesens. Bereits 1840 wurde er bei der Grand Junction Railway (GJR) als ortsansässiger Ingenieur für die Strecke BirminghamCrewe angestellt. Ein Jahr später übernahm er die Position des Locomotive Superintendent in den Edge Hill Works in Liverpool. 1843 wurde er in gleicher Funktion an die neu errichteten Crewe Works versetzt, wo er mit dem Werkstattleiter Alexander Allan zusammenarbeitete, der federführend an der technischen Ausarbeitung der Lokomotiventwürfe war.[1]

Mit der Fusion der drei Gesellschaften Grand Junction Railway (GJR), London and Birmingham Railway (L&BR) und Manchester and Birmingham Railway (M&BR) zur London and North Western Railway (LNWR) wurde Trevithick Locomotive Superintendent der Northern Division der neuen Bahngesellschaft. Nach einer Umstrukturierung im Jahr 1857, bei der die Northern und North Eastern Divisions der LNWR zusammengelegt wurden, wurde er von John Ramsbottom abgelöst und verließ das Unternehmen.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Eisenbahndienst kehrte Trevithick nach Cornwall zurück, wo er als Verwalter des Landgutes Tehidy tätig war – eine Aufgabe, die bereits sein Großvater im 18. Jahrhundert innehatte. Francis Trevithick starb am 27. Oktober 1877 in Penzance und wurde dort beigesetzt.

Werk

Schnellzuglokomotive Cornwall

Francis Trevithick war maßgeblich an der Entwicklung früher britischer Dampflokomotiven beteiligt. Im Jahr 1872 veröffentlichte er eine zweibändige Biografie über seinen Vater Richard Trevithick.[2]

Zu seinen bekanntesten Konstruktionen zählt die Schnellzuglokomotive Cornwall mit der Achsfolge 2B1. Um Treibräder mit besonders großem Durchmesser unterzubringen und dennoch einen möglichst tiefen Schwerpunkt zu erreichen, wurde der Kessel unterhalb der Treibachsen angeordnet. Zudem verlief die hintere Laufachse durch einen Tunnel in der Feuerbüchse. Diese Konstruktion ermöglichte einen im Vergleich zu den Crampton-Lokomotiven deutlich kürzeren Achsstand. Später wurde die Lokomotive von Trevithicks Nachfolger John Ramsbottom zu einer 1B1-Lokomotive umgebaut, bei der der Kessel oberhalb der Achse der Treibräder lag.[3]

Familie

Er war mit Mary Ewart (1819–1889) verheiratet und hatte zehn Kinder, darunter:

Literatur

  • Francis Trevithick: Life of Richard Trevithick. E. & F.N. Spon, London 1872., Band 1 und Band 2

Einzelnachweise

  1. Oswald Stevens Nock: North Western: a saga of the premier line of Great Britain 1846-1922. Allan, Shepperton 1968, ISBN 978-0-7110-0016-2, S. 33–34, 41 (archive.org [abgerufen am 12. Mai 2025]).
  2. siehe Literatur
  3. Steam locomotive, entitled Cornwall. Science Museum Group Collection, abgerufen am 12. Mai 2025 (englisch).
  4. Richard Francis Trevithick. In: Graces Guide. Abgerufen am 12. Mai 2025.
  5. Frederick Harvey Trevithick. In: Graces Guide. Abgerufen am 12. Mai 2025.
  6. Arthur Reginald Trevithick. In: Graces Guide. Abgerufen am 12. Mai 2025.