Fragan
Fragan, auch Frakan, Fracan, Fracant, Freganig, Fregant und auch Frégan, († im 5. Jahrhundert) stammte aus Großbritannien. In der römisch-katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag ist der 5. Juli, in der Bretagne wird sein Fest am 3. Oktober gefeiert.
Leben
Er soll der Prinz von Albany (Schottland) gewesen sein. Andere Quellen sagen, dass er ein naher Verwandter von Cathoun, einem König oder Prinzen von Wales, gewesen sei.[1][2]
Der Einfall der Angelsachsen in Großbritannien veranlasste ihn in der Mitte des 5. Jahrhunderts, mit seiner Familie in die heutige Bretagne zu fliehen. Er ließ sich in Aremorica (auch Armorica) nieder und evangelisierte die Gegend.
Fragan gründete die Burg von Lesguen in der heutigen Gemeinde Plouguin.[3]
Es wird berichtet, dass „Barbaren“ (Plünderer, Piraten, Wikinger) mit einer sehr großen Flotte vor der Küste von Léon ankamen. Fragan stellte ein kleines Heer zusammen, griff sie an und schlug sie in die Flucht. Diese Schlacht soll im Jahr 401 stattgefunden haben. Die Beute der besiegten Piraten wurde für den Bau des Klosters Lochrist-an-Izelvet verwandt.[4]
Familie
Fragan war mit der heiligen Gwenn Teirbron (auch Guen, Gwen, Alba, Blanche, Candida, Gwenna, Gwennaig) verheiratet.[5][6] Sie ist die Tochter von Emyr Llydaw und Enkelin von Aldor, einem frühen Häuptling von Armorica, der seinen Sitz hatte, wo heute Châtelaudren ist. Gwenn war in erster Ehe mit Eneas Lydewig verheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn ist der heilige Cadfan. Als Witwe heiratete sie Fragan.[7]
Fragan und seine Frau Gwenn hatten vier gemeinsame Kinder: die heiligen Zwillinge Guetenocus (auch Gwethenoc) und Jacut (auch Jakutus, Jagu, Jacut von Landoac, Jacut von der Bretagne, James)[8] und die heilige Klervi (auch Klerwi, Creirvia, Creiwy, Clervie der Bretagne, Chreirbia).[9]
Ihr viertes Kind Guengalaenus (auch Gwethenoc, Guénolé, Guignolé, Winwaloe, Winwaloäus, Winwaloke oder auch Winwallus) wurde in der Bretagne geboren. Einige Quellen sagen auch, dass er in Britannien geboren sein könnte.[10]
Verehrung
In der Bretagne sind Kirchen unter das Patrozinium von Fragan und auch seinen heiligen Angehörigen gestellt.[11]
Im Tal der Heiligen (frz. Vallée des Saints) steht seit 2022 eine Fragan-Statue.[12]
Literatur
- Fraganus, S. In: Johann Evangelist Stadler (Hrsg.): Vollständiges Heiligen-Lexikon. Band 2, Augsburg 1861, S. 245 (online).
- S. Fracan In: Sabine Baring-Gould, John Fisher: The Lives of the British Saints: The Saints of Wales and Cornwall and Such Irish Saints as Have Dedications in Britain Volume 3, London 1911, S. 37 bis 42 (online).
Weblinks
- A. van den Akker und A.W. Gerritsen: † 5e eeuw Fragan van Ploufragan. In: heiligen.net. 26. August 2009, abgerufen am 1. September 2025 (niederländisch).
- Einar Odden: Den hellige Fragan av Bretagne (500-t) . In: katolsk.no. 30. Oktober 2011, abgerufen am 1. September 2025 (norwegisch).
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag auf zeno.org zu „Fraganus“
- ↑ Alban Butler: The Lives of the fathers, Martyrs, and other principal Saints. Henry & Company (Hrsg.), London 1857, Band 1, Seite 275, Eintrag „St. Winwaloe.“ (englisch) (online).
- ↑ „Saint-Frégant : Histoire, Patrimoine, Noblesse (commune du canton de Lesneven)“
- ↑ Vieilles choses de Bretagne. In: La Croix. 16. September 1927, abgerufen am 1. September 2025 (französisch).
- ↑ A. van den Akker und A.W. Gerritsen: † 6e eeuw Gwen van St-Vennec. In: heiligen.net. 11. Oktober 2007, abgerufen am 1. September 2025 (niederländisch).
- ↑ nominis.cef.fr (französisch) „Saints Fragan et Gwen (Blanche) Parents de saints bretons (Ve siècle)“
- ↑ S. Cadfan In: Sabine Baring-Gould, John Fisher: The Lives of the British Saints: The Saints of Wales and Cornwall and Such Irish Saints as Have Dedications in Britain Volume 2, London 1908, S. 1 bis 9 (online)
- ↑ Eintrag auf zeno.org zu „Guetenocus, S.“
- ↑ A. van den Akker und A.W. Gerritsen: † 6e eeuw Clervie van Bretagne. In: heiligen.net. 23. Dezember 1999, abgerufen am 1. September 2025 (niederländisch).
- ↑ The Every-Day Book and Table Book, Band 2, Seite 282 London 1837, Eintrag: March 3. St. Winwaloe (online).
- ↑ Compiled by the Benedictine Monks of St Augustin’s Abbey: The Book of Saints. 5. Auflage, Thomas Y. Crowell Company, New York 1966, Seite 282, Eintrag „FRAGAN and GWEN (BLANCHE) (SS).“ (englisch) (online).
- ↑ Saint Fragan. Abgerufen am 1. September 2025.