Flimmersterne
| Film | |
| Titel | Flimmersterne |
|---|---|
| Produktionsland | Deutschland |
| Erscheinungsjahr | 1918 |
| Länge | 4 Akte, c. 1800 Meter, bei 18 BpS ca. 88 Minuten |
| Produktionsunternehmen | Harmonie-Film GmbH (Berlin) |
| Stab | |
| Regie | Hans Neumann |
| Drehbuch | Hans Neumann |
| Kamera | Alfons Brümmer, Karl Hasselmann |
| Besetzung | |
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Flimmersterne ist der Titel eines stummen deutschen Kino-Dramas, das Hans Neumann 1918 nach einem eigenen Manuskript für die Produktionsfirma Harmonie-Film GmbH[1] (Berlin) mit Elli Glässner, Arthur Bergen und Jean Moreau in den Hauptrollen inszenierte. Der Film, der mit Nebentitel auch Die Geschichte einer Filmschauspielerin hieß, befasst sich in selbstreferentieller Weise mit dem Filmgeschäft und seinen Protagonisten, den „Flimmersternen“.
„Flimmersterne“ war seinerzeit in Deutschland eine gängige Bezeichnung für Filmschaffende.[2]
Handlung
Nervöser Star wird gekündigt. In Ehe findet sie wieder Ruhe.
(Inhaltsbeschreibung nach GECD #22179)
Produktionsnotizen
Die Produktion der Harmonie-Film GmbH (Berlin) entstand im Studio der Bioscop-Film in Neubabelsberg bei Berlin und wurde von Alfons Brümmer und Karl Hasselmann photographiert. Das Szenenbild schuf Ernst Friedmann, die Ausstattung besorgte das „Hohenzollern-Kunstgewerbehaus Friedmann & Weber, Kgl. Hoflieferanten“, Berlin. Verliehen wurde der Film durch die „Rheinische Lichtbildgesellschaft m.b.H. Cöln im Bioskop-Konzern“.
Die Uraufführung fand am 28. Juli 1919 im Lichtspielpalast[3] zu Berlin statt.
Der Film wird erwähnt in
- Kinematograph No. 624, 1918
- Kinematograph No. 639, 1918
- Filmtechnik No. 1, 1919
- Kinema/Zürich No. 12, 1919
- Filmkurier No. 10/11, 1919
- Filmkurier No. 21, 1919
- Bild (lb) No. 22, 1919
- Der Film No. 10, 1919
- Der Film No. 27, 1919
- Kino-Briefe No. 4, 1919
und ist registriert bei
- Lamprecht Vol. 19 No. 306
Rezeption
Im Düsseldorfer Kinematograph Nr. 631 vom Februar 1918[4] machte die „Rheinische Lichtbildgesellschaft m.b.H. Cöln a.Rh. im Bioskop-Konzern“ in einem doppelseitigen Inserat S. 29–30 auf „die Sensation der Harmoniefilmgesellschaft“ aufmerksam:
„Hans Neumanns Meisterwerk ‚Flimmersterne‘ spielt im Warenhaus, im Maleratelier, bringt grosse Festszenen, zeigt uns das interessante Leben an der Filmbörse, im Atelier, führt uns in eine Kunstausstellung, in die Boudoirs der modernen Dame von Welt, bietet eine Zirkusvorstellung usw.“
Als Mitwirkende wurden, z. T. unter Nennung ihrer Heimatbühnen, aufgeführt: „Jean Moreau, der berühmte Kabarettist ; Elli Gläßner, die beliebte Brettldiva;[5] Lotti Werckmeister vom Neuen Operettentheater; Arthur Bergen von den Reinhardtbühnen.“
Aufführung
Der Film lief auch in den Berliner Kant-Lichtspielen, Kantstraße 54, im Volksmund „Ka-Li“ genannt. Das Kinoplakat[6] für die Kant-Lichtspiele entwarf der österreichische Maler und Graphiker Jo Steiner (1877 – um 1935) in seinem Reklame- und Kunstatelier „Ru Ka Steiner“.[7]
Literatur
- Herbert Birett: Verzeichnis in Deutschland gelaufener Filme. Entscheidungen d. Filmzensur Berlin, Hamburg, München, Stuttgart 1911–1920. Saur Verlag, München 1980, ISBN 3-598-10067-1.
- Franz Wolfgang Koebner: Unsere Flimmersterne. Eine kleine Plauderei von F. W. Koebner. In: Berliner Illustrirte Zeitung. Bd. 153, (1919), S. 264. (books.google.de)
- Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme.Band 5: 1919. Deutsche Kinemathek, Berlin 1970, DNB 457340398, S. 306.
- Babett Stach, Helmut Morsbach: German film posters: 1895–1945. (= Film, television, sound archive series. Band 3). Neuauflage. Verlag Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-140214-7, S. 32.
- Georges Sturm: Die Circe, der Pfau und das Halbblut: die Filme von Fritz Lang, 1916–1921 (= Filmgeschichte International. Band 8). Wissenschaftlicher Verlag, 2001, ISBN 3-88476-434-9, S. 88 u. 233.
- Hans Traub: Wörterbuch des Films. Herausgeber: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Rainer Rother, Rolf Aurich. Neofelis Verlag, 2017, ISBN 978-3-95808-098-0.
- Verbotene Kinematographenbilder. Alphabet. Verzeichnis verbot. Films zum Gebr. f. d. Polizei-Behörden u. Kinematographen-Inhaber. König, Guben o. J., DNB 587306335.
Weblinks
- Flimmersterne bei IMDb
- Flimmersterne bei filmportal.de
- Flimmersterne bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne. #22179
Abbildungen
- Photo der Tänzerin Jenny Steiner als „Die Dame vom Olymp“ in der gleichn. Revue 1923. Aufnahme: Suse Byk.
- Zeitungsbild Jenny Steiner und Curt Fuss in einer Parodie auf die Negertänze. Photo aus: Ullstein-Magazin Uhu, 2.1925/26, H. 7, April, S. 41.
- Zeitungsbilder der Tänzerin Jenny Steiner, in Frack und Cylinder und im Tricot, in der Chanson-Revue „Täglich 15 Tropfen Berlin“, aus: Scherl's Magazin, 5.1929, H. 6, Juni, S. 680 bis 681. Photos: Martin Badekow.
- Künstlerpostkarte von Elli Glaessner (Photochemie Berlin K.2120)
- Künstlerpostkarte von Elli Glaessner (Photochemie Berlin K.2121)
Einzelnachweise
- ↑ GECD #22179 und IMDb geben an: „Rheinische Lichtbildgesellschaft m.b.H.“; das war die Verleiherfirma.
- ↑ vgl. Artikel von Filmjournalist Aros „Flimmersterne als Vorkämpferinnen der Mode“ in der illustrierten Wochenzeitschrift Sport im Bild 26,31(1920), S. 816–817; „Unsere Flimmersterne“ titelte der Kulturhistoriker F. W. Koebner seine „kleine Plauderei“ in der Illustrirten Zeitung (Band 153 (1919), S. 264). Und noch in seiner Kolumne „Prager Bilderbogen“ im Kinematograph Nr. 852 vom Juni 1923 (PDF, S. 8 ) wandelt Koebner damit ein Zitat aus Schillers Wallenstein auf den Film ab: „Schön muss es sein, wenn Flimmersterne strahlen“ (vgl. zu „Nacht muß es sein, wo Friedlands Sterne strahlen“, aus Wallensteind Tod, 3. Akt). „Filmliebling ist die reklamehafte Bezeichnung für ‚Filmdarsteller‘ […] Unwürdig ist die Bezeichnung Flimmerköpfe oder Flimmersterne.“ fand der Zeitungs- und Filmwissenschaftler Hans Traub in seinem 'Wörterbuch des Films' auf S. 133.
- ↑ dem ehemaligen U.T. (Union Theater) Unter den Linden, welches 1919 nach der Übernahme durch den Bioscop-Konzern als Lichtspielpalast wieder eröffnet worden war, vgl. allekinos.com: „Im Dezember 1919 wird in der Lichtbildbühne die Wiedereröffnung des Kinos unter dem Namen ‚Lichtspielpalast‘ erwähnt.“ Der Kabarettist Paul Morgan trug einen humoristischen Prolog vor; Eröffnungsfilm war „Unheimliche Geschichten“ von Richard Oswald.
- ↑ PDF, S. 29–30.
- ↑ „Sängerin in zweitrangigen Stücken oder auf zweitklassigen Bühnen“, vgl. DWDS; „Brettl“ ist ein anderer Ausdruck für Kleinkunstbühne, vgl. Ernst von Wolzogens 1901 gegründetes literarisches Kabarett „Überbrettl“.
- ↑ abgeb. bei kinotv.eu, vgl. Stach-Morsbach S. 32.
- ↑ vgl. Ch. Maryška in: oebl (Oesterreichisches Biographisches Lexikon)