Fedor von Goldammer
Fedor von Goldammer (* 15. Mai 1809 in Tzschernitz; † 3. Januar 1862 in Odenkirchen) war Bürgermeister in Grevenbroich und ab 1858 in Odenkirchen im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Leben
Goldhammer stammt aus einer ursprünglich über Generationen bürgerlichen Gutsbesitzerfamilie mit Begüterung um Steina in Sachsen sowie in Paudritzsch. Fedor war der Sohn des zu Dresden 1811 geadelten (Johann Christian Friedrich Goldhammer) kgl. preuß. Landrat Friedrich von Goldammer (* 18. April 1769 in Klosterbuch; † 2. April 1847 in Plauen) und der Clementine, geborene Freiin von Dyhrn (* 12. April 1783; † 6. Juni 1850) aus dem Hause Tschernitz, Gutsherrin in Tschernitz. Der Vater war int. Landrat[1] im Kreis Sorau zudem Landesältester, Kreisdeputierter und kgl. sächs. Leutnant a. D. und Erbe der genannten Güter, hinzu Dubrau. Die Adelsbestätigung für Preußen erhielt dieser erst 1819.[2] Fedor hatte mehrere Geschwister. Sein 1803 in Tschernitz geborener Bruder Hermann von Goldhammer wurde Gutsbesitzer, sein in Dubrau 1807 geborener Bruder Feodor von Goldhammer Offizier, sein jüngster Bruder Waldemar von Goldhammer wiederum, 1816 in Tschernitz geboren, Güterdirektor.[3] Die Nachfahren seiner Brüder wurden zumeist Offiziere.[4]
Fedor von Goldammer heiratete Antoinette Scheermann (1818–1846) und nach deren Tod Amalie Quack (1808–1886). Aus der ersten Ehe entstammt Friedrich Franz Benno Fedor, der am 6. Februar 1841 in Grevenbroich geboren wurde und als kais. Kantonal-Polizei-Kommissar a. D. 1917 in Breuel bei Bonn starb. Der Sohn war zweimal verheiratet, seine beiden Kinder aus erster Ehe starben früh.
Goldammer hatte als Sekondeleutnant und zuletzt als Kompanieführer in der Preußischen Armee gedient, als er bei Ausscheiden von der Regierung zum Bürgermeister[5] in Grevenbroich ernannt wurde. Zwischen 1839 und 1850 bekleidete Goldammer das Amt des Bürgermeisters in Grevenbroich und war damit Leiter der Verwaltung.
Da die Besoldung des Bürgermeisters nicht sehr hoch war wandte er sich 1855 an die II. Kammer des Preußischen Landtags, via Petition.[6] Er übernahm in der Folge auch das Amt des Bürgermeisters in den benachbarten Gemeinden Elsen und Frimmersdorf. Um sein Gehalt noch weiter aufzubessern, betätigte sich Goldammer auch als Postexpediteur. In seinem Haus auf der Lindenstraße warteten die Fahrgäste auf die Pferdepost, die zwischen Köln und Fürth verkehrte, wo sie Anschluss an die Linie Düsseldorf-Aachen fand.
Nachdem Goldammer aus dem Amt des Bürgermeisters in Grevenbroich ausgeschieden war, wurde der einheimische Fabrikant Johann Theodor Wilbertz zu seinem Nachfolger bestimmt. Goldammer übernahm dann das Amt des Bürgermeisters in Odenkirchen, wo er am 3. Januar 1862 verstarb.
Genealogie
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. 1927. Neunzehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1926, S. 293–295. Siehe: FamilySearch.
Einzelnachweise
- ↑ Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte. Nach amtlichen Quellen. C. A. Starke, Görlitz 1881, S. 756.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1910. Vierter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1909, S. 238.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1910. Vierter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1909, S. 239.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der D.A.G. Teil B (Briefadel). 1937. Neunundzwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1936, S. 197–199. Siehe: FamilySearch.
- ↑ Vgl. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf. Nr. 25, Eigenverlag, Düsseldorf, Dienstag, den 17. Mai 1842, S. 193.
- ↑ Stenographische Berichte über die Verhandlungen der durch die Allerhöchste Verordnung vom 22. Dezember 1859 einberufenen beiden Häuser des Landtages. Haus der Abgeordneten. Band 5, Dritter Theil, №. 129 bis 187, Journal II. Nr. 1050. Aktenstück №. 163. Vierter Bericht der Kommission für Gemeindewesen über verschiedene Petitionen, Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker / R. L. v. Decker), Berlin 1860, S. 1164.