First Love (Film)

Film
Titel First Love
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1939
Länge 84 Minuten
Produktions­unternehmen Universal Pictures
Stab
Regie Henry Koster
Drehbuch Bruce Manning,
Lionel Houser
Produktion Joe Pasternak
Musik Charles Previn
Kamera Joseph A. Valentine
Schnitt Bernard W. Burton
Besetzung

First Love ist ein US-amerikanischer Liebesfilm aus dem Jahr 1939, in dem Deanna Durbin von Robert Stack ihren ersten Filmkuss erhält. Die Regie führte Henry Koster. Mit dem Film schaffte Deanna Durbin den Sprung in das Fach der jungen Naiven. Der Film basiert in Grundzügen auf dem Märchen von Aschenputtel in der Fassung von Charles Perrault.

Handlung

Connie Harding ist Vollwaise und hat gerade die Schule beendet. Jetzt ist sie gezwungen, in New York im Haushalt ihrer einzigen lebenden Verwandten unterzukommen, den reichen Clintons. Ihre Ankunft bei den Clintons geht jedoch völlig im Trubel unter, der wegen einer gesellschaftlichen Veranstaltung gemacht wird. Während Connie sich rasch mit den Dienstboten anfreundet, wird sie von ihren Verwandten entweder ignoriert oder schlecht behandelt: Ihre Tante Mrs. Clinton interessiert sich hauptsächlich für Astrologie und ihre verwöhnte Tochter Barbara, die mit Freude die Dienstboten und nun auch Connie terrorisiert. Der Sohn Walter verbringt seine Zeit mit Nichtstun. Connies Onkel James Clinton ist meistens außer Haus, weil er das Verhalten seiner Familie verabscheut.

Als Barbara eines Tages verschläft und Gefahr läuft, ihre Verabredung mit ihrem Bekannten Ted Drake zu verpassen, schickt sie Connie los mit der Aufgabe, Ted davon abzuhalten, ohne sie auszureiten. Connie versucht dabei ihr Bestes, auch wenn sie sich blamiert und leichte Blessuren davonträgt. Als sich Connie und Ted näherzukommen scheinen, kommt Barbara im entscheidenden Moment dazwischen. Mit der ihr eigenen überheblichen Art meldet sie die eigenen Ansprüche auf das Herz von Ted an. Damit ist sie jedoch auf Dauer nicht allein. Auch weitere junge Damen der Gesellschaft liegen im Wettstreit um die Zuneigung von Prince Charming.

Wenig später kündigt Teds Familie einen Ball an, zu dem die bessere Gesellschaft New Yorks geladen ist. Auch Connie hofft auf den Ball zu gehen, hat jedoch nichts Passendes anzuziehen. Ehe Connie in Schwermut versinken kann, schenken ihr die Angestellten ein Designerkleid, das sie heimlich für sie gekauft haben. Doch wieder gibt es Komplikationen. Barbara, die unter allen Umständen verhindern will, dass Connie auf dem Ball erscheint, behauptet, Verwandte würden just in dieser Nacht eintreffen. Also wird Connie abgeordnet, die Gäste zu empfangen. Wieder helfen die freundlichen Domestiken und so schafft es Connie am Ende noch auf den Ball. Hingegen hält ein mit den Dienstboten befreundeter Polizist den Wagen der Clintons so lange auf, dass erwartbar ist, dass diese erst kurz nach Mitternacht auf dem Ball eintreffen.

Connie erhält von den Dienstboten die Anweisung, nur bis Mitternacht auf dem Ball zu bleiben. Dort überrascht sie alle Gäste mit einer Gesangseinlage. Auch Ted verliebt sich in Connie und erkennt sie erst allmählich als die junge Frau vom Reiterhof. Von ihm erhält Connie ihren ersten Kuss. Doch als sie erfährt, dass es bereits nach Mitternacht ist, verlässt Connie abrupt den Ball. In der Eile verliert sie einen ihrer Ballschuhe, der jedoch von Ted gefunden wird. Er versucht, die Identität der jungen Schuhträgerin herauszufinden.

Barbara hat Connie jedoch kurz vorm Verlassen des Balls beobachtet und beginnt einen Rachefeldzug. Noch in derselben Nacht entlässt sie alle Dienstboten fristlos und behauptet gegenüber Connie, Ted habe sich nur über sie lustig machen wollen. Heimlich reist Connie ab. Als am nächsten Morgen sowohl Connie als auch alle Dienstboten fehlen, geht dies Onkel James zu weit. Nach Jahren der Tolerierung setzt er endlich den anderen Mitgliedern der Familie den Kopf zurecht. Unterdessen kehrt Connie an ihre alte Schule zurück, möchte die Männer hinter sich lassen und Musiklehrerin werden. Die Schulleiterin Miss Wiggins warnt sie, dies könne zu einer einsamen Existenz führen. Doch während Connie ein Lied vorträgt, erscheint Ted mit dem fehlenden Schuh in der Hand und sie kommen sie wieder zusammen.

Hintergrund

Seit ihrem Erfolg in Three Smart Girls 1936 war Deanna Durbin zum größten Star der Universal Pictures aufgestiegen. Ihre Filme waren finanziell alle sehr erfolgreich, allerdings entwuchs Durbin allmählich den bisherigen Rollen des unschuldigen Mädchens. Das Studio plante den Wechsel hin zu Erwachsenenrollen allerdings seit 1938 über die einzelnen Filme mit viel Sorgfalt. First Love sollte der erste Film werden, in dem Durbin in ihrer Filmrolle ganz offiziell ein eigenes Liebesleben mit all den dazugehörigen Problemen zugestanden bekam. Der dazu notwendige Erste Kuss nahm in der Publicity, die den Film begleitete, breiten Raum ein. Produzent Joe Pasternak ließ unter reger Beteiligung der Klatschpresse hunderte junge Männer testen, um wirklich den perfekten Partner für das epochale Ereignis zu finden. Am Ende fiel die Wahl auf Robert Stack, der in First Love sein Leinwanddebüt gab. Einige kritische Stimmen meinten sogar, Durbins erster Kuss würde mehr Aufmerksamkeit in den Medien erhalten als die Kriegsereignisse in Europa.

Der Film hatte zunächst die Arbeitstitel Cinderella und After Schooldays, ehe die Wahl auf den naheliegenden Titel First Love fiel. Die Pläne, First Love als ersten Farbfilm des Studios zu produzieren, wurden allerdings aufgrund technischer Probleme verworfen.

Auszeichnungen

Bei der Oscarverleihung 1940 erhielt der Film Nominierungen in den Kategorien:

Kritiken

Frank S. Nugent schrieb in der The New York Times vom 9. November 1939 mit verhaltenem Lob, der Film bilde den „üblichen angenehmen Rahmen für die Talente, Anmut und charmanten Leistungen von Miss Deanna Durbin.“ Unterstützt werde sie dabei von einer guten Besetzung, wobei besonders Kathleen Howard herausrage. Der vorab vielbesprochene Filmkuss geschehe mit „harmloser Zurückhaltung, sodass selbst der nervöseste Zuschauer nicht befürchten muss, dass Miss Durbin sich emotional vor ihrem 20. Geburtstag völlig verausgabt.“[1]

Graham Greene war enthusiastisch im The Spectator vom 22. Dezember 1939: „An diesem Film gibt es nichts auszusetzen; er ist hervorragend inszeniert, unterhaltsam geschrieben und von einer großartigen Besetzung mit immenser Virtuosität gespielt. Es ist nicht wahr: Die Welt liegt niemandem zu Füßen – kein junges Mädchen wird jemals auf diese Weise die Primadonna bei ihrem ersten Ball verdrängen und sich den Preis der Saison sichern, aber das macht nichts, denn es gibt nichts Schmutziges oder Heuchlerisches an dem Traum, den Miss Durbin mit der Kraft einer unwiderstehlichen Überzeugung zum Ausdruck bringt.“[2]

In einer Kritik aus dem 21. Jahrhundert schrieb Ken Hanke für den Mountain Express, der Film sei eine romantische Screwball-Komödie und dabei „erstaunlich geschickt darin, eine Screwball-Komödie und gleichzeitig fast schon schwindelerregend romantisch zu sein, er trifft in beiden Bereichen genau den richtigen Ton.“ Vielleicht sie niemals zuvor einem Kinderstar so gut der Sprung ins Erwachsenenfach wie Durbin gelungen, aber sie zeige hier in diesem Film ihr ganzes Talent und werde von erfahrenen Schauspielkollegen unterstützt.[3]

Einzelnachweise

  1. THE SCREEN IN REVIEW; Paramount Shows 'Rulers of the Sea,' in Which Margaret Lockwood Figures-- Rivoli Offers Deanna Durbin's 'First Love'--'Main Street Lawyer' Opens (Published 1939). 9. November 1939 (nytimes.com [abgerufen am 5. September 2025]).
  2. THE CINEMA » 22 Dec 1939 « The Spectator Archive. Abgerufen am 5. September 2025.
  3. First Love – Mountain Xpress. 24. Januar 2011, abgerufen am 11. September 2025 (amerikanisches Englisch).