Frédéric Hainard

Frédéric Hainard (* 23. November 1975, heimatberechtigt in Les Bayards) ist ein Schweizer Politiker (Nouveau Parti Libéral, früher FDP).
Biografie
Hainard schloss das Gymnase scientifique in La Chaux-de-Fonds ab und erlangte das Lizentiat der Rechtswissenschaften an der Universität Neuenburg sowie das Anwaltspatent.
Vor seinem Amtsantritt 2009 als Staatsrat des Kantons Neuenburg übte er diverse kommunale politische Ämter aus. Am 23. August 2010 gab er wegen angeblicher Vetternwirtschaft und Amtsmissbrauch seinen Rücktritt aus der Regierung auf Ende Oktober bekannt.[1] Das Parlament hat am 25. Januar 2011 die Immunität Hainards aufgehoben. Es liefen mehrere Strafuntersuchungen gegen ihn. Eine parlamentarische Untersuchungskommission kam in ihrem Abschlussbericht zum Ergebnis, dass Hainard sein Amt missbraucht und ein korruptes Verhalten an den Tag gelegt hatte.[2]
Seit dem 13. Mai 2012 ist Hainard wieder Mitglied des Stadtparlaments von La Chaux-de-Fonds, gewählt wurde er auf der Liste des von ihm selbst zu diesem Anlass gegründeten Nouveau partie libéral (Neue Liberale Partei).[3][4][5] Erfolglos blieb dagegen seine Kandidatur für den Grossen Rat bei den kantonalen Wahlen im April 2013, mit der er auf die kantonale Politbühne zurückkehren wollte.[6]
2015 hat das Bundesgericht die Verurteilung des früheren Neuenburger Regierungsrates Frédéric Hainard wegen Amtsmissbrauchs und Urkundenfälschung in einem Fürsorgefall bestätigt. (Urteil: 6B_987/2015)[7]
2016 wurde ein Verfahren gegen ihn eingestellt, nachdem er auf Facebook behauptet hatte, er habe für die kantonale Abstimmung vom 25. September 267 Stimmzettel ausgefüllt, 266 davon von Freunden. Er habe für diese unterschrieben, denn niemand kenne ihre Unterschriften.[8]
Im Juni 2016 kehrte der ehemalige Staatsrat in die Politik zurück und kandidierte für die Nouveau partie libéral für einen Sitz in der Stadtparlament von La Chaux-de-Fonds. Der Durchbruch gelang ihm jedoch nicht: Er erhielt lediglich 740 Stimmen.[9]
2025 wurde Frédéric Hainard zu einer Geldstrafe von 5.000 Franken verurteilt, weil er in seiner Anwaltstätigkeit gegen die Sorgfaltspflicht und das Verbot von Interessenkonflikten verstoßen hatte[10].
Er ist geschieden, hat zwei Kinder und wohnt in La Chaux-de-Fonds.
Einzelnachweise
- ↑ NZZ Online vom 23. August 2010
- ↑ derbund.ch vom 20. April 2011
- ↑ arcinfo.ch
- ↑ lacote.ch
- ↑ lematin.ch
- ↑ vgl. die Ergebnisse unter Elections et votations ( vom 11. Mai 2013 im Internet Archive)
- ↑ Ex-Staatsrat definitiv wegen Amtsmissbrauch verurteilt. Abgerufen am 19. September 2025.
- ↑ Staatsanwalt stellt Verfahren gegen Hainard ein. Abgerufen am 19. September 2025.
- ↑ Frédéric Hainard pourra rester avocat. Abgerufen am 19. September 2025.
- ↑ Amende de la justice jurassienne confirmée pour Frédéric Hainard. Abgerufen am 19. September 2025.