Forth (Eckental)
Forth Markt Eckental
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| Koordinaten: | 49° 36′ N, 11° 14′ O |
| Höhe: | 344 m ü. NHN |
| Einwohner: | 3435 (1. Juli 2025)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
| Postleitzahl: | 90542 |
| Vorwahl: | 09126 |
![]() Der Eckentaler Gemeindeteil Forth
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Forth (; fränkisch Fott[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Forth hat eine Fläche von 3,065 km². Sie ist in 1309 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 2341,49 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Frohnhof.[5]
Geographie
Das Pfarrdorf Forth bildet mit Büg im Westen eine geschlossene Siedlung. Diese liegt am Südufer der Schwabach. Die Bundesstraße 2 führt nach Eschenau (2,1 km südwestlich) bzw. über Lindenhof nach Igensdorf (2,9 km nördlich). Die Staatsstraße 2740 führt nach Frohnhof (0,5 km nördlich). Die Staatsstraße 2236 führt nach Mausgesees (0,9 km südöstlich). Die Kreisstraße ERH 9 führt über den Lettenbühl (371 m ü. NHN) nach Eckenhaid (1,7 km südlich).[6]
Geschichte
Der Ort wurde um 1355/60 als „Fürtt“ erstmals schriftlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von Furt ab.[7]
Die Gründung des Bauerngutes Forth erfolgte zwischen 1050 und 1150 durch die Reichsfreiherren von Gotzmann. Zu dem Bauerngut gehörten 400 Tagewerk Wiesen. Später entstanden daraus vier Viertelhöfe und um 1500 bildeten sich daraus etliche kleine Söldengüter. All diese Anwesen lagen im Fraischbezirk des pfalz-bayerischen Pflegamtes Rothenberg. Ab 1550 entstanden nördlich davon einige Anwesen. Sie lagen im Fraischbezirk des nürnbergischen Pflegamtes Hiltpoltstein. Dadurch war Forth zweigeteilt, was in der Folgezeit reichlichen Anlass von Streitigkeiten bot.
Über Jahrhunderte förderte die jüdische Gemeinde die Entwicklung Forths zu einem bedeutenden Handelszentrum im Erlanger Oberland. Dieser Teil der Forther Geschichte endete mit der Deportation der jüdischen Bürger in der Pogromnacht am 11. November 1938 und mit der Zerstörung der Forther Synagoge.[8] Die im Ort verbliebenen letzten Juden mussten ihre Häuser im Zuge der sog. Arisierung weit unter des Verkehrswerts verkaufen.[9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1813 der Steuerdistrikt Forth gebildet,[10] zu dem Büg gehörte. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Forth ohne Büg.[11] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (1919 in Finanzamt Erlangen umbenannt). Ab 1862 gehörte Forth zum Bezirksamt Erlangen (1939 in Landkreis Erlangen umbenannt) und zum Stadt- und Landgericht Erlangen (1879 in das Amtsgericht Erlangen umgewandelt). 1925 wurde Büg eingemeindet. 1964 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 2,218 km².[12]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Juli 1972 ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Eckental.[13][14]
Baudenkmäler
In Forth gibt es 13 Baudenkmäler:[15]
- Forther Hauptstraße 27, 39, 40, 49, 61: Wohnhäuser
- Forther Hauptstraße 33: ab 1749 Herrenhaus des Heinrich von Bünau, ab 1802 Gasthaus
- Forther Hauptstraße 47: ehemals jüdisches Wohnhaus
- Forther Hauptstraße 56, 58: Ehemaliges Gasthaus mit Scheune
- Martin-Luther-Straße 1 und 12: Wohnhäuser
- Martin-Luther-Straße 4: Ehemalige Scheune
- Martin-Luther-Straße 18: Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Anna mit Kirchhofbefestigung
-
Wappenstein in der Bügstraße -
Pfarrkirche Sankt Anna -
Wohnhaus in der Forther Hauptstraße
Einwohnerentwicklung
- Gemeinde Forth
| Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 577 | 645 | 570 | 564 | 588 | 579 | 608 | 652 | 662 | 635 | 565 | 589 | 615 | 642 | 671 | 690 | 1035 | 1143 | 1158 | 1790 | 1881 | 1874 | 2024 | 2062 |
| Häuser[16] | 110 | 72 | 86 | 91 | 94 | 93 | 183 | 241 | 321 | |||||||||||||||
| Quelle | [10] | [17] | [18] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [18] | [26] | [18] | [27] | [18] | [28] | [18] | [18] | [18] | [29] | [18] | [12] | [30] |
- Ort Forth
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 577 | 645 | 588 | 608 | 635 | 615 | 659 | 1225 | 1076 | 1409 | *2394 | †3435 |
| Häuser[16] | 110 | 72 | 86 | 91 | 93 | 115 | 132 | 157 | *626 | |||
| Quelle | [10] | [17] | [19] | [21] | [24] | [26] | [28] | [29] | [12] | [30] | [31] | [1] |
Religion
Forth ist Sitz der Pfarrei St. Anna und ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Katholiken gehören zur Kirchengemeinde Kirche zur Kreuzerhöhung.[32] Es gab in Forth über Jahrhunderte hinweg eine starke jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge.[9]
Söhne und Töchter des Ortes
- Alfred Abraham Gerngroß (1844–1908), Kaufhausbesitzer
- Lee Kohlmar (1873–1946), Schauspieler
- Fitzgerald Kusz (* 1944), Schriftsteller und Satiriker
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Forth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 162 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Furth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 259 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 113–116.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 111–113.
- Georg Paul Hönn: Furth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 480 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 97 f.
Weblinks
- Forth in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 22. November 2022.
- Forth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- Forth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2024.
Fußnoten
- ↑ a b Zahlen und Fakten > Einwohnerzahlen. In: eckental.de. Abgerufen am 10. September 2025.
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 115. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „fǫtʰ“.
- ↑ Markt Eckental, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Forth (092779). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen, S. 113ff.
- ↑ Jüdische Geschichte des Orts bei Alemannia Judaica
- ↑ a b F. Krug (Hrsg.): Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 97f.
- ↑ a b c Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 26 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 771 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 458.
- ↑ Eckental > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 12. September 2025.
- ↑ Denkmalliste für Eckental (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 170, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1015, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 62 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1112 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1179 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1049 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen, S. 94.

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