Feldbahn Bitsch–Simserhof

Feldbahn St. Louis–Simserhof
Drei Feldbahnwagen vor der Einfahrt in den Simserhof
Drei Feldbahnwagen vor der Einfahrt in den Simserhof
Strecke der Feldbahn Bitsch–Simserhof
Ehemalige Trasse und Höhenprofil der Feldbahn[1][2]
Streckenlänge:26,745 + 1,700 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
Maximale Neigung: Am Gefälle bei Kollert, an der Steigung zum
Legeret-Plateau und dem Gefälle vor der
Einfahrt in den Simserhof:
bis zu 50 
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
26,75 Simserhof
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
24,5 Légeret (Legeret)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
17,25 Reyersviller (Reyersweiler)
Strecke querKreuzung geradeaus obenStrecke von rechts (außer Betrieb)
Bahnstrecke Haguenau–Falck-Hargarten von Haguenau
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Haltepunkt / Haltestelle
10,5 Lemberg
StreckeStrecke nach links (außer Betrieb)
Bahnstrecke Haguenau–Falck-Hargarten nach Falck-H.
Kopfbahnhof StreckenendeKopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0 Saint-Louis-lès-Bitche[3] (Münzthal-St. Louis)
Bahnstrecke Wingen a.d. Moder–Münzthal-St. Louis
nach Wingen a.d. Moder (1897–1973)


Die Feldbahn St. Louis–Simserhof (frz. voie ferrée militaire de Saint-Louis-lès-Bitche au Simserhof) war eine 26,745 km lange militärische Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm an der Maginot-Linie in Lothringen.

Geschichte

Die Feldbahn wurde in 5-jähriger Bauzeit zwischen 1930 und 1935 unter hohem Kostenaufwand gebaut.[4]

Streckenverlauf

Die Feldbahn begann bei Saint-Louis-lès-Bitche (Münzthal-St. Louis) an einem Umladebahnhof an der Normalspur-Bahnstrecke Wingen–Münzthal-St. Louis. Der militärische Umladebahnhof lag etwa 600 Meter westlich und unterhalb des SNCF-Bahnhofs auf einem 7 Hektar großen Gelände im Rehthal zwischen dem Münzthaler Bach (Ruisseau de Saint-Louis) und dem Mühlgraben (Muehlgraben). Munition und anderer Nachschub für den Simserhof wurden dort von Normalspurwagen (1435 mm Spurweite) auf Feldbahnwagen (600 mm Spurweite) umgeladen. Im militärischen Feldbahn-Bahnhof St. Louis wurden Lokomotiven und Waggons in den Werkstätten gewartet und mit Kohle, Kraftstoff und Wasser versorgt. Die Fundamente des Wasserturms sind noch erhalten.

Die Feldbahn führte auf einer bergigen und kurvenreichen Strecke mit sieben Bahnübergängen und zwei Spitzkehren über Lemberg, Reyersviller, Légeret zur unterirdischen Festung Simserhof.[1]

Akku-Lok und Drehgestellwagen in der unterirdischen Festung

Im unterirdischen Bereich der Festung Simserhof gab es eine 1,7 km lange elektrische 600-mm-Schmalspurbahn. Die Fahrleitungsspannung betrug 600 Volt Gleichspannung. Der Fuhrpark bestand aus 3 elektrischen Lokomotiven und 57 Loren. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 6 km/h.[4]

Schienenfahrzeuge

Auf der oberirdischen Feldbahnstrecke kamen Locotracteurs (Rangierloks mit Benzinmotor) der Firmen Schneider (Model 1916) und Crochat (Model 1918) zum Einsatz. Es war geplant, 15 Locotracteurs, 38 Drehgestellwagen und eine Draisine einzusetzen. Ein typischer Zug bestand aus einem Locotracteur und drei oder vier Drehgestellwagen.[1] Im unterirdischen Bereich der Festung wurden Akku-Loks und Elektroloks mit Oberleitung eingesetzt.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c Gilbert Fogel: Le tracé de la voie ferrée militaire de 60 de Saint-Louis-lès-Bitche au Simserhof.
  2. Ligne Maginot, la voie ferrée militaire de Saint-Louis au Simserhof.
  3. Institut national de l’information géographique et forestière (IGN): Saint-Louis-lès-Bitche.
  4. a b Gunter Mackinger: Frankreich: Maginot-Linie Werk Simserhof - militärische Feldbahn. 12. Februar 2020.
  5. Foto einer E-Lok mit Oberleitung.

Koordinaten: 49° 3′ 32,1″ N, 7° 22′ 17,8″ O