Festung Krakau

Fort Kościuszko
Krakauer Zitadelle
Fort Benedykt
Fort Kleparz

Die Festung Krakau (polnisch Twierdza Kraków) ist eine komplexe Wehranlage in Krakau und dessen Umland aus der Zeit der Habsburger Monarchie. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war sie eine der größten Festungen in Europa.

Beschreibung

Nach der Übernahme der Republik Krakau durch die Habsburger Monarchie in den späten 1840er Jahren ließ Kaiser Franz Joseph I. ab 1849 die Festung Krakau errichten. Der Ausbau dauerte bis zum Tod des Kaisers 1916 an. Krakau, das in der Nähe des Dreiländerecks Deutschland-Österreich-Russland lag, wurde 1856 zur Festung erklärt und behielt bis 1917 diesen Status.

Insgesamt wurden drei Verteidigungsringe mit mehreren hundert Forts, Schanzen, Batterien, Bunkern, Magazine, Kasernen und Lazaretten errichtet und logistisch miteinander verbunden. Im Zentrum lag der Wawelhügel, der zur Krakauer Zitadelle ausgebaut wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde die Festung Krakau anders als die Festung Przemyśl nicht unmittelbar von der russischen Armee belagert, es fand jedoch bereits in den ersten Kriegsmonaten im Herbst 1914 am Südrand der Festung die Schlacht bei Krakau statt. Nach der Schacht verzichtete die russische Armee auf den Versuch der Einnahme der Festung Krakau und zog weiter in die Beskiden, wo es im Winter 1914 zur Schlacht bei Limanowa–Lapanow kam. 1915 zog sich die russische Armee aus Galizien zurück und die Festung Krakau spielte im weiteren Kriegsverlauf nur noch logistisch eine Rolle.

In der Zwischenkriegszeit spielten die Festungsbauten keine militärische Rolle mehr, wenn auch am Anfang des Zweiten Weltkriegs einige Forts noch im polnischen Verteidigungskrieg im September 1939 genutzt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden insbesondere in den 1950er Jahren zahlreiche Anlagen der Festung abgebaut. Erst in den 1970er Jahren begann man mit Restaurierungsarbeiten. Heute sind noch 34 Forts und 120 bis 140 weitere Objekte der Festung erhalten. Sie können auf der Route der Festung Krakau besichtigt werden.

Befehlshaber

  • 1850–1855 Oberstleutnant Max Singer
  • 1855–1858 Feldmarschalleutnant Johann Wolter von Eckwehr
  • 1858–1859 Feldmarschalleutnant Peregrin von Pock
  • 1859–1860 Feldmarschalleutnant Karl Trattnern von Petrocza
  • 1860–1863 Generalmajor Karl von Anthoine
  • 1863–1864 Generalmajor Jozef von Reichling - Meldegg
  • 1864–1866 Generalmajor (ab 1865 Feldmarschalleutnant) Johann Bitermann von Mannsthal
  • 1866–1867 Feldmarschalleutnant Leopold Rzykowski
  • 1867–1869 Feldmarschalleutnant Gabriel von Rodich
  • 1869–1873 – nicht besetzt
  • 1874–1877 Feldmarschalleutnant Albert Knebel von Treuenschwert
  • 1878 – nicht besetzt
  • 1879–1883 Feldmarschalleutnant Anton Schafer von Schaffersfeld
  • 1883–1885 Feldmarschalleutnant Leo von Schauer
  • 1885–1886 Feldmarschalleutnant Rudolf Gerlich von Gerlichsburg
  • 1886–1890 Generalmajor (ab 1887 Feldmarschalleutnant) Karl Drexler von Hohenwehr
  • 1890–1892 Feldmarschalleutnant Alois Cziharz von Lauerer
  • 1892–1897 Feldmarschalleutnant Georg von Waldstatten
  • 1897–1901 Feldmarschalleutnant Hugo Fleck von Falkhausen
  • 1901–1906 Feldmarschalleutnant Wilhelm von Dessovic
  • 1906–1908 Feldzeugmeister Christian von Steeb
  • 1908–1913 Feldmarschalleutnant Adalbert Benda
  • 1913–1916 Feldmarschalleutnant Karl Kuk

Literatur

  • Bator J., Wojna galicyjska. Działania armii austro-węgierskiej na froncie północnym (galicyjskim) w latach 1914–1915, Kraków: Libron, 2005, ISBN 83-921494-4-0
  • Franz Forstner: Twierdze i zamki obronne w Polsce – Twierdza Przemyśl, Warszawa 2000, ISBN 83-11-09039-4.
  • Janusz Bogdanowski: Warownie i zieleń twierdzy Kraków. Wyd. 1. Kraków: Wydawnictwo Literackie, 1979, seria: Cracoviana, seria I Zabytki.
  • Jan Janczykowski: Twierdza Kraków. W: Encyklopedia Krakowa. Red. prowadzący Antoni Henryk Stachowski. Warszawa-Kraków: Wydawnictwo Naukowe PWN, 2000, s. 1012. ISBN 83-01-13325-2.
Commons: Festung Krakau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 0′ 11,7″ N, 19° 59′ 34,1″ O