Fernando Morán
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Fernando Morán López (* 25. März 1926 in Avilés, Asturien; † 19. Februar 2020[1] in Madrid) war ein spanischer Politiker der Sozialistischen Volkspartei (PSP) und später der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE), der unter anderem Mitglied des Senats, Mitglied des Abgeordnetenkongresses und zwischen 1982 und 1985 Außenminister war. Er war außerdem von 1985 bis 1987 Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen sowie zwischen 1987 und 1999 Mitglied des Europäischen Parlaments.
Leben
Fernando Morán López absolvierte ein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universidad de Madrid, welches er 1952 mit einem Licenciado en Derecho y Ciencias Económicas beendete. Er war als Diplomat tätig und lehrte als Professor an der Diplomatenschule. Er war zudem Absolvent der London School of Economics and Political Science (LSE) und verfasste mehrere Sachbücher zu diplomatischen und politischen Themen. Er war zunächst Mitglied der Sozialistischen Volkspartei PSP (Partido Socialista Popular) und später der daraus hervorgegangenen Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE). Nach dem Ende des Franquismus und dem Übergang zur Demokratie wurde er am 15. Juni 1977 für Asturien Mitglied des Senats (Senado), dem er bis zum 28. Oktober 1982 angehörte. Während seiner Senatszugehörigkeit war er unter anderem Zweiter stellvertretender Vorsitzender des Verfassungsausschusses (4. Mai 1979 bis 7. Mai 1982), Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten (30. Mai 1979 bis 31. August 1982) sowie zuletzt Mitglied des Verfassungsausschusses (20. Juli 1982 bis 31. August 1982).
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Am 8. November 1982 wurde er für die PSOE Mitglied des Abgeordnetenkongresses (Congreso de los Diputados), in dem er bis zum 23. April 1986 den Wahlkreis „Jaén“ vertrat. Er wurde am 1. Dezember 1982 als Außenminister (Ministro de Asuntos Exteriores) in das Kabinett González I berufen und bekleidete dieses Ministeramt bis zum 6. Juli 1985, woraufhin Francisco Fernández Ordóñez[2] seine Nachfolge antrat.[3][4] Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung war er im Abgeordnetenkongress zwischen dem 30. September 1985 und dem 29. Januar 1986 Mitglied der Verfassungsausschusses. Als Nachfolger von Jaime de Piniés[5] wurde er wiederum 1985 Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen und verblieb auf diesem diplomatischen Posten in New York City bis 1987, woraufhin Francisco Villar Ortíz de Urbina[6] seine Nachfolge antrat.
Morán López wurde am 19. Juni 1987 für die PSOE erstmals Mitglied des Europäischen Parlaments und gehörte diesem bis zum 13. Juni 1999 an. In der zweiten Legislaturperiode war zwischen dem 14. Oktober 1987 und dem 24. Juli 1989 Mitglied des Politischen Ausschusses sowie zugleich stellvertretendes Mitglied des Institutionellen Ausschusses und fungierte des Weiteren vom 26. Oktober 1987 bis zum 24. Juli 1989 als stellvertretender Vorsitzender der Sozialistischen Fraktion.[7] In der darauf folgenden dritten Legislaturperiode gehörte er vom 25. Juli 1989 bis zum 20. April 1993 dem Vorstand der Sozialistischen Fraktion beziehungsweise zwischen dem 21. April 1993 und dem 18. Juli 1994 dem Vorstand der umbenannten Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas als Mitglied an. Er war zudem wieder Mitglied des Politischen Ausschusses (26. Juli 1989–14. Januar 1992), Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und Sicherheit (15. Januar 1992–18. Juli 1994) sowie zeitgleich Mitglied des Unterausschusses Sicherheit und Abrüstung. Er war des Weiteren zwischen dem 26. Juli 1989 und dem 18. Juli 1994 weiterhin stellvertretendes Mitglied des Institutionellen Ausschusses. Daneben engagierte er sich als Mitglied der Delegation für die Beziehungen zur Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken beziehungsweise der Delegation für die Beziehungen zu den Republiken der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie ferner als stellvertretendes Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu Estland, Lettland und Litauen.[8] In der vierten Legislaturperiode war er unter anderem zwischen dem 19. Juli und dem 30. November 1994 stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas, vom 22. Juli 1994 bis zum 15. Januar 1997 Vorsitzender des Institutionellen Ausschusses sowie zwischen dem 17. November 1994 und dem 14. Januar 1997 stellvertretender Vorsitzender der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Er war des Weiteren vom 21. Juli 1994 bis zum 30. März 1999 stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Recht und Bürgerrechte sowie zuletzt zwischen dem 16. Januar 1997 und dem 30. März 1999 auch Mitglied des Institutionellen Ausschusses.[9] Er war des Weiteren während seiner gesamten Abgeordnetenzeit vom 10. Juni 1987 bis zu seiner Ablösung durch Manuel Medina Ortega[10] am 13. Juni 1999 erster Präsident der spanischen sozialistischen Delegation im Europäischen Parlament.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Europäischen Parlament war Morán López als Nachfolger von Juan Barranco[11] vom 4. Juli 1999 bis zu seiner Ablösung durch Rafael Simancas[12] am 29. November 2000 Sprecher der Sozialistischen Fraktion im Stadtrat von Madrid, dem er zwischen dem 13. Juni 1999 und dem 22. Dezember 2000 angehörte. Für seine Verdienste erhielt er 1985 das Großkreuz des Orden de Isabel la Católica, 1986 das Großkreuz des Ordens Karls III. und 1997 das Großkreuz des Ordens Alfons X. des Weisen sowie 2006 die Goldmedaille des Fürstentums Asturien. Aus seiner 1954 geschlossenen Ehe mit María de la Luz Calvo-Sotelo ging der Sohn Fernando Morán Calvo-Sotelo (* 1955) hervor, der als Diplomat unter anderem Botschafter in der Republik Senegal (2003–2008), Botschafter in Kap Verde (2004–2007), Botschafter in Sondermission bei afrikanischen internationalen Organisationen (2008–2011), Botschafter in der Elfenbeinküste (2011–2014) mit gleichzeitigen Posten in Burkina Faso und Liberia sowie Botschafter in Liberia (2012–2014) war und seit 2018 Botschafter in Algerien ist.
Veröffentlichungen
- También se muere el mar, 1958.
- El profeta, 1961.
- José Giménez, promotor de ideas, 1963.
- Nación y alienación en la literatura negro-africana, 1961.
- El nuevo Reino, 1967.
- Revolución y tradición en África negra, 1971.
- Novela y semidesarrollo, 1971.
- Explicación de una limitación, 1971.
- La destrucción del lenguaje y otros ensayos, 1982.
- Una política exterior para España, 1982.
- España en su sitio, 1990.
- Los tiempos muertos y otras anotaciones, 1990.
Weblinks
- MORÁN LÓPEZ, FERNANDO (I Legislatura). Senado, abgerufen am 14. September 2025 (spanisch).
Morán López, Fernando (II Legislatura). Congreso de los Diputados, abgerufen am 14. September 2025 (spanisch).
- Morán López, Fernando. rulers.org, abgerufen am 14. September 2025 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Spain: 19 Febuary 2020. rulers.org, abgerufen am 14. September 2025 (englisch).
- ↑ Fernández Ordóñez, Francisco. rulers.org, abgerufen am 14. September 2025 (englisch).
- ↑ GOBIERNO GONZALEZ ( vom 3. Dezember 2022 im Internet Archive)
- ↑ Spain: Foreign Affairs Ministers. rulers.org, abgerufen am 14. September 2025 (englisch).
- ↑ Piniés (Rubio), Jaime de. rulers.org, abgerufen am 14. September 2025 (englisch).
- ↑ Villar y Ortiz de Urbina, Francisco. rulers.org, abgerufen am 14. September 2025 (englisch).
- ↑ Fernando MORÁN LÓPEZ (2. Wahlperiode). Europäisches Parlament, abgerufen am 14. September 2025.
- ↑ Fernando MORÁN LÓPEZ (3. Wahlperiode). Europäisches Parlament, abgerufen am 14. September 2025.
- ↑ Fernando MORÁN LÓPEZ (4. Wahlperiode). Europäisches Parlament, abgerufen am 14. September 2025.
- ↑ Manuel MEDINA ORTEGA (6. Wahlperiode). Europäisches Parlament, abgerufen am 14. September 2025.
- ↑ Barranco Gallardo, Juan Antonio (Legislatura 0). Congreso de los Diputados, abgerufen am 14. September 2025 (spanisch).
- ↑ Simancas Simancas, Rafael (Legislatura XV). Congreso de los Diputados, abgerufen am 14. September 2025 (spanisch).