Flugunfall einer Lockheed Super Constellation bei San Juan 1990

Flugunfall einer Lockheed Super Constellation bei San Juan 1990

Die betroffene Maschine

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Notwasserung nach Triebwerksbrand beim Start
Ort Karibisches Meer, vor dem Flughafen San Juan,
Puerto Rico Puerto Rico
Datum 5. April 1990
Todesopfer 1
Überlebende 2
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lockheed L-1049 Super Constellation
Betreiber Dominikanische Republik AMSA – Aerolineas Mundo
Kennzeichen Dominikanische Republik HI-515CT
Abflughafen Flughafen San Juan,
Puerto Rico Puerto Rico
Zielflughafen Flughafen Santo Domingo,
Dominikanische Republik Dominikanische Republik
Besatzung 3
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Der Flugunfall einer Lockheed Super Constellation bei San Juan 1990 ereignete sich auf einem Frachtflug der AMSA – Aerolineas Mundo vom Flughafen San Juan zum Flughafen Santo Domingo. Beim Start kam es zu einem Triebwerksbrand, woraufhin die Maschine des Typs Lockheed L-1049 Super Constellation kurz nach dem Start vom Flughafen San Juan im Karibischen Meer notgewassert werden musste. Bei dem Zwischenfall kam ein Besatzungsmitglied an Bord ums Leben.

Maschine

Bei der Maschine handelte es sich um eine Lockheed L-1049F Super Constellation mit der Werknummer 4192, die 1956 als militärische Variante C-121C gebaut und am 10. Februar 1956 mit dem militärischen Luftfahrzeugkennzeichen 54-0173 neu an die United States Air Force ausgeliefert wurde, wobei sie den Taufnamen City of San Juan erhielt. Später wurde die Maschine zur Variante EC-121S umgebaut, ehe sie im April 1978 außer Betrieb und auf der Davis-Monthan Air Force Base in Arizona, USA eingelagert wurde. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Maschine auf DMI Aviation Inc. zugelassen und erhielt in diesem Zuge das Luftfahrzeugkennzeichen N88879, ehe sie am 13. Mai 1987 von der dominikanischen AMSA – Aerolineas Mundo übernommen wurde. Sie erhielt in diesem Zusammenhang das neue Kennzeichen HI-515 und den Taufnamen City of Santo Domingo. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde das Kennzeichen in HI-515CT umgeändert. Das viermotorige Langstreckenflugzeug war mit vier luftgekühlten 18-Zylinder-Doppelsternmotoren vom Typ Curtiss-Wright R-3350 ausgerüstet, die jeweils eine Leistung von 2800 PS hatten. Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine eine Gesamtbetriebsleistung von 16.822 Betriebsstunden absolviert.

Insassen

Zum Zeitpunkt des Unfalls befand sich lediglich eine dreiköpfige Besatzung an Bord der Maschine. Ein 59-jähriger Flugkapitän steuerte die Maschine zum Unfallzeitpunkt.

Unfallhergang

An dem Tag startete der Kapitän die Maschine zu einem nicht genehmigten Überführungsflug nach Santo Domingo. Beim Start waren nur drei Triebwerke der Maschine aktiv, während sich der Propeller des Triebwerks Nr. 3 (rechts innen) in der Segelstellung befand. Nach dem Start kam es zu einem Brand an Triebwerk Nr. 2 (links innen), wobei es dem Kapitän nicht gelang, den Brand zu löschen. Er versuchte, zum Flughafen zurückzukehren, wobei während des Sinkfluges auch Triebwerk Nr. 1 (links außen) versagte. Ein rascher Höhenverlust war nun unvermeidlich. Der Kapitän notwasserte die Maschine im Meer vor der Küste von Levittown in Puerto Rico und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Die anderen beiden Piloten konnten geborgen werden, die Maschine sank jedoch auf den Boden des Ozeans.

Ursache

Das National Transportation Safety Board führte nach dem Unfall die Ermittlungen zur Unfallursache. Da die Maschine nicht vom Meeresboden gehoben wurde, standen den Ermittlern unzureichende Beweise zur Verfügung um die Unfallursache zu bestimmen. Letztlich wurde als unfallursächlich ein Brand in zwei Triebwerken aus unbekannter Ursache angegeben, der zu einem rapiden Höhenverlust geführt hatte und eine Notwasserung erforderlich machte. Als beitragende Faktoren für den Unfall wurden die Durchführung eines nicht genehmigten Fluges und das Versäumnis des Piloten, eine Genehmigung einzuholen, festgestellt, ebenso wie der Betrieb einer Maschine mit bekannterweise vorliegenden technischen Mängeln.

Quellen