Felles

Felles (Rotte)
Ortschaft
Katastralgemeinde Felles
Felles (Österreich)
Felles (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Zwettl (ZT), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Zwettl
Pol. Gemeinde Kottes-Purk
Koordinaten 48° 24′ 36″ N, 15° 16′ 19″ Of1
Höhe 758 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 23 (1. Jän. 2025)
Fläche d. KG 1,71 km² (31. Dez. 2023)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 06856
Katastralgemeindenummer 24220
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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23

BW

Felles ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Kottes-Purk im Bezirk Zwettl in Niederösterreich mit 23 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).[1]

Geografie

Die Rotte befindet sich südlich der Landesstraße L7186 und ist nur über Nebenstraßen zu erreichen. Im Westen erhebt sich der Reitriegel (824 m ü. A.) und im Süden fließt der Kroisbach am Ort vorüber. Durch Felles verläuft auch der Nord-Süd-Weitwanderweg.

Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 7 Adressen.[2]

Siedlungsentwicklung

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Felles insgesamt 8 Bauflächen mit 5.881 m², 1989/1990 gab es 8 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 16 angewachsen und 2009/2010 bestanden 19 Gebäude auf 30 Bauflächen.[3]

Geschichte

Weiskern nannte den Ort ein zur Herrschaft Prandhof zählendes Dorf im Amt Pötzles. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten der Herrschaft Stift Göttweig.[4]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Felles zwei Landwirte mit Ab-Hof-Verkauf ansässig.[5] Bis zur Konstituierung der Gemeinde Kottes-Purk war der Ort ein Teil der damaligen Gemeinde Reichpolds.

Der Ort wird spätestens 1302 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und geht auf einen slawischen Althof zurück[6].

Im Eintrag der Josephinischen Fassion aus Jahre 1786/87 gab es im heutigen Ort 3 Häuser[7].

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit vier Häusern genannt, das nach Kottes eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Prandhof besaß die Ortsobrigkeit, besorgte die Konskription und übte die Landgerichtsbarkeit. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten der Herrschaft Prandhof.[8][9]

Nach der Entstehung der Ortsgemeinden 1849 wurde der Ort eine Katastralgemeinde der Ortsgemeinde Reichpolds[10].

Laut Adressbuch von Österreich war im Jahr 1938 im Weiler Felles ein Landwirt mit Direktvertrieb ansässig.[11]

Im Zuge der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung wurde der Ort durch die Auflösung der Gemeinde Reichpolds am 1. Januar 1967 ein Teil der Gemeinde Kottes-Purk[12].

Bodennutzung

Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 86 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 82 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 83 Hektar Landwirtschaft betrieben und 85 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 78 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 88 Hektar betrieben.[3] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Felles beträgt 18,5 (Stand 2010).

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Dörfer, Klöster, Schlößer, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Oerter u.d.g. angezeiget werden, welche in diesem Erzherzogthume wirklich angetroffen werden, oder sich ehemals darinnen befunden haben. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 168 (Ausgabe 1769; Fels in der Google-Buchsuche).
  • Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 386.

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  3. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online (Memento des Originals vom 11. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bev.gv.at)
  4. Carl von Gochnat: Nieder-Oesterreichischer Dominien-Schematismus für das Jahr 1848. [Ein Handbuch des ganzen Personalstandes von den sämmtlichen Dominien in Oesterreich unter der Ens (etc.).] Verlag bei Edlen von Schmidbauer und Holzwarth, Wien 1848, S. 110 (Scan in der Google-Buchsuche).
  5. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 240
  6. Historisches Ortslexikon (Österreich), Niederösterreich - 4. Teil, Seite 91
  7. Josephinische Fassion – Gemeinde Ernst und Felles mit den zugetheilten Ortschaften Pötzles, Voyrans, Reichpolz und Richterhof (JosFass OM 285)
  8. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 146 (Ernst in der Google-Buchsuche).
  9. Carl von Gochnat: Nieder-Oesterreichischer Dominien-Schematismus für das Jahr 1848. [Ein Handbuch des ganzen Personalstandes von den sämmtlichen Dominien in Oesterreich unter der Ens (etc.).] Verlag bei Edlen von Schmidbauer und Holzwarth, Wien 1848, S. 110 (Scan in der Google-Buchsuche).
  10. LGBL. NÖ. 2. Abt. Nr. 1/1855 2. Beilage 2. Abt., Seite 170
  11. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 240
  12. LGBL. NÖ. Nr. 523/1966, Seite 330