Flood rescue using boats
Das Einsatzmodul Flood rescue using boats (FRB) ist eine im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens zur Abwehr von Hochwasserkatastrophen gebildete Einheit.
Die Einheit in Deutschland
Gestellt wird diese Einheit in Deutschland durch eine Kooperation des Technischen Hilfswerks (THW) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).[1] Das Modul ist zur Hilfeleistung innerhalb der EU, bei entsprechend vorliegenden Voraussetzungen auch außerhalb der EU für EU-Hilfeleistungen, einsetzbar.
Aufgabenspektrum
Das Aufgabenspektrum und die notwendigen Kapazitäten werden vom Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union definiert. Sie umfassen[2]:
- Bergungs- und Rettungseinsätze mit Booten bei Überschwemmungen
- Such- und Rettungsaktionen zu Wasser in städtischen und ländlichen Gebieten
- Bereitstellung lebensrettender Hilfe und lebenswichtiger Bedarfsgüter in überschwemmten Gebieten
- Fähigkeit zur Kombination von Rettungsmaßnahmen mit Lufteinsätzen (Hubschrauber und Flugzeuge)
Anforderungen an die Einheit
Die Anforderungen an des FRB-Modul wird ebenfalls vom Katastrophenschutzverfahren geregelt:
- Das Modul verfügt über mindestens fünf Boote und muss mindestens 50 Menschen (zusätzlich zum Personal des Moduls) gleichzeitig transportieren können.[2]
- Die Boote sollten auch unter kalten klimatischen Bedingungen eingesetzt werden können und stromaufwärts eine Geschwindigkeit von mindestens zehn Knoten erreichen.[2]
- Die Einsatzbereitschaft muss rund um die Uhr für zehn Tage gesichert sein.[3]
Besetzung der Einheit
Das Modul muss mindestens über fünf Boote verfügen.[2] Das deutsche Modul umfasst etwa 40 Helferinnen und Helfer mit 15 Fahrzeugen und elf Booten.[3] Das belgische Modul umfasst 32 Personen und sechs Boote.[4]
Die Einheit in Österreich
Seit 2024 gibt es eine Einheit der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR), den Bundes-Wasserrettungszug, welcher Teil dieses Einsatzmodules ist. Diese Einheit besteht unter anderem aus:
- 11 Fahrzeuge (darunter Mannschaftsfahrzeuge, Boote und Hänger)
- 197 Freiwillige Mitglieder, in den Einsatz gehen 38
- Ausrüstung (Auswahl): Zelte, Notstromaggregate, Feldküche, Sanitäranlagen, Boote, Tauchequipment
Die Ausrüstung wird aus den ÖWR Landesverbänden aus Kärnten, Salzburg, Tirol, Wien und Vorarlberg gestellt.[5] Die Einheit wird von der EU aus über das BMI koordiniert und angefordert.[6]
Der Bundes-Wasserrettungszug soll bis Sommer 2025 eine vollständig Zertifizierte Einheit werden.[5]
Weblinks
- EU Modul „Flood Rescue using Boats“ (FRB) auf der Seite der DLRG
- Bericht zur gemeinsamen Ausbildungsveranstaltung 2017 von DLRG und THW
- FRB-Modul des belgischen Zivilschutzes
- Durchführungsbeschluss der Kommission vom 16. Oktober 2014
- Evaluation Study of Definitions, Gaps and Costs of Response Capacities for the Union Civil Protection Mechanism
Einzelnachweise
- ↑ Entstehung des FRB-Moduls. In: www.thw.de. Technisches Hilfswerk, 27. September 2017, abgerufen am 16. Dezember 2020.
- ↑ a b c d Durchführungsbeschluss der Kommission vom 16. Oktober 2014 zur Festlegung von Vorschriften für die Durchführung des Beschlusses Nr. 1313/2013/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über ein Katastrophenschutzverfahren der Union, Anhang II. In: eur-lex.europa.eu. Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 16. Oktober 2014, abgerufen am 16. Dezember 2020.
- ↑ a b Bennet Klawon: Richtfest bei der DLRG. In: www.behoerden-spiegel.de. Pro-Press Verlag GmbH, 26. Oktober 2020, archiviert vom am 6. Dezember 2020; abgerufen am 16. Dezember 2020.
- ↑ Modul Flood Rescue Using Boats (FRUB) des Zivilschutzes steuert auf die EU-Zertifizierung zu. In: www.hervormingcivieleveiligheid.be. 21. Februar 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ a b Amt der Tiroler Landesregierung: LRin Mair: „Tiroler Wasserrettung hilft künftig international bei Hochwasser“. 16. Oktober 2024, abgerufen am 12. Februar 2025.
- ↑ ÄGIR 2024 – Großübung des Bundeswasserrettungszuges – owr.at. Abgerufen am 12. Februar 2025.