Fazit-Stiftung
| FAZIT-STIFTUNG Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH
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| Rechtsform | Gemeinnützige GmbH |
| Gründung | 22. April 1959 |
| Sitz | Frankfurt am Main |
| Leitung | Kuratoriums-Vorsitz: Ulrich Wilhelm, Andreas Barner Geschäftsführung: Simon Haug, Ulrich Wilhelm[1] |
| Branche | Verlag |
| Website | www.fazit-stiftung.de |
| Stand: 27. März 2025 | |
Die Fazit-Stiftung Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH (Eigenschreibweise FAZIT-STIFTUNG) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde von den Verlegern und Herausgebern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gegründet, damit nicht durch die Kapitalübernahme des Verlages der politische Kurs der FAZ verändert werden kann und um damit „die redaktionelle und unternehmerische Unabhängigkeit der Zeitung wirkungsvoll und dauerhaft“ zu sichern.[2]
Das Vermögen der Stiftung
Die FAZIT-STIFTUNG hält jeweils mehr als 90 Prozent des Kapitals der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH und der Frankfurter Societät GmbH. Die Frankfurter Societät GmbH selber ist wiederum aus einer Reorganisation der Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH entstanden.
Das Stammkapital beträgt 90.000 Euro. Die Erträge aus diesen Beteiligungen werden ausschließlich für gemeinnützige Zwecke verwendet. Stiftungszweck der FAZIT-STIFTUNG ist die Förderung von Wissenschaft, Bildung und Erziehung, unter anderem durch die Vergabe von Stipendien zur Promotion an Universitäten und Technischen Hochschulen in Deutschland an wirtschaftlich hilfsbedürftige Personen. Außerdem werden Universitäten und Technische Hochschulen unterstützt. Ferner vergibt die FAZIT-STIFTUNG Stipendien für journalistische Ausbildungen an deutschen Journalistenschulen und Hochschulen.
Bestimmungen des Gesellschaftervertrages
Laut Gesellschaftsvertrag sind deren Gesellschafter bis zu neun Personen mit jeweils gleichen Teilen, deren Anteil ohne finanziellen Ausgleich an Nachfolger übergeben wird, die einstimmig von der Gesellschaftsversammlung ausgewählt werden. Dabei sollen nach Paragraph 5 „nur solche Personen Gesellschafter werden, die nach ihrer Stellung und Persönlichkeit die Gewähr für den Erhalt der steuerlichen Gemeinnützigkeit der Gesellschaft und für die Wahrung der Unabhängigkeit der Frankfurter Allgemeine Zeitung bieten“. Das Alter der Gesellschafter ist auf 75 Jahre begrenzt. Ein Gesellschafter kann auch ausgeschlossen werden und muss seinen Gesellschafteranteil an den von den anderen bestimmten Nachfolger abgeben.[3]
Die Gesellschafterversammlung heißt Kuratorium. Vorsitzender des Kuratoriums ist Ulrich Wilhelm. Stellvertretender Vorsitzender ist Andreas Barner. Die Geschäftsführung teilen sich Ulrich Wilhelm und Simon Haug.
Seit 2024 sind Gesellschafter:[4]
- Andreas Barner, von 2009 bis 2016 Vorsitzender der Unternehmensleitung der Boehringer Ingelheim GmbH, Ingelheim am Rhein, seit Juli 2019 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
- Monika Hermanns, von 2010 bis 2023 Richterin am Bundesverfassungsgericht, zuvor von 2001 bis 2010 Mitglied des Verfassungsgerichtshofs des Saarlandes und von 2004 bis 2010 Richterin am Bundesgerichtshof.
- Peter M. Huber, von 2010 bis 2023 Richter am Bundesverfassungsgericht, zuvor ab November 2009 Innenminister des Freistaates Thüringen (Kabinett Lieberknecht). Zudem seit 2002 ordentlicher Professor an der Universität München.
- Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach.
- Jens Weidmann, von 2011 bis 2021 Präsident der Deutschen Bundesbank und als solcher Mitglied des EZB-Rates, sowie von 2015 bis 2022 Vorsitzender des Verwaltungsrats der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel. Seit Juni 2023 Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank.
- Ulrich Wilhelm, von 2011 bis 2021 Intendant des Bayerischen Rundfunks und zuvor von 2005 bis 2010 Chef des Bundespresseamts und Regierungssprecher der Bundesregierung für das Kabinett Merkel I und Merkel II.
- Birgitta Wolff, Wirtschaftswissenschaftlerin, ehemalige Landesministerin (CDU) und 2015 bis 2020 Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit September 2022 ist sie Rektorin der Bergischen Universität Wuppertal.
- Cornelia Woll, Politikwissenschaftlerin und seit Frühjahr 2022 Präsidentin der Berliner Hertie-School. Inhaberin des Lehrstuhls für International Political Economy.
Geschichte
Die FAZIT-STIFTUNG entstand am 22. April 1959 durch Umwandlung der damaligen Mehrheitseignerin der F.A.Z., der Allgemeinen Verlagsgesellschaft mbH, in FAZIT-STIFTUNG Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH. 1989 fusionierte die noch aus der Weimarer Zeit stammende Imprimatur GmbH mit der FAZIT-STIFTUNG und brachte damit ihre Kapitalmehrheit an der Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH mit in das Stiftungskapital ein.[2]
Einzelnachweise
- ↑ FAZIT - Das Kuratorium. Abgerufen am 27. März 2025.
- ↑ a b Fazit - Die Historie. Fazit-Stiftung, abgerufen am 25. August 2025.
- ↑ Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 12. Juni 2012. Einsehbar gegen eine Gebühr von 1,50 Euro auf handelsregister.de
- ↑ FAZIT - Das Kuratorium. Abgerufen am 25. August 2025.
