Forum Nachhaltige Geldanlagen

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. (FNG) ist ein Fachverband für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Ziel des Verbands

Der Verein mit Sitz in Berlin setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 2001 für mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in der Finanzwirtschaft ein und arbeitet darauf hin, verbesserte rechtliche und politische Rahmenbedingungen für nachhaltige Geldanlagen zu erreichen. Beispielsweise setzt sich der Verband dafür ein, dass direkte Beteiligungen der öffentlichen Hand Unternehmen an die Bedingung einer klimafreundlichen Unternehmensstrategie geknüpft wird und Anleger bei einer Finanzberatung darüber aufgeklärt werden, wo ihr Geld investiert wird.[1]

Organisation

Der Verein setzt sich aus den Mitgliedern und dem ehrenamtlich tätigen Vorstand zusammen, der seinerseits aus dem Vorsitzenden, drei stellvertretenden Vorsitzenden und bis zu acht Beisitzern besteht. Zu den über 200 Mitgliedern (Stand: Februar 2024) zählen unter anderem Banken, Versicherungen, Ratingagenturen, Investmentgesellschaften, Vermögensverwalter, Finanzberater, Nichtregierungsorganisationen und interessierte Einzelpersonen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein.[2][3]

Europa

Das FNG hat zusammen mit seinen Pendants aus Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien und Italien Eurosif (European Sustainable Investment Forum) gegründet.[4] Eurosif ist der Fachverband für nachhaltige Geldanlagen auf europäischer Ebene. Außerdem vergibt das FNG das Transparenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds, das insgesamt in zwölf europäischen Ländern Anwendung findet.[5]

Nachhaltige Geldanlagen

Das FNG erhebt jährlich das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und veröffentlicht die Ergebnisse in einem Marktbericht.

Das Anlagevolumen von nachhaltigen Investmentfonds hat sich in Deutschland von 2014 bis 2024 verzehnfacht. Es betrug rund 550 Milliarden Euro im Jahr 2024. Der Marktanteil betrug 12,4 %. Hinzu kommen 118 Milliarden Euro nachhaltig verwaltete Eigenanlagen und Kundeneinlagen von Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus.[6]

Die Daten werden jährlich vom Forum für nachhaltige Geldanlagen (FNG) durch Abfrage bei Finanzinstituten erhoben. Als nachhaltige Geldanlagen bezeichnet FNG „nachhaltige Produkte und Anlagevehikel, die ökologische, soziale und Governance-bezogene Aspekte (ESG-Kriterien) explizit in ihren Anlagebedingungen berücksichtigen“ (FNG 2022). Zu beachten ist, dass diese Definition keine Aussagen über das ökologische oder soziale Anspruchsniveau der entsprechenden Anlagen zulässt. Die Marktdaten liefern demnach nur eine erste Orientierung für das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland.[6]

Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Studien anderer Institutionen, die das Volumen nachhaltiger Geldanlagen im deutschsprachigen Raum oder auch in Europa erheben. Bezüglich der Methodik und des konkreten Erhebungsgegenstandes – so liegt der Fokus beispielsweise auf bestimmten Asset-Klassen – variieren diese Studien und damit auch deren Ergebnisse zum Teil in erheblichem Maße.[7]

Einzelnachweise

  1. NADINE MICHEL: Mehr Geld in Grünanlagen. In: taz.de. 26. Januar 2010, abgerufen am 30. Januar 2024 (Ausgabe 9098, S. 09).
  2. Archivlink (Memento vom 7. Oktober 2011 im Internet Archive)
  3. FNG-Mitglieder - FNG - Forum Nachhaltige Geldanlagen. Abgerufen am 22. Februar 2024.
  4. Archivlink (Memento vom 25. Juli 2011 im Internet Archive)
  5. Archivierte Kopie (Memento vom 18. Dezember 2014 im Internet Archive)
  6. a b „Grüne“ bzw. nachhaltige Geldanlagen. Umweltbundesamt, abgerufen am 18. September 2025.
  7. Ein Überblick der Studien findet sich in: Oekom Corporate Responsibility Review 2011, Seite 9 ff. und für Deutschland in: Finanzierung nachhaltiger Entwicklung. Ein Überblick über die Situation nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland, S. 12 ff.