Fiederschnittige Perowskie

Fiederschnittige Perowskie

Fiederschnittige Perowskie (Salvia abrotanoides), Illustration

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Salbei (Salvia)
Art: Fiederschnittige Perowskie
Wissenschaftlicher Name
Perovskia abrotanoides
(Kar.) Sytsma

Die Fiederschnittige Perowskie[1] (Salvia abrotanoides (Kar.) Sytsma, Syn.: Perovskia abrotanoides Kar.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Salbei (Salvia) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Asien. Sie wird häufig als Zierstrauch verwendet.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Fiederschnittige Perowskie ist ein vieltriebiger Halbstrauch mit Wuchshöhen etwa 1 Meter. Die aufrechten bis niederliegend-aufsteigenden Sprossachsen verholzen an der Basis, weisen einen Durchmesser von etwa 5 Millimetern auf, sind grau-weiß behaarten und die Zweige sind mit goldfarbenen Drüsen besetzt.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der Blattstiel ist 5 bis 8 Millimeter lang. Die Blattspreite ist bei einer Länge von 4 bis 7 Zentimetern sowie einer Breite von etwa 2,5 Zentimetern eiförmig-länglich und fiederschnittig bis doppelt fiederschnittig. Die Blattlappen sind bei einer Länge von 2 bis 4 Millimetern sowie einer Breite von 0,5 bis 1,4 Millimetern länglich bis länglich-linealisch mit stumpfem oberen Ende, kahl oder manchmal spärlich behaart und dicht mit gold-gelben Drüsen besetzt.[2][3]

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli. Die zu vier bis sechs Scheinquirle sind locker in 27 bis 40 Zentimeter langen rispigen Blütenständen angeordnet. Die Tragblätter sind bei einer Länge von 1 bis 1,5 Millimetern sowie einer Breite von etwa 0,5 Millimetern lanzettlich-linealisch mit spitzem oberen Ende und fein behaart. Der Blütenstiel ist etwa 0,5 Millimeter lang, behaart und nach der Anthese hängend.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Blütenkelch ist etwa 4,5 Millimeter breit, purpurfarben, an der Basis dicht weiß oder purpurfarben behaart. Die Kelchröhre ist 4 Millimeter lang mit Durchmesser von 1,5 bis 2 Millimeter. Die obere Kelchlippe ist kurz, mehr oder weniger ganzrandig bis dreifach gezähnt, 1 Millimeter lang und etwa 2 Millimeter breit. Die untere Lippe ist etwa gleich lang und hat einen dicht bewimperten Rand. Die Blütenkrone ist lilablau, 0,9 bis 1,1 Zentimeter lang und spärlich behaart. Die Kronröhre ist 5 bis 6,5 Millimeter lang und 2 Millimeter breit. Die obere Kronlippe ist bei einer Länge von 2,5 bis 3 Millimetern sowie einer Breite von 6,5 bis 7 Millimetern eiförmig bis rundlich mit 1,5 bis 2 Millimeter langen und etwa 2 Millimetern breiten Kronlappen. Die untere Lippe ist bei einer Länge von etwa 3,5 Millimetern sowie einer Breite von etwa 2 Millimeter länglich-oval mit stumpfem oberen Ende und ist ganzrandig.

Die Nüsschen sind 1,8 bis 2 Millimeter lang und etwa 1 Millimeter breit.[2][3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[4]

Verbreitung und Standortansprüche

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Asien und reicht von Afghanistan und Iran über Tadschikistan und Turkmenistan bis nach Pakistan und nach Tibet.[5] Die Fiederschnittige Perowskie wächst in Steppen und Trockenwäldern auf trockenen bis frischen, schwach sauren bis stark alkalischen, sandigen, sandig-kiesigen oder sandig-lehmigen, nährstoffreichen Böden an sonnig-heißen Standorten. Die Art ist nässe- und frostempfindlich. Sie wird der Winterhärtezone 6a zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −23,3 bis −20,6 °C.[3]

Systematik

Die beschrieben erfolgte 1841 unter dem Namen Perovskia abrotanoides durch Grigorij Silych Karelin in Bulletin de la Société Imperiale des Naturalistes de Moscou, Band 14, Seite 15.[5][6] Der Gattungsname Perovskia erinnert an den russischen General und Gouverneur der Provinz Orenburg Wassili Alexejewitsch Perowski (1794–1857).[7] Das Artepitheton abrotanoides stammt aus dem Lateinischen und verweist auf die Eberraute (Artemisia abrotanum), die ähnliche Blätter hat.[8] Synonyme für Perovskia abrotanoides Kar. sind Salvia abrotanoides (Kar.) Sytsma, Perovskia artemisioides Boiss.[6]

Die Neukombination zu Salvia abrotanoides (Kar.) Sytsma erfolgte 2017 durch Kenneth J. Sytsma in Salvia united: The greatest good for the greatest number in Taxon, Volume 66, Issue 1, Seite 140.[9][6]

Verwendung

Die Fiederschnittige Perowskie wird wegen ihrer dekorativen und duftenden Blüten häufig als Zierstrauch verwendet.[3]

Nachweise

Literatur

  • Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Lamiaceae. In: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1994, ISBN 0-915279-24-X. Perovskia abrotanoides in Flora of China, Band 17, S. 223.
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 444.
  • Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 628.
  • Kenneth J. Sytsma: Salvia united: The greatest good for the greatest number in Taxon, Volume 66, Issue 1, 2017, S. 140. doi:10.12705/661.7

Einzelnachweise

  1. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 444 und nach Fitschen: Gehölzflora, S. 628.
  2. a b Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Lamiaceae. In: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1994, ISBN 0-915279-24-X. Perovskia abrotanoides in Flora of China, Band 17, S. 223.
  3. a b c d Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 444.
  4. Perovskia abrotanoides bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. a b Salvia abrotanoides im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. September 2025.
  6. a b c Salvia abrotanoides. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 12. September 2025.
  7. G. Karelin: Perovskia et Sucthelenia, nova genera plantarum. In: Bulletin de la Société Imperiale des Naturalistes de Moscou, 14, 1841, S. 15-16. eingescannt.
  8. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996), S. 31.
  9. Kenneth J. Sytsma: Salvia united: The greatest good for the greatest number in Taxon, Volume 66, Issue 1, 2017, S. 140. doi:10.12705/661.7
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