Fränzi Rothenburger-Wirth

Fränzi Rothenburger-Wirth, geborene Franziska Rothenburger, auch Franziska Möller (geb. am 4. Februar 1921[1]) war eine deutsche Schlager- und Operettensängerin der 1950er Jahre.

Leben

Sie wurde als Franziska Rothenburger geboren, heiratete Ludwig Wirth und nahm den Künstlernamen Fränzi Rothenburger-Wirth an. Nach dem Tod Wirths heiratete sie Ludwig Möller, behielt jedoch ihren Künstlernamen bei. Fränzi Rothenburger-Wirth war als Schlager- und Operettensängerin auf der Bühne aktiv und sang außerdem häufig für den Rundfunk.

Sie begann ihre Bühnenlaufbahn während des Zweiten Weltkriegs. In der Spielzeit 1939/40 war sie als Chorsängerin am Stadttheater Ulm verpflichtet.[2] In der Sommerspielzeit 1939 gastierte sie am „Städtischen Kurtheater Lindau“.[3]

In der Spielzeit 1948/49 war sie am Landestheater Darmstadt verpflichtet, wo sie in der Darmstädter Orangerie, dem damaligen Ausweichquartier des Landestheaters Darmstadt, die Titelrolle in der deutschen Erstaufführung der Revue-Operette Hopsa von Paul Burkhard sang.[4][5] 1949 trat sie im Thalia-Operettentheater in Hannover in Carl Zellers Operette Der Vogelhändler als Christel (genannt „Briefchristel“) auf.[6] Ab 1950 wirkte sie als Sängerin in Frankfurt am Main.[7][8][9][10]

Im April 1950 war sie beim Süddeutschen Rundfunk (Radio Stuttgart) Solistin in der Musiksendung Das Nachmittagskonzert, bei der Heinz Schröder das SWR-Unterhaltungsorchester leitete.[11] Im Juni 1950 war sie beim Süddeutschen Rundfunk unter der musikalischen Leitung von Hans Conzelmann neben Lale Andersen, John Hendrik, Hubert Deuringer, Wolfgang Geri und Hans-Günther Bunz in der Sendung Das Kammertanzorchester zu hören.[12] Im Februar 1951 war sie beim Süddeutschen Rundfunk als Gesangs-Solistin in der Rosenmontags-Ausgabe der Sendung Das Nachmittagskonzert engagiert.[13] Rothenburger-Wirth wirkte auch in Musiksendungen des Hessischen Rundfunks (HR) und des NWDR mit.[14][15] Im Juli 1950 war sie beim Hessischen Rundfunk neben Gretl Schörg, Erwin Hartung, Claire Waldoff, Will Höhne, Peter Igelhoff und anderen in der Sendung Nur das Lachen nicht verlernen zu hören.[16] Im November 1950 war sie beim Hessischen Rundfunk neben Fritz Kullmann (Gesang) und Hans Schepior (Klavier) in einem Unterhaltungskonzert zu hören.[17] Im Juli 1952 gehörte sie beim Hessischen Rundfunk neben Lisa Otto, Lilly Trautmann, Herbert Ernst Groh, Rupert Glawitsch, Willy Hofmann und Willy Schneider zu den Gesangssolisten der Sendung Operettenmelodien.[18]

Beim Hessischen Rundfunk wirkte sie neben Marie Madlen Madsen, Christo Bajew und Willy Hofmann in einem musikalischen Querschnitt der Operette Flucht ins Glück von Nico Dostal mit.[19] Außerdem nahm sie beim Hessischen Rundfunk die „volkstümliche Winzerkantate“ für Soli, gemischten Chor und Orchester Wir gehen in den Rebenherbst von Gustav Kneip auf.[20]

In der beliebten HR-Morgensendung Frankfurter Wecker wurde sie als Stargast angekündigt.[21]

Ihre Platten produzierte sie selbst unter der Bezeichnung Ro-Wi-Produktion mit Sitz in Langenhain (Taunus). Rothenburger-Wirth nahm unter anderem die Single Zum Hochzeitstag (Liebe bewährt sich, Liebe besteht; Die zwei Alten) und Küsse im Dunkeln auf.

Zu ihrer aktiven Zeit lebte Rothenburger-Wirth in Frankfurt am Main. Später lebte sie mit ihrem Mann in Spanien.

Einzelnachweise

  1. Fraenzi Rothenburger in den Akten der Reichskulturkammer
  2. Franziska Rothenburger. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1940. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 51. Jg., Berlin 1940, S. 611 [Ulm] und S. 895 [Register].
  3. Franziska Rothenburger. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1940. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 51. Jg., Berlin 1940, S. 612/613 [Ulm] und S. 895 [Register].
  4. Franziska Rothenburger. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1949. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 57. Jg., Hamburg 1949, S. 163 [Darmstadt I] und S. 688 [Register].
  5. Philipp Flury / Peter Kaufmann: Oh mein Papa...Paul Burkhard. Leben und Werk. Orell Füssli Verlag, Zürich 1979, Seite 34/35.
  6. Programmzettel des Thalia Operettentheaters in Hannover (Memento vom 8. März 2019 im Internet Archive).
  7. Fränzi Rothenburger-Wirth. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1950. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. 58. Jg., Berlin 1950, S. 494 [Register].
  8. Fränzi Rothenburger-Wirth. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1951. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. 59. Jg., Berlin 1951, S. 461 [Register].
  9. Fränzi Rothenburger-Wirth. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1952. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. 60. Jg., Hamburg 1952, S. 449 [Register].
  10. Fränzi Rothenburger-Wirth. In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1953. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. 61. Jg., Hamburg 1953, S. 463 [Register].
  11. Unser Rundfunk. Rundfunkprogramm vom 23.–29. April 1950. In: Ettlinger Zeitung vom 21. April 1950, Seite 4.
  12. Unser Rundfunk. Rundfunkprogramm vom 11.–17. Juni 1950. In: Bruchsaler Post vom 10. Juni 1950, Seite 4.
  13. Unser Rundfunk. Rundfunkprogramm vom 4.–10. Februar 1951. In: Bruchsaler Post vom 1. Februar 1951, Seite 4.
  14. Auftritte im Hessischen Rundfunk, 1953, 1957 (Memento vom 23. Juli 2009 im Internet Archive)
  15. Auftritt im NWDR: (Memento vom 31. Mai 2010 im Internet Archive) Melodie und Rhythmus am 17. Oktober 1953
  16. Rundfunkprogramm vom 2.–8. Juli 1950. In: General-Anzeiger vom 1. Juli 1950, Seite 10.
  17. Unser Rundfunk. Rundfunkprogramm vom 5.–11. November 1950. In: Ettlinger Zeitung vom 3. November 1950, Seite 4.
  18. Radio Wien vom 18. Oktober 1952, Heft 42, Seite 10. Abgerufen am 16. November 2024
  19. Clivia – Zirkusblut – Flucht ins Glück. Besetzungen. Abgerufen am 16. November 2024
  20. Radio Wien vom 19. Juli 1952, Heft 29, Seite 20. Abgerufen am 16. November 2024
  21. Fränzi Rothenburger-Wirth, Stargast des Frankfurter Weckers