François Guillaume de Castelnau de Clermont-Lodève

Wappen

François Guillaume de Castelnau de Clermont-Lodève (* 1480 in Clermont-l’Hérault; † 1540 in Avignon) war ein französischer Kardinal.

Leben

Er war das vierte Kind von Pierre Guillaume de Castelnau, Signeur de Clermont-Lodève, Großseneschall von Frankreich, und Catherine d’Amboise. Er war der Neffe mütterlicherseits von Kardinal Georges I. d’Amboise (1498) und Cousin von Kardinal Louis II. d’Amboise (1506). Außerdem war er ein Verwandter der Kardinäle Georges d’Armagnac (1544) und Georges II. d’Amboise (1545). Er wurde von seinem Onkel erzogen und erwarb ein Lizenziat in Theologie.

Er wurde Propst von Beaumont und Kanoniker in Albi sowie Kommendatarabt des Benediktinerklosters Saint-Thibery.

Am 17. November 1501 erfolgte seine Ernennung zum Apostolischen Administrator des Bistums Saint-Pons-de-Thomières. Er wurde am 4. Juni 1502 vom Domkapitel zum Erzbischof von Narbonne gewählt, ein Akt, der am 22. Juni 1502 von Papst Alexander VI. genehmigt wurde. Der Papst dispensierte François vom kanonischen Mindestalter und gestattete ihm, die bereits erworbenen Pfründen zu behalten.[1]

Kardinal

Am 29. November 1503 veröffentlichte Papst Julius II. seinen Namen im Konsistorium als Kardinal, am 4. Dezember 1503 empfing der den Kardinalshut und am 6. Dezember 1503 erhielt er die Titeldiakonie Sant’Adriano am Forum Romanum. Von 1505 bis 1510 war er Kommendatarabt von Saint Pierre de Jumièges. Am 4. Juli 1507 wurde er Erzbischof von Auch. Von 1508 bis 15. September 1509 war er Bischof von Senez. 1509 bis 1510 war er Kämmerer des Heiligen Kardinalskollegiums. Am 2. Mai 1509 wurde er zum Kardinalpriester von Santo Stefano al Monte Celio erhoben und behielt Sant’ Adriano al Foro in commendum bis 17. März 1511 bei. Zwischen 9. Juli 1511 und 28. Juli 1514 war er erneut Administrator von Saint-Pons-de-Thomières. Am 30. Juli 1518 wurde ihm das Pallium verliehen. Am 11. Januar 1523 wurde er zum Bischof von Valence und Die ernannt, die zur damaligen Zeit vereinigt waren. Ab Juni 1521 war er Kardinalprotopriester. Am 18. Dezember 1523 folgte seine Erhebung zum Kardinalbischof von Frascati. Am 10. Mai 1531 wurde er Bischof von Agde. Am 20. November 1534 wurde er zum dritten Mal Administrator von Saint-Pons-de-Thomières und hatte das Amt bis 24. März 1539 inne. Am 14. Juli 1538 trat er als Erzbischof von Auch zurück.

An den Konklaven 1513, 1521–1522 und 1534 nahm er nicht teil. Er nahm einzig am Konklave 1523 teil, das Clemens VII. wählte.

Einzelnachweise

  1. Konrad Eubel: Hierarchia catholica medii aevi: 1434–1503. Monasterii, sumptibus et typis librariae Regensbergianae, 1901 (google.com [abgerufen am 4. September 2025]).