Filznadel

Filznadeln in zwei verschiedenen Stärken

Eine Filznadel ist eine dünne Stahlnadel. Sie besteht aus dem Einspannschaft mit der sogenannten Krücke (Winkel), wahlweise einem verjüngten Zwischenschaft sowie der dreikantigen, unten spitzen Klinge, welche an jeder der drei Kanten mit drei nach der Spitze zeigenden Widerhaken versehen ist, weshalb diese Nadel auch als Widerhakennadel bezeichnet wird.[1]

Mit diesen Filznadeln werden Faservliese zu Nadelvliesstoffen in Nadelmaschinen mechanisch verfestigt. Da Nadelvliesstoffe seit Beginn ihrer Herstellung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wegen ihrer Ähnlichkeit in der Struktur zu der von Filzen als Nadelfilze bezeichnet wurden, entstand für diese Verfestigungsnadeln die Bezeichnung Filznadel.[2]

Es gibt jedoch auch handwerklich genutzte Filznadeln, mit denen das Filzen in Handarbeit ausgeführt werden kann. Dabei dient sie zur Reparatur von Filzstoffen, zum Verfilzen kleinerer Wollbestände oder auch zur Pflege und Erstellung von Dreadlocks.

Einzelnachweise

  1. Joachim Lünenschloß, Wilhelm Albrecht (Hrsg.): Vliesstoffe. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 1982, ISBN 3-13-609401-8, S. 129ff.
  2. Hilmar Fuchs, Wilhelm Albrecht (Hrsg.): Vliesstoffe - Rohstoffe, Herstellung, Anwendung, Eigenschaften, Prüfung. 2. Auflage, Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2012, ISBN 978-3-527-31519-2, S. 311.