Flakverbände der Luftwaffe (Wehrmacht)

Die Übersicht der deutschen Flakeinheiten umfasst sämtliche Flakeinheiten der Luftwaffe, die von deren Gründung 1935 bis zur deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 bestanden. Sie beinhaltet auch Einheiten, die nur wenige Tage bis Wochen bestanden.
Hintergrund
Die Wurzeln der Flugabwehr im Deutschen Reich gehen zurück bis auf die Ballonkanonen des Deutsch-Französischen Krieges (1870–1871).[1] Im Konflikt kamen 6 von 20 gebauten Geschützen, die auf pferdebespannten Wagen montiert waren vor Paris zum Einsatz und waren nur bedingt erfolgreich. Letztlich landeten die meisten in Museen.[1]
Als jedoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowohl das Deutsche Reich auch Frankreich leistungsfähigere und lenkbare Luftschiffe entwickelten, begann man auf der deutschen Seite das Thema wieder anzugehen und nach ersten Experimenten mit regulären Artilleriewaffen wurde entsprechend der Forderung des Kriegsministeriums 1906 von Rheinmetall ein erstes „Kraftwagengeschütz“ entworfen. Bei der Waffe handelte es sich um eine 5-cm-Flak L/30 mit Rohrrücklaufsystem. Diese war auf einem zweiachsigen Lastkraftwagen montiert.[1]
Der Erste Weltkrieg sah die Flakartillerie bereits als eine Waffengattung mit einer Flakschießschule, einer Flakkraftfahrschule und einer Entfernungsmesser-Schule. In Ostende gab es bei Kriegsende ein Versuchskommando, das die Bezeichnung Prüf- und Lehrabteilung trug.[2]
Im Januar 1918 wurde ein Flakprogramm für 1919 beschlossen, das eine Konzentration auf einige Grundmuster festlegte. Bei der schweren Flak sollte dies die 8,8-cm-Flak von Krupp werden, welche in der dann als Modell 1919 bezeichneten Version schon unabhängige Visierlinien für Höhen- und Seitenrichtbereich aufwies. Auch eine 10,5-cm-Flak gab es schon im Ersten Weltkrieg.[3] An leichter Flak war auch schon im Ersten Weltkrieg das Kaliber 3,7 cm aber auch das alte 7,62 cm (3-Zoll) vorhanden und in Produktion. Bei Kriegsende hatte die Flakartillerie des Deutschen Reiches einen Personalbestand von 3.200 Offizieren und 60.000 Unteroffizieren und Mannschaften.[4]
Im Vertrag von Versailles waren umfassende Rüstungsbeschränkungen für das Deutsche Reich formuliert worden. Insbesondere moderne Waffengattungen, wie die Panzertruppe oder die Luftstreitkräfte, unterlagen erheblichen Beschränkungen. Den Bestimmungen folgend wurde mit Erlass des Kriegsministeriums vom 4. Juli 1919 die Flakinspektion und alle ihr angehörigen Einheiten aufgelöst.[4]
Die Reichswehr wollte jedoch den Anschluss an die militärtechnische Entwicklung nicht verlieren und arbeitete heimlich im Deutschen Reich und auch mittels ausländischer Firmen weiter an der Entwicklung der eigenen Waffentechnik. Nach dem Abzug der Interalliierten Kontrollkommission im Jahr 1926, begann die Ausbildung des zu Kraftwagenbatterien gehörenden Personal mit Lehrgängen bei der 6. Batterie des 1. Artillerie-Regiment (Preußisch) in Königsberg und Pillau. Diese Batterie gilt damit als Keimzelle der späteren deutschen Flakartillerie.[5]
Die künftige Bedeutung der Flakartillerie, also der bodengestützten Verteidigung des Luftraums, hatte man bereits während des Ersten Weltkriegs erkannt. Es waren bereits verschiedene spezielle Waffen für die Flugabwehr entwickelt worden, neben dem Einsatz von Maschinengewehren gegen tieffliegende Flugzeuge, waren bereits schwerere Geschütze auf verschiedenen Lafettentypen und auch auf Fahrzeugen montiert worden. Diese Waffen, von denen das Deutsche Reich einige im eigenen Bestand behielt, und die rasante Entwicklung der Flugzeugtechnik in der Zwischenkriegszeit bildeten den technologischen Rahmen in dem neue Waffen für eine zukünftige Luftabwehr, während der Zwischenkriegszeit entwickelt wurden.
Entstehung der Flakartillerie – als Truppengattung
Die offizielle Geschichte der Flakartillerie der deutschen Luftwaffe begann mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht im März 1935. Während bis zu diesem Zeitpunkt die Aufrüstung und Aufstellung von Organisationen im Geheimen vor sich gegangen war, wurde nun der deutschen Bevölkerung eine neue, bereits ausgerüstete Waffengattung präsentiert, die historisch zur Artillerie gehörend, nunmehr Teil der ebenfalls neu aufgestellten deutschen Luftwaffe wurde.
Erste Welle der Aufstellung (1935)
Ab Herbst 1935 wurden in den damaligen 5 Luftkreisen des Deutschen Reichs, ab 1. November 1935 unter dem jeweiligen Kommando eines Höheren Kommandeur der Flakartillerie, die Aufstellung der Flakartillerie-Schule (Rerik), von 15 schwere und 3 leichte Flak-Abteilungen (mot.) befohlen. Im Oberkommando der Luftwaffe (OdL) wurde die Funktion des Inspekteur der Flakartillerie (Luftwaffen-Inspektion 4) geschaffen, die mit dem General Günther Rüdel besetzt wurde. Ziel der Inspektion war der massive Ausbau dieser Truppengattung in den folgenden Monaten.
Bis zum Jahresende 1935 waren bereits 11 Abteilungen gebildet worden: I./Flak-Regiment (Rgt) 1 (Königsberg), I./Flak-Rgt 2 (Stettin), I./Flak-Rgt 7 (Wolfenbüttel), I./Flak-Rgt 8 (Fürth (Bayern)), I./Flak-Rgt 10 (Dresden), I./Flak-Rgt 11 (Seerappen (Ostpreußen)), I./Flak-Rgt 12 (Berlin), I./Flak-Rgt 13 (Wurzen), I./Flak-Rgt 22 (Döberitz), II./Flak-Rgt 22 (Brandenburg/Havel) und I./Flak-Rgt 25 (Ludwigsburg).[6]
Von Jahrsanfang 1936 bis Oktober dieses Jahres hatte die Luftwaffe die Zahl der Flakeinheiten noch einmal nahezu verdoppelt.[7]
Zweite Welle der Aufstellung (1936)
Im Herbst 1936 wurde aufgrund der zunehmenden Anzahl von Verbänden eine Strukturierung der Flak-Artillerie zwingend. Die bisherige direkte Unterstellung unter die Höheren Kommandeure der Flakartillerie wurde durch neue Führungsstäbe, die den Kommandeuren unterstellt wurden, aufgehoben. Die Aufteilung von Einheiten, welche im Fall der Mobilisierung mit dem Heer operieren sollten und jenen Einheiten, welche im deutschen Reich den Luftschutz bilden sollten, erforderte eine umfassendere Organisationsstruktur. Es entstanden die ersten sechs Regiments-Stäbe. Ende der 2. Welle waren 18 neue Abteilungen (13 gemischte und 5 leichte) aufgestellt.[8]
Die Kerneinheit der Flugabwehr der Luftwaffe blieb weiterhin die Flak-Abteilung.
Mit der Flakabteilung F/88 wurde ab November 1936 im Rahmen des „Freiwilligen-Verbands“ Legion Condor eine deutsche Abteilung zur Unterstützung der nationalistischen Kräfte im Spanischen Bürgerkrieg eingesetzt. Hierbei waren die 1., 2., 3. und 8. Batterie mit 8,8-cm-Flak ausgerüstet. Die 2. und 5. Kompanie/ Flakabteilung F/88 mit 2-cm-Flak, die 6. Kompanie setzte unterschiedliche Flakscheinwerfer ein und die 7. Kompanie bildete die Munitionskolonne der Abteilung. Bei der 4. Kompanie wurden zudem einige 3,7-cm-Flak im Kampfeinsatz getestet. In der 8. Kompanie wurden neue Kommandogeräte der Flakartillerie erprobt. Ein Einsatzstandort der Abteilung war der Fliegerhorst La Cenia, auf dem deutsche Jagdflieger stationiert waren. Die Traditionspflege der „Legion Condor“ wurde 1939 nach Einsatzende der I. Abteilung/ Flak-Regiment 9 (Fürth) übertragen.[9]
Dritte Welle der Aufstellung (1937)
Im Oktober 1937 wurden neue Rekruten zum Wehrdienst eingezogen, mit diesem zusätzlichen Personal wurden in einer dritten Welle auch weitere Flak-Verbände gebildet. So wurde ein neuer Höherer Kommandeur (Stab) im neuen Luftkreis VII (Braunschweig) aufgestellt, 5 Regiments-Stäbe, 6 gemischte Abteilungen, 9 leichte Abteilungen und ein Flak-Lehr-Regiment gebildet. Dem Flak-Lehr-Regiment wurde eine Flak-Lehr-, eine reine Flak-Scheinwerfer-Abteilung und eine Versuchs-Abteilung unterstellt. Die Lehr- und Versuchs-Abteilungen waren dabei Teil der Flakartillerie-Schule.[10]
Mit der 3. Aufstellungswelle zeigte sich, wie die künftige Luftwaffe der Wehrmacht ausgerichtet sein sollte. Im Sommer 1936 verunglückte der erste Generalstabschef der Luftwaffe, General der Flieger Walther Wever, tödlich. Er hatte maßgeblich den Ansatz der operativen Luftkriegsführung nach den Prinzipien von Giulio Douhet vertreten. Nunmehr wurde die Entwicklung stark von Reichsminister der Luftfahrt Hermann Göring und dem Generalluftzeugmeister Ernst Udet bestimmt, die angesichts der eigenen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, den Ansatz der taktischen Luftunterstützung durch Jagd-, Schlacht- und Sturzkampfflugzeugen den Vorzug gaben. Auch die Erfahrungen der Legion Condor sprachen aus Sicht der deutschen Führung ehr gegen den Ausbau der Kampffliegertruppe mit ihren Bombern. Diese Entscheidung der Ausrichtung machte sich bei der Flugabwehr genauso bemerkbar. Die Kräfte, die zur Abwehr von verhältnismäßig tieffliegenden gegnerischen Flugzeugen geeignet waren, wurden überproportional ausgebaut. Es wurden mehr leichte Flak-Abteilungen gebildet.[10]
Eine Erfahrung des Kriegs in Spanien war die Bildung einer eigenständigen Flakscheinwerfer-Abteilung. Die bisher in Geschützabteilungen integrierten Verbände waren innerhalb dieser Verbände nur bedingt effektiv, da diese zwar ständig den Verband begleiteten, aber nur bei Nachteinsätzen eine Funktion hatten.[10]
Dem Machtspiel der hohen NS-Führer folgend, vergrößerte Göring, als Oberbefehlshaber der Luftwaffe, seine persönliche Truppe, das „Luftwaffen-Jäger Regiment Hermann Göring“ zu einem Flak-Regiment. Eine aus einer Polizeieinheit hervorgegangene Wach- und Ehrendiensteinheit wurde von ihm durch eine Neugliederung zu einer Einheit der Flakartillerie mit einer angegliederten Infanterieeinheit ausgebaut.[10]
Neu in der 3. Welle war die Aufstellung von schweren Flakstammbatterien, diese sollten den Kern für die Bildung weiterer aufzustellender Abteilungen oder im Mobilisierungsfall für die Aufstellung von Abteilungen des Heimatluftschutz bilden. Aus schweren Abteilungen wurde sukzessive die „mittlere Flak“ (3,7 cm) entfernt und durch „leichte Flak“ (2 cm) ersetzt.[10]
Vierte Welle der Aufstellung (1938)
Die 4. Aufstellungswelle mit den Rekruten des Jahres 1938 fiel zusammen mit der „Angliederung“ des österreichischen Staatsgebiets und der Besetzung des Sudetenlandes. Eine weitere Umgliederung der Organisation der Flakartillerie wurde ebenfalls umgesetzt. Die ursprüngliche Struktur mit 6 Luftkreisen als Luftverteidigungszonen wurden aufgelöst, die Führungsstäbe „Höherer Kommandeur der Flakartillerie“ wurden abgeschafft. Das alte Reichsgebiet und die eingegliederten Territorien wurden in 10 Luftgaue mit eigenen Stäben, den Luftgaukommandos, gegliedert. Diese wurden dann den Luftwaffengruppenkommandos 1, 2, 3, „Ostpreußen“ und „Österreich-Ostmark“ unterstellt. In den neuen „Reichsgebieten“ wurden eine schwere und zwei leichte Flakabteilungen des ehemaligen österreichischen Bundesheeres eingegliedert. Diese waren anfänglich mit österreichischem Geschützmaterial von Oerlikon, Bofors und Skoda ausgerüstet.[11]
Bei den Luftgaukommandos (L.G.Kdo.) handelte es sich um territoriale Kommandobehörden, welche die gesamte Bodenorganisation und die Ausbildungsregimenter der Fliegertruppe führten. Im Rahmen der Luftverteidigung waren die Luftgaue ein Verteidigungsbereich mit Jagdfliegern und Flakartillerie, hierzu gehörten Versorgungseinrichtungen und das örtliche Nachrichtenwesen der Luftwaffe, zu dem auch die neu gebildeten Luftgau-Nachrichten-Regimenter gehörten. Die Eingliederung und Verteilung des von der Wehrersatzorganisation zugeordneten Personalnachschub gehörte ebenfalls in den Verantwortungsbereich der Luftgaukommandos.[11]
Neu aufgestellt wurden in einigen als „luftgefährdeten Reichsgebieten“ die sogenannten Luftverteidigungskommandos und diese wurden durch den Kommandierenden General und Befehlshaber des Luftgau, in dem sie lagen geführt. Hierzu zählte insbesondere auch die Führung der im Bereich liegenden Flakkräfte. Im Luftgaukommando im Westen des Reichs, beim Befehlshaber der Luftverteidigungszone „West“, wurde eine zusätzliche Dienststelle geschaffen, der Höhere Kommandeur der Festungs-Flakartillerie III.[11]
Dort wo im Deutschen Reich keine Luftverteidigungskommandos existierten, wurde die Flakartillerie und ihre Regimentsstäbe direkt vom Kommandierenden General des Luftgau geführt.[11]
In dem Aufbau der Regimenter wurde nunmehr ein Gliederung mit 2 gemischten Abteilungen und einer neuen III. Abteilung mit Flakscheinwerfern vorgesehen. Diese Planung wurde jedoch bis Kriegsbeginn nicht bei allen Einheiten umgesetzt. Verschiedene Flakregimenter gaben ihre bisherige II. (leichte) Abteilung für die Aufstellung von selbstständigen leichten Flakabteilungen ab. Ergänzt mit 3,7-cm-Batterien erhielten diese leichten Flak-Abteilungen Nummern im Nummernkreis 71 bis 94. Eine zum Regiment gehörende leichte Abteilungen war nach dieser Umgliederung nur noch je einmal im Flak-Regiment „General Göring“ und in dem Flak-Lehr-Regiment zu finden.[11]
Im Herbst 1938 wurde eine Ergänzungs-Luftsperr-Batterie als Stammformation für den Aufbau von Ballon-Sperr-Verbänden aufgestellt. In den folgenden Monaten ging aus diesem Kern die Ergänzungs-Luftsperr-Versuchs- und Lehrabteilung hervor.[11]
In der 4. Aufstellungswelle wurden im Deutschen Reich folgende Verbände der Flakartillerie neu gebildet:[11]
- 9 Regiments-Stäbe (2 als Erkundungs-Stäbe im Westen)
- 10 gemischte Abteilungen bei Wegfall von 3 zuvor aufgestellten leichten Abteilungen
- 5 gemischte Festungs-Flak-Abteilungen
- 15 Scheinwerfer-Abteilungen
Die Masse der neuen Batterien gehörten zu den leichten, mittleren und Flakscheinwerfer-Verbänden.[11]
Mobilmachung und Kriegsbeginn (1939)
Im August 1939 erfolgte die Mobilmachung der deutschen Streitkräfte für den geplanten Angriff auf Polen. Die Einheiten der Flakartillerie hatten inzwischen und mittels der Mobilmachung eine große Anzahl erreicht, die sich auf den Heimatluftschutz und die Verbände, welche die eigenen Streitkräfte „im Feld“ begleiten sollten, verteilten. Teilweise erfolgte die Motorisierung mit für den Krieg requirierten zivilen Personen- und Lastkraftwagen.[12]
- 42 Flak-Regimentsstäbe
- 183 Gemischte Flak-Abteilungen
- 34 Leichte Flak-Abteilungen
- 3 Luftsperr-Abteilungen
- 60 Flakscheinwerfer-Abteilungen
- 3 Eisenbahn-Flak-Abteilungen
An Batterien entsprach dies etwa 590 schweren Batterien (ca. 2.390 Geschütze) und etwa 480 leichten Batterien (ca. 5.500 Geschütze). Bei den Scheinwerfern waren etwa 177 Batterien mit etwa 1600 großen (150 cm) Scheinwerfern und etwa 1800 kleinere (60 cm) Scheinwerfer im Einsatz. Nahezu alle motorisierten Flak-Abteilungen wurden dem Feldheer zugeteilt und nahezu alle Regimentsstäbe wurden als Kommandostellen für die Organisation des Heimatluftschutz verwendet. Die nicht motorisierten Verbände wurden überwiegend im Westen des Reichs bei Luftgau- und Luftverteidigungskommandos unterstellt, um eine ortsfeste Verteidigung gegen die erwarteten Luftangriffe durch britische und französische Luftstreitkräfte aufzubauen.[12]
Die mobilen Verbände der Flakartillerie wurden für eine enge Zusammenarbeit mit dem Heer für die Kampfführung örtlichen Befehlshabern des Heeres oder der Waffen-SS zugewiesen. Sie blieben jedoch Teil der Luftwaffe und waren formell den räumlich verantwortlichen Kommandobehörden der Luftwaffe, also Luftflotten, Fliegerkorps oder auch Kommandierenden Offizieren der Luftwaffe (Koluft) unterstellt. Den Heeres-Korps sollte je eine gemischte, motorisierte Flakabteilung, den motorisierten Divisionen je eine gemischte und eine leichte Flakabteilung zugeordnet sein. Weitere Flakabteilungen sollten zur Verfügung der Luftflotten als Reserve und für die Schwerpunktbildung dienen.[13]
Während des Angriffs im Westen waren die hierbei eingesetzten 32 Flakabteilungen auf zwei Flakkorps (I., geführt durch Hubert Weise, und II. , geführt durch Otto Deßloch) verteilt. Zusätzlich zur Sicherung des Luftraums kam nun auch neue offizielle Aufgaben hinzu. Die Flakgeschütze sollten Bunkeranlagen und angreifende gegnerische Kampfpanzer durch Beschuss ausschalten.[13]
Nach einer kontinuierliche Erhöhung der Verbände und einer Ausweitung des zu schützenden Raumes durch die Besetzung von anderen Staaten im Westen und im Südosten, veränderte sich die Lage für das Deutsche Reich zunehmend. Die alliierten Luftstreitkräfte gewannen im Westen die Initiative und bedrohten weite Teile von Westeuropa mit den eigenen Bombern.
Im Frühjahr 1942 reagierten die Luftwaffe mit einer Umorganisation der Luftverteidigungskräfte.
Umgliederung der Luftverteidigung (1942)
Nachdem das Deutsche Reich den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg erklärt hatte, wurde mit einer weiteren Intensivierung des Luftkriegs gerechnet. Aus den bisherigen Luftverteidigungskommandos wurden nun im Frühjahr Flakdivisionen oder Flakbrigaden gegliedert, die eine Mannstärke von 10.000 bis zu 15.000 Luftwaffenangehörigen erreichten. Die Zahl der Eisenbahn-Flakabteilungen wurde erhöht, damit durch schnelle Verlegungen über eine größere Massierung von Flakartillerie für Verteidigungsschwerpunkte geschaffen werden konnten.
Die wechselnden Angriffe britischer Bomber in der Nacht und amerikanischer Bomber während des Tages überforderten die vorhandenen Flakkräfte des Deutschen Reiches. Neue Heimatflakbatterien mit Angehörigen des Reichsarbeitsdienst, dem Einsatz von Hilfswilligen (Kriegsgefangenen) und mit Angehörigen der Hitlerjugend ab 1943 reichten kaum aus, um eine ausreichend große Bedrohung für die hoch einfliegenden gegnerischen Verbände zu schaffen. Die Zahl der Batterien stieg auf 2.132 bei der schweren Flak und 1.460 bei der leichten Flak.
Fehlende Reserven und Verluste (1944)
Ab 1943 verloren die deutschen Streitkräfte ständig besetzte Gebiete und mussten sich von vielen Kriegsschauplätzen immer mehr zurückziehen. Dies führte naturgemäß zum Verlust von Material und Einheiten. Im Herbst 1944 (Zählung vom 1. September 1944) verfügte die Luftwaffe mit 2.170 schweren und 1.311 leichten Batterien trotz der kontinuierlichen Produktion über weniger Geschütze als in den beiden vorherigen Jahren. Immer mehr ausgebildete Mannschaften wurde aus dem Heimatschutz abgezogen und zu den Fronttruppen kommandiert. Ganze Batterien wurden mobil gemacht und dem Feldheer zugeteilt. Die Bombenangriffe brachten die deutsche Rüstung zum Erliegen und störten die Versorgungs- und Nachschublinien über die Einheiten versorgt und verlegt wurden.
Übersicht der Verbände
Flak-Regimenter
- Flak-Regiment
- Flak-Regiment 1
- Flak-Regiment 2
- Flak-Regiment 15
- Flak-Regiment 16
- Flak-Regiment 17
- Flak-Regiment 27
- Flak-Regiment 29
- Flak-Regiment 31
- Flak-Regiment 32
- Flak-Regiment 33
- Flak-Regiment 35
- Flak-Regiment 36
- Flak-Regiment 39
- Flak-Regiment 40
- Flak-Regiment 41
- Flak-Regiment 42
- Flak-Regiment 43
- Flak-Regiment 46
- Flak-Regiment 47
- Flak-Regiment 48
- Flak-Regiment 49
- Flak-Regiment 52
- Flak-Regiment 53
- Flak-Regiment 56
- Flak-Regiment 57
- Flak-Regiment 59
- Flak-Regiment 60
- Flak-Regiment 61
- Flak-Regiment 62
- Flak-Regiment 63
- Flak-Regiment 65
- Flak-Regiment 66
- Flak-Regiment 67
- Flak-Regiment 68
- Flak-Regiment 69
- Flak-Regiment 71
- Flak-Regiment 74
- Flak-Regiment 76
- Flak-Regiment 89
- Flak-Regiment 90
- Flak-Regiment 93
- Flak-Regiment 94
- Flak-Regiment 95
- Flak-Regiment 96
- Flak-Regiment 100
- Flak-Regiment 105
- Flak-Regiment 106
- Flak-Regiment 107
- Flak-Regiment 108
- Flak-Regiment 109
- Flak-Regiment 113
- Flak-Regiment 117
- Flak-Regiment 118
- Flak-Regiment 120
- Flak-Regiment 121
- Flak-Regiment 123
- Flak-Regiment 126
- Flak-Regiment 137
- Flak-Regiment 138
- Flak-Regiment 141
- Flak-Regiment 151
- Flak-Regiment 153
- Flak-Regiment 169
- Flak-Regiment 179
- Flak-Regiment 180
- Flak-Regiment 193
- Flak-Regiment 200
- Flak-Regiment 213
- Flak-Regiment 232
- Flak-Regiment 300
- Flak-Regiment 308
- Flak-Regiment 335
- Flak-Regiment 382
- Flak-Regiment 404
- Flak-Regiment 522
- Flak-Regiment 629
- Flak-Regiment (mot.)
- Flak-Regiment (mot.) 3
- Flak-Regiment (mot.) 4
- Flak-Regiment (mot.) 5
- Flak-Regiment (mot.) 6
- Flak-Regiment (mot.) 8
- Flak-Regiment (mot.) 9
- Flak-Regiment (mot.) 10
- Flak-Regiment (mot.) 11
- Flak-(Sturm-)Regiment (mot.) 12
- Flak-Regiment (mot.) 13
- Flak-Regiment (mot.) 14
- Flak-Regiment (mot.) 18
- Flak-Regiment (mot.) 21
- Flak-Regiment (mot.) 22
- Flak-Regiment (mot.) 23
- Flak-Regiment (mot.) 24
- Flak-Regiment (mot.) 25
- Flak-Regiment (mot.) 26
- Flak-Regiment (mot.) 28
- Flak-Regiment (mot.) 37
- Flak-Regiment (mot.) 38
- Flak-Regiment (mot.) 44
- Flak-Regiment (mot.) 45
- Flak-Regiment (mot.) 50
- Flak-Regiment (mot.) 51
- Flak-Regiment (mot.) 54
- Flak-Regiment (mot.) 64
- Flak-Regiment (mot.) 77
- Flak-Regiment (mot.) 78
- Flak-Regiment (mot.) 79
- Flak-Regiment (mot.) 83
- Flak-Regiment (mot.) 85
- Flak-Regiment (mot.) 86
- Flak-Regiment (mot.) 91
- Flak-Regiment (mot.) 92
- Flak-Regiment (mot.) 98
- Flak-Regiment (mot.) 99
- Flak-Regiment (mot.) 101
- Flak-Regiment (mot.) 102
- Flak-Regiment (mot.) 103 „Regiment Göring“
- Flak-Regiment (mot.) 104
- Flak-Regiment (mot.) 116
- Flak-Regiment (mot.) 125
- Flak-Regiment (mot.) 129
- Flak-Regiment (mot.) 131
- Flak-Regiment (mot.) 132
- Flak-Regiment (mot.) 133
- Flak-Regiment (mot.) 134
- Flak-Regiment (mot.) 135
- Flak-Regiment (mot.) 136
- Flak-Regiment (mot.) 142
- Flak-Regiment (mot.) 149
- Flak-Regiment (mot.) 152
- Flak-Regiment (mot.) 155
- Flak-Regiment (mot.) 162
- Flak-Regiment (mot.) 164
- Flak-Regiment (mot.) 181
- Flak-Regiment (mot.) 182
- Flak-Regiment (mot.) 189
- Flak-Regiment (mot.) 201
- Flak-Regiment (mot.) 202 (ehemals Nr. 23.)
- Flak-Regiment (mot.) 229
- Flak-Regiment (mot.) 231
- Flak-Regiment (mot.) 241
- Flak-Regiment (mot.) 292
- Flak-Regiment (mot.) 411
- Flak-Regiment (mot.) 431
- Flak-Regiment (mot.) 441
- Flak-Regiment (mot.) 491
- Flak-Regiment (mot.) 501
- Flak-Regiment (mot.) 504
- Flak-Regiment (mot.) 611
- Flak-Regiment (mot.) 643
- Flak-Sturmregiment
- Flak-Sturmregiment 1 (ehem. Nr. 32)
- Flak-Sturmregiment 2 (ehem. Nr. 36)
- Flak-Sturmregiment 3 (ehem. Nr. 37)
- Flak-Sturmregiment 4 (ehem. Nr. 37)
- Flak-Sturmregiment 20
- Flak-Sturmregiment 22
- Flakscheinwerfer-Regiment
- Flakscheinwerfer-Regiment 1
- Flakscheinwerfer-Regiment 2
- Flakscheinwerfer-Regiment 4
- Flakscheinwerfer-Regiment 5
- Flakscheinwerfer-Regiment 6
- Flakscheinwerfer-Regiment 7
- Flakscheinwerfer-Regiment 8
- Flakscheinwerfer-Regiment 74
- Flakscheinwerfer-Regiment 111
- Flakscheinwerfer-Regiment 112
- Flakscheinwerfer-Regiment 113
- Flakscheinwerfer-Regiment 119
- Flakscheinwerfer-Regiment 139
- Flakscheinwerfer-Regiment 159
- Flakscheinwerfer-Regiment 160
- Flakscheinwerfer-Regiment 161
- Flakscheinwerfer-Regiment 195
- Flakscheinwerfer-Regiment 199
- Flakscheinwerfer-Regiment 652
- Flakscheinwerfer-Regiment (mot.) 653
- Flakscheinwerfer-Regiment 654
- Flakscheinwerfer-Regiment 656
- Flakscheinwerfer-Regiment 657
- Flakscheinwerfer-Regiment 701
- Flakscheinwerfer-Regiment 704
- Flakscheinwerfer-Regiment 808
- Flakscheinwerfer-Regiment 911
- Flakscheinwerfer-Regiment 1015
- Flak-Ersatz- und Ausbildungs-Rgt.
- Flak-Ersatz- und Ausbildungs-Rgt. 1
- Flak-Ersatz- und Ausbildungs-Rgt. 2
- Flak-Ersatz- und Ausbildungs-Rgt. 3
- Flak-Ersatz- und Ausbildungs-Rgt. 4
- Flak-Ersatz- und Ausbildungs-Rgt. 5
- Flak-Ersatz- und Ausbildungs-Rgt. 6
- Eisenbahn-Flak-Regiment
- Eisenbahn-Flak-Regiment 12
- Eisenbahn-Flak-Regiment 30
- Eisenbahn-Flak-Regiment 72
- Eisenbahn-Flak-Regiment 110
- Eisenbahn-Flak-Regiment 111
- Eisenbahn-Flak-Regiment 122
- Eisenbahn-Flak-Regiment 125
- Flak-Regiment (v.)
- Flak-Regiment (v.) 19
- Flak-Regiment (v.) 34
- Flak-Regiment (v.) 55
- Flak-Regiment (v.) 87
- Flak-Regiment (ortsfest)
- Flak-Regiment (ortsfest) 58
- Flak-Regiment (ortsfest) 130
- le. Flak-Sturmregiment 80
- Flak-Regiment (mot. trop.) 114
- V-Waffen-Regiment 156
- Eisenbahn-Trs-Schutz-Rgt. 159
- Flak-(Lehr-)Regiment (mot.) 604
Flak-Divisionen
Flak-Brigaden
Flak-Korps
Kommandobehörden und Führungsstäbe der Flakartillerie
- Höherer Kommandeur der Flakartillerie (Luftkreis (1935–1938))
- Höherer Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis I
- Höherer Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis II
- Höherer Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis III
- Höherer Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis IV
- Höherer Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis V
- Höherer Kommandeur der Flakartillerie im Luftkreis VII (ab 1937)
- Luftgau (ab 1938)
-- Luftgau I | Luftgau II | Luftgau III | Luftgau IV | Luftgau V | Luftgau VI | Luftgau VII | Luftgau VIII | Luftgau IX | Luftgau X | Luftgau XI --
- Luftgaukommando
- Luftwaffengruppenkommando (L.G.Kdo.)
- Luftgruppenkommando 1
- Luftgruppenkommando 2
- Luftgruppenkommando 3
- Luftgruppenkommando „Ostpreußen“
- Luftgruppenkommando „Österreich-Ostmark“
- Luftverteidigungskommando
- Befehlshaber der Luftverteidigungszone „West“
- Kommandeur der Flakartillerie Westbefestigungen (1944)
- Kommandeur der Flakartillerie in Dänemark
- Kommandeur der Flakartillerie in Norwegen
- General der Luftwaffe Kanalinseln
- Flakführer Norditalien
- Inspizient der Flakartillerie beim Luftwaffenkommando Südost
- Höherer Kommandeur der Festungs-Flakartillerie
- Höherer Kommandeur der Flak-Ersatzregimenter
- Höherer Kommandeur der Feld-Artillerieschulen
- Höherer Kommandeur der Flak-Artillerieschulen
- Luftflotte 1 (Berlin / Oberste Kommandobehörde der Heimatluftverteidigung bei Kriegsbeginn)
- Luftflotte 2
Begriffsabgrenzung:
- Flakgruppe = Flakregiment-Äquivalent
- Flakuntergruppe = Flakabteilung-Äquivalent
Abteilungstypen der Flak-Artillerie
- Leichte Flakabteilung
- Gemischte Flakabteilung
- Schwere Flakabteilung
- Luftsperr-Abteilung
- Flakscheinwerfer-Abteilung
- Eisenbahn-Flakabteilung
Spezielle Regimentstypen der Flak-Artillerie
Flakscheinwerfer-Regimenter

Flakscheinwerferregimenter dienten zeit ihres Bestehens zur Aufhellung des Luftraumes bei Nacht, um somit die einfliegenden feindlichen Bomberverbände anzustrahlen und somit den eigentlichen Flak-Batterien die Zielfokussierung zu ermöglichen. Die ersten aufgestellten Flakscheinwerferregimenter gab es ab dem Jahr 1940, auch im Hinblick auf den sog. Helle-Nachtjagd-Riegel (vgl. auch die Ausführungen unter 1. Flakscheinwerfer-Division).
Im Rahmen des Wilde-Sau-Nachtjagdverfahrens wurden in der Nachtjagd – statt bisher ausschließlich zweimotoriger Jäger – nun auch einmotorige Jagdflugzeuge z. B. der Typen Messerschmitt Bf 109 und Focke-Wulf Fw 190 eingesetzt. Diese verfügten über keine Radarausstattung; die Bomber sollten stattdessen dadurch aufgespürt werden, dass Flakscheinwerfer die Wolken von unten beleuchteten und die Silhouetten der Bomber sich gegen den erhellten Wolkenboden abzeichneten.
Mit der Einführung neuer Radartechniken und des Einstellens der hellen Nachtjagd ab 1942 wurden die Flakscheinwerferbatterien dann regulären Flak-Regimentern zur Unterstützung zugeteilt oder verblieben im Rahmen dieser Verbände an ihren Stationierungspunkten wie etwa in den Großstädten wie Berlin, Hamburg, Wien oder im Ruhrgebiet.
Festungs-Flakregimenter
Der Begriff Festungs-Flakregimenter, manchmal auch nur Festungsflakregimenter genannt, umfasste mit der allgemeinen Mobilmachung der Wehrmacht im August 1939 die ersten Spezial-Regimentsstäbe. Entgegen ihrem etwas irreführenden Namenszusatz Festung, waren diese Regimenter jedoch nicht fest (auf einem Ort oder Platz) stationiert. Sie sind auch nicht mit dem Begriff Festung (z. B. Festung Breslau) zu vergleichen, der zum Kriegsende hin häufiger im Sprachgebrauch zu finden war. Ihrem Ursprungskonzept folgend, wurden die Festungsflakregimenter schon bei ihrer Aufstellung als mobile Flakeinheiten genutzt. Im Sommer 1941 wurden die Festungsregimenter durch Umbenennung aufgelöst. Sie gingen in regulären Flak-Regimentern mit entsprechender Ordnungszahl auf.[14]
Eisenbahn-Flakregimenter (E)
Das erste Eisenbahn-Flakregiment gab es 1941. Seine Bezeichnung lautete Flak-Regiment 72 (E). Eisenbahnflakregimenter dienten in erster Linie der raschen Verlegung von Flak-Einheiten an Frontabschnitte, die Flakunterstützung brauchten. Die dafür geschaffenen Regimentsstäbe waren bei ihrem Einsatz vor Ort für die operative Führung der Eisenbahnflakabteilungen zuständig. Insgesamt gab es fünf derartige Regimenter:
- Flak-Regiment 72 (E): (1941 – 8. Mai 1945)
- Flak-Regiment 97 (E): (Frühjahr 1944 – 8. Mai 1945)
- Flak-Regiment 112 (E): (1941 – 8. Mai 1945)
- Flak-Regiment 114 (E): (18. Mai 1944 – 8. Mai 1945)
- Flak-Regiment 122 (E): (November 1941 – 8. Mai 1945)
Eisenbahn-Transportschutz-Regimenter (E.Tr.)

Die Eisenbahn-Transportschutzregimenter entstanden als Antwort auf die Luftbedrohung des Eisenbahnverkehrs durch die alliierte Luftüberlegenheit nach der Invasion in der Normandie an der Westfront. Die immer heftig werdenden Fliegerangriffe zwangen die deutsche Heeresleitung schließlich, auf diese Bedrohung mit leichten mobilen Flak-Einheiten zu antworten, den Eisenbahn-Transportschutzbatterien. Allerdings gab es nur drei derartige Regimenter: Flakregiment 50 (E.Tr.), Flakregiment 159 (E.Tr.) und Flakregiment 255 (E.Tr.). Eine vierte Aufstellung (Flakregiment 158 (E.Tr.)) wurde wieder rückgängig gemacht.
Flaksturmregimenter
Der Begriff Flaksturmregiment wurde mit Verfügung vom 6. Oktober 1944 durch Hermann Göring als eine Art Ehrenname an die entsprechenden Flakverbände verliehen. Die zu ehrende Flakabteilung musste sich dazu durch hervorragende Leistungen in entscheidenden Angriffs- oder Abwehrkämpfen bewährt haben. Als Würdigung höchster Bewährung wurde dann die Bezeichnung Flaksturmabteilung auch an Flakregimenter verliehen. Dabei wurde ein strenger Maßstab angelegt, um die Bedeutung dieser Auszeichnung herauszustellen.[15] Von 1935 bis 1945 gab es daher nur zwölf Regimenter, die den Namenszusatz Flaksturmregiment erhielten. So wurde z. B. aus dem Flakregiment 10 durch die Namensverleihung das Flaksturmregiment 10.
Fallschirm-Flakregimenter
Der Namenszusatz Fallschirm war ähnlich dem Namenszusatz Flaksturmregiment eine Art Auszeichnung für das entsprechende zu ehrende Regiment. Hintergrund war, dass die Fallschirmtruppen in den ersten Kriegsjahren als Elitetruppe von der Wehrmachtsführung, insbesondere vom Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring, betrachtet wurden. Beispiel hierfür ist das Fallschirm-Flakregiment Göring.[16]
Flak-Ersatz-Regimenter
Die Flakersatzregimenter bestanden in den ersten Kriegsjahren in ihrer Unterstellung keinem genauen Prozedere. Sie wurden in Erster Linie den zuständigen Luftgaukommandos unterstellt. Dieser Zustand hielt bis Sommer 1941 an. Erst zu diesem Zeitpunkt wurden dann die ersten Führungsstäbe der Flakersatzregimenter aufgestellt. Diesen oblag dann im weiteren Zuge die Führung und Überwachung ihrer Flakersatzabteilungen. Sie unterstanden ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr dem Luftgaukommando, sondern der Dienststelle Höherer Kommandeur der Flakersatzregimenter, ab 1944 dann umbenannt in Flakersatzdivision.[17]
Literatur
- Christian Bernadac: La Luftwaffe. Éditions France-Empire, Paris 1983, OCLC 719115999.
- Georges Bernage, François de Lannoy: Dictionnaire historique : la Luftwaffe, la Waffen-SS, 1939–1945. 1998, OCLC 42934551.
- Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-048-1.
- Manfred Griehl: Das große Buch der Flak - Deutsche Luftverteidigung 1912–1945 Podzun-Pallas, Wölfersheim 2003, ISBN 3-7909-0774-X
- Horst-Adalbert Koch: Flak. Die Geschichte der deutschen Flakartillerie und der Einsatz der Luftwaffenhelfer. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Podzun, Bad Nauheim 1965.
- Horst-Adalbert Koch: Die Geschichte der deutschen Flakartillerie 1935-1945 Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1985, ISBN 3-7909-0166-0.
- Kurt Mehner, Reinhard Teuber: Die deutsche Luftwaffe 1939-1945. Militair-Verlag Klaus D. Patzwall, 1993, OCLC 32619884.
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle. Band 3: special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, OCLC 122526978 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hans-Dietrich Nicolaisen: Die Flakhelfer. Luftwaffenhelfer und Marinehelfer im Zweiten Weltkrieg. Ullstein, Berlin u. a. 1981, ISBN 3-550-07949-4.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945: Die Landstreitkräfte : Namensverbände. Biblio-Verlag, 1980, ISBN 3-7648-0941-8, S. 263 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 6
- ↑ Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 17
- ↑ Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 18
- ↑ a b Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 19
- ↑ Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 20
- ↑ Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 22
- ↑ Adalbert Koch: Die Geschichte der deutschen Flakartillerie 1935-1945 1985 S. 7
- ↑ Adalbert Koch: Die Geschichte der deutschen Flakartillerie 1935-1945 1985 S. 9
- ↑ Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 25
- ↑ a b c d e Adalbert Koch: Die Geschichte der deutschen Flakartillerie 1935-1945 1985 S. 11–12
- ↑ a b c d e f g h Adalbert Koch: Die Geschichte der deutschen Flakartillerie 1935-1945 1985 S. 15–17.
- ↑ a b Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 26–27
- ↑ a b Griehl: Das grosse Buch der Flak 2003 S. 38
- ↑ Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, S. 404.
- ↑ Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, S. 440.
- ↑ Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, S. 446.
- ↑ Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945. Ihre Großverbände und Regimenter. VDM, Zweibrücken 2010, S. 451.
